Foto: Schnekenburger

Acabellas eröffnen zweite Runde des 28. Ferienzaubers. Wiedersehen mit aufgeweckter Truppe.

Rottweil  - Keine Frage, die Mädels sind ne Wucht: Am Donnerstag startete der Ferienzauber auch am Wasserturm. Und dort gab es nicht nur Ferienzauber-Feeling pur, sondern auch ein Wiedersehen mit einer ziemlich aufgeweckten Truppe.

Im Biergarten herrscht Sommerstimmung, nachdem sich der große Regen am Nachmittag wieder ziemlich schnell klein gemacht hat, das Gelände am Wasserturm ist auch die Plattform für manches Wiedersehen, und vor dem Zelt steht eine Schlange, die sich bis zur Strand-Lounge zieht. Kurz vor Einlass bangen die Besucher um gute Plätze. Nicht, dass es die im Zelt nicht gäbe, aber es sind halt arg viele Besucher. Ausverkauft. Als erste Veranstaltung des 28. Ferienzaubers überhaupt, kurz nach Vorverkaufsstart Ende April. Wer da auf der Bühne steht? "Des sind bloß mir", wird die Moderatorin eine Stunde später warnen, nicht etwa Anastacia, sondern "bloß mir". Ja und? Die Acabellas haben bei ihrer Ferienzauber-Premiere im vergangenen Jahr so einen Start hingelegt, dass sie nicht nur viel Heimpublikum mitbringen, sondern auch viele "unbefangene" Festivalbesucher begeistern!

Gestern galt es also auch, den Eindruck, den das Vokalensemble aus der Region hinterlassen hat, zu überprüfen. Um das nicht allzu leicht zu machen, haben die Damen Variationen eingebaut. Erstens: Das Programm ist jetzt abendfüllend. Zweitens: Die Tafeln, auf denen "Applaus", "La Ola" oder "Polonaise" angewiesen werden, sind dieses Jahr im Format DIN-A 3 – "und mit a weng Glitzer drumrum". Alles andere ist echt. Genauso echt wie im vergangenen Jahr.

Frech, mit einer gehörigen Portion Selbstironie, dabei originell und vor allem authentisch präsentieren die Acabellas ihre Lieder, in denen es um die Frau von heute geht, die eben nicht aus dem Modelkatalog hüpft, sondern ihren Alltag mit viel Verve, Mann und Kind hinbekommt. Und das nicht irgendwo, sondern in Schwaben, was den Texten noch besonderen Charme gibt. Probleme? Nein. Oder doch. "Des Kload isch z’eng" zwitschern die Damen zur Musik von "It’s Raining Men", wenn der Glitzerfummel nicht über die Hüfte rutschen mag, weil der Sommer wieder mal "fünf Kilo z’bald" gekommen ist.

Apropos singen: Das können die Acabellas auch. Und wie. Da ist die Herausforderung kleiner Intervalle bei heiklen mehrstimmigen Sätzen ein Klacks. Klar. Wer so tickt, kriegt nicht nur den Alltag hin, sondern auch musikalische Delikatessen, gleich ob im Kittelschurz oder in Abendgarderobe und stets mit großer Präsenz. Im zweiten Teil kommt noch Verstärkung von einem Instrumentalquartett – männlich besetzt – hinzu. Doch das Sagen haben nicht die, nennen wir sie wegen der akkuraten Kleidung mit den roten Hosenträgern mal "Picobellos", sondern die Damen, die viel Gespür dafür beweisen, was sie können – und das aus gestern Abend gnadenlos ausreizen: "Augenweide und Ohrenschmaus – reloaded" eben, ganz wie der Programmname verspricht..