Geballte Power: Die Spieler von Fluminense Rio de Janeiro (gestreifte Trikots) belagern das Leverkusener Tor. Alle Fotos: Bernd Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

U19-TurnierDer Titelverteidiger legt in Oberndorf einen guten Start hin / Freiburger ebenfalls erfolgreich

Von Holger Schroeder

Das ging aber gleich einmal so richtig los: Zum Auftakt des 21. internationalen Oberndorfer U19-Turniers setzte Titelverteidiger Fluminense Rio de Janeiro mit einem 4:0-Erfolg gegen Bayer Leverkusen gleich einmal eine Duftmarke.

Die Mannschaft von Trainer Marcos Waladares (siehe auch untenstehender Bericht) war in dieser Partie von Beginn an hellwach, überstand auch eine Drangperiode der doch etwas müde wirkenden Leverkusener unbeschadet. Das zweite Spiel gegen Newcastle United lief dann schon nicht mehr so rund, dennoch reichte es für den amtierenden Titelträger am Ende zu einem 0:0, was "Flu" in der Gruppe A die Tabellenführung mit vier Zählern vor den Engländern einbrachte. Die "Magpies", die vom ehemaligen Nationalspieler Peter Beardsley betreut werden, weisen ebenfalls vier Punkte auf, trafen aber bisher nur einmal beim 1:0 gegen die Frankfurter Eintracht ins Netz.

Beide Teams sind damit aber noch längst nicht durch, denn die Werkself, die ein kräftezerrendes Trainingslager in Bad Krotzingen in den Füßen hat, legte mit einem 3:2-Erfolg gegen die Frankfurter zumindest einen Finger an einen der beiden ersten Ränge. Die Eintracht dagegen kann ihren ersten Auftritt in Oberndorf wohl unter dem Motto "Ohne Spesen nichts gewesen" verbuchen, denn im letzten Gruppenspiel gegen "Flu" würde nicht einmal ein Sieg zum Weiterkommen reichen.

Dies ist aber die einzige Frage, die beantwortet ist, denn für die beiden ersten Ränge, die zum Erreichen der Platzierungsrunde berechtigen, kommen noch Fluminense, Newcastle und Leverkusen in Frage, wobei die Brasilianer vom Papier her die leichteste Aufgaben haben, denn sie treffen auf die Frankfurter, während sich die Engländer und Bayer im direkten Duell gegenüberstehen. Diese Konstellation verspricht also viel Spannung.

Ein wenig entspannter gestaltet sich dagegen die Lage in der Gruppe B. Dort liegt der Sportclub Freiburg auf dem ersten Rang. Seine sechs Punkte fuhr er mit zwei 1:0-Siegen gegen den FSV Mainz 05 und das Team Schwarzwald ein. Trotzdem winkte Trainer Martin Schweizer noch ab. "Das erste Spiel von uns war in Ordnung, doch gegen das Team Schwarzwald haben wir uns nicht besonders clever angestellt, sondern eher gespielt wie die Kinder."

Der Einzug in die Zwischenrunde dürfte dem Sportclub, für den übrigens Lokalmatador Jonas Lang den von seinen Fans lautstark umjubelten Siegtreffer gegen das Team Schwarzwald erzielte, kaum mehr zu nehmen sein. Es sei denn, es setzt im letzten Gruppenspiel gegen den Tabellenzweiten FSV Mainz (drei Zähler) eine Niederlage, die Schweizer mit seiner Truppe aber unbedingt vermeiden will: "Das wird ein Leben-und-Tod-Spiel."

Eine klitzekleine Hoffnung aufs Weiterkommen können sich natürlich auch noch Hajduk Split und das Team Schwarzwald machen, doch beide müssten ihre Paarungen gegen Freiburg und Mainz gewinnen. So ist auch in dieser Gruppe am heutigen Samstagmorgen alles andere als Langeweile geboten.

Ein wenig zulegen könnten die acht Mannschaften allerdings noch mit dem Toreschießen, denn am ersten Turniertag waren in den acht Begegnung insgesamt 15 Treffer zu verzeichen, wobei sich der Mainzer Aaron Seydel und der Leverkusener Marc Brasnic als Doppeltorschützen hervortaten. Für den schönsten Treffer des Tages sorgte Callum Roberts, der den Frankfurter Keeper Yannik Zummack mit einem tollen Schlenzer aus gut 30 Metern überwand. Das macht durchaus Appetit auf mehr.