Mit Schaum und Drehleiter: die sechs jungen Flüchtlinge mit ihren Betreuerinnen und Stadtbrandmeister Frank Müller bei ihrem Besuch der Rottweiler Feuerwehr. Foto: Stiftung St. Franziskus Foto: Schwarzwälder-Bote

Besichtigung: Stadtbrandmeister zeigt unbegleiteten Minderjährigen Ausstattung

Hoch hinaus ging es für sechs minderjährige Flüchtlinge bei ihrem Besuch der Feuerwehr Rottweil. Auf Anfrage durften sechs Jugendliche des Bruder-Innocenz-Hauses und der Jugendwohngemeinschaft die Wehr kennenlernen.

Rottweil. Beide Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Ausländer werden von der Kinder- und Jugendhilfe der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn betrieben. Einen Vormittag lang stellte Stadtbrandmeister Frank Müller der interessierten Gruppe seine Einsatzstelle vor.

Zu Beginn erhielt sie einen Überblick über die Organisation und die Aufgaben der Rottweiler Feuerwehr. Auch wurde abgefragt, ob die Jugendlichen denn schon wüssten, wie man sich im Falle eines Brandes vorbildlich verhalten solle. Die sechs Flüchtlinge waren gespannt und stellten Frank Müller etliche Fragen.

Anschließend zeigte der Stadtbrandmeister die Einsatzkleidung. Einer der Jugendlichen durfte die 20-Kilo-Montur teilweise auch anprobieren und konnte sich für wenige Minuten wie ein richtiger Feuerwehrmann fühlen. Die vielfältigen Einsatzfahrzeuge mit ihren Spezialwerkzeugen überraschten die Jugendlichen besonders, da sie dies aus ihren Heimatländern so nicht kannten. Zum Staunen brachten die Jugendlichen das tonnenschwere Leergewicht sowie die riesigen Löschtanks der Löschfahrzeuge mit mehr als 2000 Litern Füllmenge.

Bei der anschließenden Übung mit dem Feuerlöscher konnten die betreuten Jugendliche ihr theoretisches Wissen gleich in die Praxis umsetzen. Dabei mussten die anderen aufpassen, nicht von dem Schaum erwischt zu werden. Der Höhepunkt kam dann zum Schluss: Das Einsatzfahrzeug wurde aus der Garage gefahren, und die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, auf die Drehleiter zu steigen und Rottweil von oben zu betrachten. Zuerst waren manche etwas gehemmt, aber Frank Müller versicherte ihnen, dass sich die Aussicht lohne – womit er vollkommen Recht hatte.

Für die ausländischen Jugendlichen war es ein gelungener Vormittag und sie freuen sich schon darauf, das neue Feuerwehrhaus in der Schrambergerstraße in ein paar Monaten kennen zu lernen.