Statt Autohaus Bader heißt es auf der Saline ab Januar Auto Schmid. Foto: Schwarzwälder-Bote

Übernahme: Auto Schmid ist ab 1. Januar neben seinem Vöhringer Ford-Haus auch in Rottweil engagiert

Ford-Bader: Eine starke Rottweiler Marke wird ab dem 1. Januar 2018 in einem anderen renommierten Unternehmen weitergeführt. Franz Bader hat dann genug "gerudert". Mit 67 in den Ruhestand. Das hat sich der umtriebige Firmenchef längst verdient.

Rottweil/Vöhringen. Auto-Schmid aus Vöhringen wird ab Februar Ansprechpartner für die Kundschaft sein. Das familiär geführte Unternehmen könne durch den neuen Standort in Rottweil die Ausstellungsfläche um 3500 Quadratmeter erweitern. Genug Platz also für die Präsentation einer umfangreichen Gebraucht- und Neuwagenpalette, wie Schmid-Geschäftsführer Markus Jäger betont. Zudem könne man auf weit über 1000 Fahrzeuge von Partnern zurückgreifen.

Eine wichtige Größe bei Partnerschaften für die Schmid-Etablierung in Rottweil ist die ernst+könig GmbH, mit 13 Standorten der größte Ford-Händler in Baden. In Rottweil fungiert dieser bei der Eröffnung eines neuen Schmid-Standorts im Rahmen einer Besitzgesellschaft auch als Grundstücksinvestor, war diesbezüglich der direkte Verhandlungspartner von Bader.

Bodenständig und gediegen wolle man das Rottweiler Ford-Haus weiterführen. Einiges wird modernisiert werden. An der Gebäudestruktur solle aber erst einmal nicht gerüttelt werden, sagt Schmid, der am Standort Rottweil auch voll auf die bisherige Bader-Belegschaft setzt. Mit je 15 Mitarbeitern an den beiden Standorten soll es ein gut verzahntes betriebliches Miteinander geben, zu dem auch ein 24-Stunden-Abschleppdienst gehört.

Auf der Saline 82-jährige Auto-Bader-Geschichte

Wenn Franz Bader sich Ende Dezember von seinem Betrieb und – so um das Frühjahr herum – auch vom Wohnhaus auf der Saline mit seiner Frau Marlene zum neuen Domizil in Richtung Zimmern verabschiedet, dann neben der Freude über den Ruhestand wohl auch mit einer ganz dicken Träne im Knopfloch, wird damit doch eine große Familientradition – die drei Kinder haben sich beruflich längst anderweitig erfolgreich orientiert – beendet.

Nachdem sich Franz Bader senior vor fast 90 Jahren an der Tuttlinger Straße 17/19 mit einem Nähmaschinen- und Fahrradservice schnell einen guten Namen gemacht hatte, ließ auch der Schritt in den Vierradbereich nicht lange auf sich warten. 1935 gab dann der erste Vertrag mit den Fordwerken Anlass, sich aufs heutige Areal an der Tuttlinger Straße zu verändern.

Als der Vater 1970 starb, gab es für Sohn Franz nichts lange zu überlegen. Ein Sprung ins kalte Wasser war angesagt: Mit 20 Jahren stand er plötzlich einer 28-köpfigen Belegschaft vor. Der junge Kfz-Meister musste sich von jetzt auf gleich als Firmenchef beweisen. Das war sehr spannend und schien erst einmal überhaupt nicht einfach zu sein", schmunzelt Franz Bader im Rückblick. Doch des Jungspunds Führungsqualitäten schienen ziemlich schnell breite Akzeptanz gefunden zu haben.

Zur 82-jährigen Bader-Geschichte in Sachen Automobil im Rottweiler Salinengebiet gehört auch die tragische Episode vom März 1945. Am 13. jenes Monats ging bei einem Fliegerangriff ein Bombenhagel nieder. Firmengründer Franz Bader verlor seine erste Frau und zwei Kinder. Das Autohaus-Areal kam hingegen unbeschadet davon.

Wenn Franz Bader, der fünf Jahre nach dem Ereignis geboren wurde, davon erzählt, ist hoher Respekt vor dem Vater herauszuhören. Mit offenem Visier und ungeheurer Energie sei dieser vorangegangen, habe sich auch von einem solchen Schicksalsschlag nicht umhauen lassen.