Es hat gedauert, nun kommt Bewegung in die Sache: Die arg kaputte Straße zwischen Hausen und Zimmern (Bild) wird ab Montag saniert. Fotos: Schulz Foto: Schwarzwälder-Bote

Es ist soweit: Die Straße zwischen Zimmern und Hausen wird ab

Es ist soweit: Die Straße zwischen Zimmern und Hausen wird ab Montag saniert und ausgebaut. Die Vorbereitung hat einige Jahre in Anspruch genommen und das Verhältnis zwischen Rottweil und Zimmern belastet.

Mit der Sanierung des 1,2 Kilometer langen Straßenstücks wird am Montag begonnen. Die Strecke wird für jeglichen Verkehr gesperrt. Der Verkehr wird örtlich (über die Charlottenhöhe) umgeleitet. Die Kosten von einer Million Euro teilen sich Rottweil und Zimmern zu fast gleichen Teilen. Das Land gibt einen Zuschuss von 50 Prozent. Nach den Sommerferien können Busse von Hausen aus die Maximilian-Kolbe-Schule anfahren. Der Feinbelag kann voraussichtlich erst im Frühjahr aufgetragen werden, möglicherweise wird die Straße während des Winters für den Verkehr geöffnet. Auch an Fußgänger und Radfahrer ist gedacht, für sie wird es einen gemeinsamen Weg geben.

Rottweil/Zimmern  o. R. Dass an dieser Straße etwas gemacht werden muss, ist nicht zu übersehen. Sie ist, das sagt auch der Rottweiler Oberbürgermeister Ralf Broß beim Spatenstich am Freitagmorgen, eine Buckelpiste. Dass nun etwas getan wird, ist ebenfalls nicht zu übersehen. Am Ortsrand von Zimmern steht der Bagger der Firma Stumpp bereit. Von Hausen aus betrachtet säumen etliche kleine Holzpfosten mit leuchtend roten Köpfchen den Weg. Sie markieren die Ausbaubreite. Bis zur Biogasanlage wird die Straße auf sechseinhalb Meter ausgebaut.

Das Projekt litt einige Jahre an einem Durchhänger. Zunächst schien es so, als könnte Rottweil seinen Teil der Verbindungsstraße, die Bollershofstraße, in Ordnung bringen. Das Land, so Broß am Freitagmorgen, habe damals Zustimmung signalisiert und einen Zuschuss in Aussicht gestellt. Dann aber habe es vonseiten des Zuschussgebers geheißen, dass es nur Mittel gebe, wenn die Straße auf beiden Seiten ausgebaut werde. Das Projekt stand still, da Zimmern für sein Straßenstück, die Hausener Straße, kein Geld vorgesehen hatte.

Es hat einige Zeit gedauert, bis beide Projektpartner, die Gemeinden Zimmern und Rottweil, an einem Strang zogen. Von der Notwendigkeit des Straßenausbaus waren zu Beginn nicht alle Seiten gleichermaßen überzeugt. Dabei wird die Straße mindestens neunmal von Zimmerner Seite aus von Omnibussen für die Passage zur Maximilian-Kolbe-Schule genutzt. Nicht zu vergessen der private Bring- und Holdienst der Schüler. Diese Zeit hat an den Nerven der Beteiligten gezehrt. Rottweil drängte, Zimmern zögerte. Erst vor Kurzem fielen im Gemeinderat Rottweil harsche Worte in Richtung des Junior-Partners, weil in der Sitzung des Gremiums nicht klar war, dass auch eine neuralgische Stelle auf Zimmerner Gemarkung beseitigt werde. Gestern vor Ort stellten Stefan Rutert, der für die Stadt Rottweil das Projekt steuert, und der Zimmerner Bauamtsleiter Otto Haller klar, dass die Holperpiste bis in den Ort hinein neu gebaut werde. Damit werde auch die Engstelle auf Höhe des Ortseingangsschilds entfernt.

Es gibt ein Streitthema weniger, das die Beziehung zwischen Zimmern und Rottweil belasten könnte. Die Straße zwischen dem Rottweiler Ortsteil Hausen und Zimmern wird nach Jahren der Diskussion endlich ausgebaut. Das Thema ist also bald abgehakt. Es könnte ein Schritt hin zu einer Normalisierung im Verhältnis der beiden Nachbarkommunen sein. Dieses ist belastet, weil vor allem in den vergangenen Jahren beide Seiten eifersüchtig darauf achteten, was der andere macht. Man gönnte sich gegenseitig den Erfolg nicht. Das lag vor allem an persönlichen Animositäten. Der Rottweiler Oberbürgermeister Ralf Broß und der frühere Zimmerner Bürgermeister Emil Maser waren keine Freunde fürs Leben. Mit der neuen Rathauschefin in Zimmern, Carmen Merz, dürfte sich das ändern. Der Spatenstich am Freitagmorgen verlief zumindest überaus harmonisch.