Kim Wilde und ihre Fans hatten viel Spaß beim Konzert im Kraftwerk. Foto: Jennifer Meyer

24. Ferienzauber feiert im Kraftwerk würdigen Ausstand. "Kids in America" wird zum Partyhit.

Rottweil - Ein guter Schluss ziere alles, sagt das Sprichwort, doch wenn der Rest schon gelungen war, dann ist besagter guter Schluss einfach das Tüpfelchen auf dem "i". Wie am Samstagabend. Dort stand im Kraftwerk schnell fest, dass der gelungene 24. Rottweiler Ferienzauber mit dem Auftritt von Kim Wilde einen würdigen Ausstand feiern würde.

Zahlreiche Besucher hatten den Kolossaal pünktlich geentert. Viele aus der Region wollten noch einmal Ferienzauber-Atmosphäre schnuppern. Manche waren von weither angereist, einige, darüber klärte die bestens gelaunte Sängerin später selbst auf, hatten so gut wie jedes Konzert der Deutschland-Tour erlebt. Sie jubelten sich schon vor dem ersten Ton in der ersten Reihe die Stimmbänder wund. Zwei junge Damen hatten vorgesorgt. Mit dickem Stift hatten sie sich die Namen ihrer Stars auf die Arme geschrieben. "Kim Wilde", "Ricky", Bruder und Gitarrist, und "Scarlett", Nichte und als Sängerin auf der Bühne voll dabei, waren da zu lesen. Sollte die Stimme versagen, einfach Hände hoch!

Dort waren sie auch, als Kim Wilde auf die Bühne trat, und schlugen den Takt mit, als sie mit "Chequered Love" den Abend eröffnete. Ach ja, und wer von den nicht eingefleischten Fans gedacht hatte, mit inzwischen 52 Jahren wäre die Seiltänzerin zwischen Pop, Rock und New Wave ruhiger geworden, lag mächtig daneben. Abgeklärter ja, aber ruhiger? Kein bisschen. Und das schlug bis auf ihre Vorstellungen in Sachen Sound durch. Ziemlich markig präsentierte sich die Band. Und wenn Kim doch mal einen Schritt zurück trat, dann legte Scarlett richtig los. Man hatte den Eindruck, die beiden sind so richtig gute Freundinnen.

Nach dem ersten Feuerwerk kam der Balladenteil, eingeleitet von Nenas poetischem Hit "Anyplace, Anytime". Überhaupt gab es am Samstagabend einen ziemlich bunten Bilderbogen. Kim Wilde, singt, zumal bei diesem letzten Auftritt, bevor ein paar Wochen Pause anstehen, was ihr gefällt. "Forever Young" wird zur großen Hymne, und dass es an diesem Abend auch etwas von Depeche Mode sein muss, dafür bittet sie das Publikum um Verständnis – und liefert "Enjoy the Silence". Das Finale aber gehört ihr: "Kids in America", ihr Riesenhit, wird zum Party-Soundtrack im Kolossaal.