Die Konzertmuschel im Stadtpark hätte auch eine Erfrischungskur nötig. Foto: Nädele Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss betont Entwicklungschancen für Rottweil. Kosten bereiten Sorgen. Mit Kommentar

Rottweil - Wohlwollend sind im Fachausschuss die Pläne einer Landesgartenschau in Rottweil aufgenommen worden. Laut Bürgermeister Ruf biete sie vielseitige Möglichkeiten und könnte eine Sogwirkung für private Investitionen auslösen. Eine Sorge indes gibt es.

So euphorisch hat man Bürgermeister Christian Ruf in seinem Job bislang selten erlebt. Als er im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss in der Sitzung am Mittwochabend das Thema Landesgartenschau eröffnet, spricht er mehrere Male die Stadträte direkt an und bittet darum, grünes Licht für die Machbarkeitsstudie für eine Bewerbung zu geben. Diese müsste bis Ende des Jahres bei Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart vorliegen. Ziel ist es, an Fördermittel des Programms "Natur in Stadt und Land" zu kommen (wir berichteten). Laut Ruf böten sich für die Stadt große Chancen, einen Schritt nach vorne zu machen. Er benennt Städte aus der näheren und weiteren Umgebung, die nach der Zusage aus Stuttgart mit einer großen Erwartungshaltung in dieses Projekt gestartet seien. Etwa Nagold, Schwäbisch Gmünd oder Öhringen.

Die Erwartung sei deshalb so groß, weil sich die Kommunen eine nachhaltige günstige Veränderung versprechen. So auch Rottweil. Der Bürgermeister sagt, eine Gartenschau biete die einmalige Chance, die Stadtplanung neu auszurichten. Zum einen gebe es neue Ideen, zum anderen die Möglichkeit, längst angedachte Maßnahmen, so genannte Sowieso-Projekte, endlich umzusetzen.

Alle Fraktionen sprechen sich für dieses Projekt aus. Den Anstoß, sich mit dieser Idee auseinaderzusetzen, gab FDP-Stadtrat Michael Gerlich mit einem Antrag, der indes dreieinhalb Jahre zurückliegt. Inzwischen liegt ein Konzept des Planungsbüros Planstatt Senner vor. Darin eingeflossen sind auch Ideen des Bürgerforums Perspektiven Rottweil, das sich ebenfalls mit großer Intensität für eine Aufwertung des Grüngürtels einsetzt. Gerlich lobt das vorliegende Gesamtkonzept. Er sagt, viele Flächen in Rottweil hätten ein enormes Potenzial und er fordert, die Bürger in die weitere Planung einzubeziehen. In den Kernpunkten sind sich die Stadträte einig.

Doch da gibt es noch diesen einen Punkt. Günter Posselt, Fraktionssprecher der CDU, betont die finanziellen Aspekte und erinnert an Aufgaben, die ihrerseits viel Geld kosten werden: Sanierung der Schulen, der Sportstätten und der städtischen Liegenschaften wie das Stadtmuseum.

Das ist die Sorge, die irgendwie alle umtreibt: Wird das Geld ausreichen? Wie kann eine Gartenschau, die 20 Millionen Euro kosten soll, finanziert werden?

Der Fachbereichsleiter der Haupt- und Finanzverwaltung Herbert Walter nennt drei Grundvoraussetzungen. Die eine ist, dass die Schau nicht mehr als 20 Millionen Euro kosten darf und über Fördertöpfe bis zu 50 Prozent an Zuschüssen abgerufen werden können. Die zweite sei, dass das Konzept Projekte enthalte, die ohnehin umgesetzt werden müssten, die dritte, dass die Schau über einen Zeitraum von zehn Jahren finanziert werden könne.

Hermann Breucha von den Freien Wählern fordert, zu versuchen, dass die Bewerbung klappt, wohl wissend, dass es Gold koste. SPD-Stadtrat Jürgen Mehl führt an, auch die Mühlen zu berücksichtigen, Hubert Nowack (Grüne) freut sich, dass der Vorschlag von der FDP kommt. Und alle merken an, die Bürger frühzeitig zu beteiligen. Von einer Jahrhundertchance spricht Reiner Hils. Er äußert, endlich habe man ein städtisches Gesamtkonzept, das in viele Bereiche ausstrahle: etwa Verkehr und Infrastruktur.  Nach dem einstimmigen Votum des Ausschusses befasst sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch mit dem Thema. Er müsste die Bewerbung beschließen.

Rottweil. So euphorisch hat man Bürgermeister Christian Ruf in seinem Job bislang selten erlebt. Als er im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss in der Sitzung am Mittwochabend das Thema Landesgartenschau eröffnet, spricht er mehrere Male die Stadträte direkt an und bittet darum, grünes Licht für die Machbarkeitsstudie für eine Bewerbung zu geben. Diese müsste bis Ende des Jahres bei Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart vorliegen. Ziel ist es, an Fördermittel des Programms "Natur in Stadt und Land" zu kommen (wir berichteten). Laut Ruf böten sich für die Stadt große Chancen, einen Schritt nach vorne zu machen. Er benennt Städte aus der näheren und weiteren Umgebung, die nach der Zusage aus Stuttgart mit einer großen Erwartungshaltung in dieses Projekt gestartet seien. Etwa Nagold, Schwäbisch Gmünd oder Öhringen.

Die Erwartung sei deshalb so groß, weil sich die Kommunen eine nachhaltige günstige Veränderung versprechen. So auch Rottweil. Der Bürgermeister sagt, eine Gartenschau biete die einmalige Chance, die Stadtplanung neu auszurichten. Zum einen gebe es neue Ideen, zum anderen die Möglichkeit, längst angedachte Maßnahmen, so genannte "Sowieso-Projekte", umzusetzen.

Alle Fraktionen sprechen sich für dieses Projekt aus. Den Anstoß, sich mit dieser Idee auseinaderzusetzen, gab FDP-Stadtrat Michael Gerlich mit einem Antrag, der indes dreieinhalb Jahre zurückliegt. Inzwischen liegt ein Konzept des Planungsbüros Planstatt Senner vor. Darin eingeflossen sind auch Ideen des Bürgerforums Perspektiven Rottweil, das sich ebenfalls mit großer Intensität für eine Aufwertung des Grüngürtels einsetzt. Gerlich lobt das vorliegende Gesamtkonzept. Er sagt, viele Flächen in Rottweil hätten ein enormes Potenzial und er fordert, die Bürger in die weitere Planung einzubeziehen.

In den Kernpunkten sind sich die Stadträte einig. Günter Posselt, Fraktionssprecher der CDU, betont die finanziellen Aspekte und erinnert an Aufgaben, die ihrerseits viel Geld kosten werden: Sanierung der Schulen, der Sportstätten und der städtischen Liegenschaften wie das Stadtmuseum.

Das ist die Sorge, die irgendwie alle umtreibt: Wird das Geld ausreichen? Wie kann eine Gartenschau, die 20 Millionen Euro kosten soll, finanziert werden?

Der Fachbereichsleiter der Haupt- und Finanzverwaltung Herbert Walter nennt drei Grundvoraussetzungen. Die eine ist, dass die Schau nicht mehr als 20 Millionen Euro kosten darf und über Fördertöpfe bis zu 50 Prozent an Zuschüssen abgerufen werden können. Die zweite sei, dass das Konzept Projekte enthalte, die ohnehin umgesetzt werden müssten, die dritte, dass die Finanzierung über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren angelegt sei.

Hermann Breucha von den freien Wählern fordert, zu versuchen, dass die Bewerbung klappt, wohl wissend, dass es Gold koste. SPD-Stadtrat Jürgen Mehl führte an, auch die Mühlen zu berücksichtigen, Hubert Nowack (Grüne) freute sich, dass der Vorschlag von der FDP kommt. Und alle merkten an, die Bürger frühzeitig zu beteiligen. Von einer Jahrhundertchance spricht Reiner Hils. Er äußert, endlich habe man ein Gesamtkonzept, das in viele Bereiche ausstrahle: etwa Verkehr und Infrastruktur.  Nach dem einstimmigen Votum des Ausschusses befasst sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch. Er müsste die Bewerbung beschließen.

Rottweil. So euphorisch hat man Bürgermeister Christian Ruf in seinem Job bislang selten erlebt. Als er im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss in der Sitzung am Mittwochabend das Thema Landesgartenschau eröffnet, spricht er mehrere Male die Stadträte direkt an und bittet darum, grünes Licht für die Machbarkeitsstudie für eine Bewerbung zu geben. Diese müsste bis Ende des Jahres bei Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart vorliegen. Ziel ist es, an Fördermittel des Programms "Natur in Stadt und Land" zu kommen (wir berichteten). Laut Ruf böten sich für die Stadt große Chancen, einen Schritt nach vorne zu machen. Er benennt Städte aus der näheren und weiteren Umgebung, die nach der Zusage aus Stuttgart mit einer großen Erwartungshaltung in dieses Projekt gestartet seien. Etwa Nagold, Schwäbisch Gmünd oder Öhringen.

Die Erwartung sei deshalb so groß, weil sich die Kommunen eine nachhaltige günstige Veränderung versprechen. So auch Rottweil. Der Bürgermeister sagt, eine Gartenschau biete die einmalige Chance, die Stadtplanung neu auszurichten. Zum einen gebe es neue Ideen, zum anderen die Möglichkeit, längst angedachte Maßnahmen, so genannte "Sowieso-Projekte", umzusetzen.

Alle Fraktionen sprechen sich für dieses Projekt aus. Den Anstoß, sich mit dieser Idee auseinaderzusetzen, gab FDP-Stadtrat Michael Gerlich mit einem Antrag, der indes dreieinhalb Jahre zurückliegt. Inzwischen liegt ein Konzept des Planungsbüros Planstatt Senner vor. Darin eingeflossen sind auch Ideen des Bürgerforums Perspektiven Rottweil, das sich ebenfalls mit großer Intensität für eine Aufwertung des Grüngürtels einsetzt. Gerlich lobt das vorliegende Gesamtkonzept. Er sagt, viele Flächen in Rottweil hätten ein enormes Potenzial und er fordert, die Bürger in die weitere Planung einzubeziehen.

In den Kernpunkten sind sich die Stadträte einig. Günter Posselt, Fraktionssprecher der CDU, betont die finanziellen Aspekte und erinnert an Aufgaben, die ihrerseits viel Geld kosten werden: Sanierung der Schulen, der Sportstätten und der städtischen Liegenschaften wie das Stadtmuseum.

Das ist die Sorge, die irgendwie alle umtreibt: Wird das Geld ausreichen? Wie kann eine Gartenschau, die 20 Millionen Euro kosten soll, finanziert werden?

Der Fachbereichsleiter der Haupt- und Finanzverwaltung Herbert Walter nennt drei Grundvoraussetzungen. Die eine ist, dass die Schau nicht mehr als 20 Millionen Euro kosten darf und über Fördertöpfe bis zu 50 Prozent an Zuschüssen abgerufen werden können. Die zweite sei, dass das Konzept Projekte enthalte, die ohnehin umgesetzt werden müssten, die dritte, dass die Finanzierung über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren angelegt sei.

Hermann Breucha von den freien Wählern fordert, zu versuchen, dass die Bewerbung klappt, wohl wissend, dass es Gold koste. SPD-Stadtrat Jürgen Mehl führte an, auch die Mühlen zu berücksichtigen, Hubert Nowack (Grüne) freute sich, dass der Vorschlag von der FDP kommt. Und alle merkten an, die Bürger frühzeitig zu beteiligen. Von einer Jahrhundertchance spricht Reiner Hils. Er äußert, endlich habe man ein Gesamtkonzept, das in viele Bereiche ausstrahle: etwa Verkehr und Infrastruktur.  Nach dem einstimmigen Votum des Ausschusses befasst sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch. Er müsste die Bewerbung beschließen.

Kommentar: Job des OBs

Von Armin Schulz

Je länger die Idee im Raum steht, desto gefälliger erscheint sie. Mit einer Landesgartenschau in Rottweil könnten gleich mehrere Probleme in der Stadt angepackt und Fehlstellen besetzt werden. Da wäre zu einem das viele Grün, das sich wie ein Gürtel um die historische Innenstadt legt. Nur: Schön ist der Grüngürtel schon lange nicht mehr. Oder der Neckar. Noch gibt es keine Vorstellung, wie man die Neckarauen als Naherholungsgebiet nutzen kann. Oder der Bahnhof. Ebenfalls herrlich im Tal gelegen, ist er für den schnellen Bahntrip alles andere als geeignet. Eine schnelle Fußwegeverbindung fehlt.

Über all diese Punkte wird seit Jahren in der Stadt immer mal wieder gesprochen. Ohne Ergebnis. Jetzt, da eine erste Ideensammlung auf dem Tisch liegt, fällt so richtig auf, dass diese Stadt keinen Masterplan hat. Wie soll sich Rottweil entwickeln? Gibt es überhaupt einen Gesamt-Plan oder wird jede Lücke, die sich auftut, nur irgendwie gestopft: Nägelesgraben, Höllgasse, Alte Post – und etwa auch das Feuerwehrprovisorium? Es fehlt an zündenden Ideen, an einem roten Faden. Es fehlt vor allem der Impulsgeber, einer, der das in die Hand nimmt. Eigentlich der Job eines Oberbürgermeisters.