Das ist eine Freude: Eine große Kinderschar ist begeistert vom neuen Spielehaus bei der Aubert-Schule. Auch die Sponsoren und weitere Unterstützer sind sichtlich angetan von der gelungenen Umsetzung. Foto: Schwarzwälder-Bote

Aubert-Schule: Weiteres Projekt in Deißlingen eingeweiht / Viele legen sich ins Zeug

Um 2,416 Millionen auf 30,378 Millionen Euro – das sind etwa acht Prozent – will der Landkreis 2017 die Personalausgaben im Vergleich zum Plan für das Jahr 2016 steigern.

Kreis Rottweil

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Kreis Rottweil. Die "Kinder-Baustelle", eine gemeinsame Aktion der Kreisparkasse Rottweil, des Bauzentrums Bühler (Schramberg) und des Schwarzwälder Boten sorgte auf dem Schulhof der Aubert-Schule in Deißlingen für einen großen Auflauf. Ein weiteres der sieben in diesem Jahr als Sieger aus 49 eingereichten Vorschlägen prämierten Wunschmodelle konnte offiziell seiner Bestimmung übergeben werden.

Neben den Sponsoren hatten sich viele fleißige Hände ins Zeug gelegt, um ein Spielehaus auf dem Schulareal zu platzieren, in dem nun zahlreiche Spielgeräte ihrer Nutzer harren. Ob nun in Pausen oder während längerer Aufenthalte an der frischen Luft im Ganztagsschulbetrieb: Viele Spiel- und Sportgeräte können aus dem schmucken Haus gezaubert werden.

Heimische Betriebe bringen sich mit Material und Know-How ein

Neben der großen Kinderschar strahlte nicht zuletzt die pädagogische Mitarbeiterin Petra Groß, die von Schulleiterin Barbara Pelz als unermüdlicher Motor bei der Ingangbringung und Umsetzung der bestens umgesetzten Aktion bezeichnet wird.

Der dadurch erzeugte Rückenwind motivierte viele kompetente Helfer vom gemeindlichen Betriebshof bis zu fleißigen Handwerkern aus der Elterschaft dazu, sich mit Feuereifer der Aufgabe zu widmen. Selbstverständlich ließen es sich auch Schüler nicht nehmen, beim Aufbau ihrer neuen Errungenschaft mitzumachen. Und wenn heimische Betriebe um Unterstützung gebeten werden, gibt es selten ein Nein. In diesem Fall warfen auch die Firma Bodmer und die Schreinerei Arndt Emminger Know-how und Material in die Waagschale.

Damit das Spielehaus an der Deißlinger Aubert-Schule nicht bald zu einer Rumpelkammer mit wildem Durcheinander wird, gibt es unter der Regie von Petra Groß ein Organisationsschema, bei dem sich vor allem die Viertklässler als Ordnungswächter hervortun sollen.

Kreis Rottweil. Nicht zuletzt die Flüchtlingsaufgabe schlägt sich in dem bereits im Laufe des Jahres 2016 erheblich vergrößerten Leistungskatalog nieder. 9,4 Stellen wurden deshalb 2016 außerplanmäßig geschaffen, die nun im Kreisetat 2017 neben weiteren Jobs in anderen neuen Aufgabenbereichen Berücksichtigung erfahren müssen.

So wird es, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte (mindestens 50-Prozent-Stelle) geben. Im Rahmen des vom Landkreis inszenierten Klimaschutzkonzeptes soll bald ein Klimaschutzmanager eingestellt werden. Für Schulversuche, Sozialbelange und das Leader-Programm der EU für die Entwicklung des ländlichen Raums sind ebenfalls steigende Personalkosten angemeldet, sei es auch nur, weil Projekte durch den Landkreis mitfinanziert werden.

Dabei trifft der steigende Personalbedarf auf einen Arbeitsmarkt, bei dem es immer schwieriger wird, die Ansprüche der Kreisverwaltung in erhoffter Weise zu befriedigen, wie Finanzdezernent Gerald Kramer Kreisräte in einer Sitzungsvorlage nochmals wissen lässt. Deshalb wird die Besoldung auch zusehends mit Zusatzangeboten, die vom Jobticket für den ÖPNV bis zu betrieblichem Gesundheitsmanagement reichen, garniert. Gut gemeint war auch die Reservierung von zehn Kinderhort-Plätzen beim evangelischen Kindergarten an der Johanniterstraße in Rottweil durch die Kreisbehörde. Dass derzeit nur ein Platz belegt ist, zeigt aber, dass modellhafte Lösungsangebote nicht immer gut genug für die realen Anforderungen junger Mütter sind und sich diese für die Betreuung ihres Nachwuchses dann doch lieber mit Hilfe pragmatischerer Lösungen behelfen.

Immerhin liegt die im Benehmen mit der Stadt georderte Krippenkapazität aber nicht brach, sondern kann flexibel anderen Nachfragern zur Verfügung gestellt werden, wie bei der Kreisverwaltung betont wird.

Besonders zu knabbern an der schwierigen Arbeitsmarktsituation hat die Landkreisverwaltung bei der Suche nach Bewerbern in den Bereichen Ingenieurwesen, Sozialpädagogik und gehobenem nichttechnischen Verwaltungsbereich. Der Fachkräftemangel sei bei der Kreisverwaltung voll angekommen. Ob sich da genug gegensteuern lässt mit guten Arbeitsbedingungen (mit den oben genannten Zusatzangeboten), wie sie die Kreisverwaltung für ihr Haus reklamiert, scheint aber noch die Frage zu sein. In der privaten Wirtschaft kommt nämlich nicht selten erst einmal deutlich mehr in die Lohntüte. Und dieses Argument scheint absolute Premiumqualität zu haben, dem allein mit Wohlfühl-Kriterien schwer beizukommen ist.

Bei Verschuldung pro Kopf sticht Kreis Rottweil positiv heraus

Trotz des oben beschriebenen Stellenaufbaus ist das Dezernat Kramer bei einem besonders plakativ nach außen strahlenden haushalterischen Gesichtspunkt weiter landesweit Spitze: Der Schuldenstand bewegte sich zum Jahresende 2015 bei 1,2 Millionen Euro, was einer Verschuldung je Kreisbewohner von 8,82 Euro entspricht. Landesweit liegt der Durchschnitt bei 463 Euro, wie Elvira Roth vom Kommunalamt des Landkreises weiß.