Willi Müller (links), ehemaliger Weltmeister des SV Flözlingen, hofft auf eine erfolgreiche Saison für die Gewichtheber des Oberligisten, die am Samstag einen Heimkampf gegen den SV Magstadt vor sich haben.. Foto: Schleeh Foto: Schwarzwälder-Bote

GewichthebenOberligist SV Flözlingen erwartet SV Magstadt / Veteranentreffen mit Weltmeister Müller

Von Jürgen Schleeh

Die Saison in der Oberliga ist schon einige Wochen alt, doch erst am Samstag, 29. November, kann der SV Flözlingen seine Heimpremiere feiern. Zu Gast im Eschachtal ist der SV Magstadt. Dabei hat das Team von SVF-Trainer Reiner Müller einen Sieg fest im Visier.

Das Oberligateam des SV Flözlingen ist wieder komplett, nachdem Sina Lauble vom KSV Lörrach zurückgekehrt ist, die zusammen mit ihren Zwillingsbruder Marc und Oliver Jauch sowie Marianne Ohnmacht seit Jahren als Leistungsträger zählt. Mit Daniel Ohnmacht hat sich ein weiterer eigener Nachwuchsheber in der Staffel des SV Flözlingen etabliert.

Da in dieser Saison Simon Röhnisch nochmals in der Oberliga an die Hantel geht und sich mit Michael Kiock ein Heber vom KSV St. Georgen (hat seine Mannschaft aus der Landesliga zurückgezogen) dem SVF angeschlossen hat, kann Coach Reiner Müller ein schlagkräftiges Team aufbieten. Er muss dabei selbst gar nicht eingreifen, sondern kann sich voll auf seine Trainerarbeit konzentrieren und geht zumindest bei der "Zweiten" des SV Flözlingen noch an die Hantel.

Der 24-jährige Kiock hat aktuell eine Bestleistung von cirka 60 RP und Reiner Müller geht davon aus, "dass er die sogar noch übertreffen kann", was natürlich einen sehr guter Wert für das Gesamtergebnis darstelle. Zudem bahnt sich noch ein Wechsel einer Heberin an, was die Alternativen und Variationsmöglichkeiten bei den Eschachtälern enorm verbessere.

Ende September stand für den SV Flözlingen der Auftaktwettkampf beim SV Obrigheim II an, der mit 429,2:487,6 Relativpunkten (RP) verloren ging. Wieder mal – der ewige Rivale stand dem SV Flözlingen in der jüngsten Vergangenheit mehrfach im Weg wenn es um die Vergabe der Meisterschaft ging. Die Bundesligareserve macht aber nie von ihrem Aufstiegsrecht Gebrauch, scheint viel mehr Gefallen daran zu finden, Stolperstein für die Eschachtäler zu sein.

Und doch gibt man beim SV Flözlingen nicht schon zu diesem frühen Zeitpunkt auf, das Ziel bleibt weiterhin, um Platz eins mitzumischen. "Wenn alles optimal läuft, wir von Verletzungen verschont bleiben, könnte was drin liegen", so Trainer Reiner Müller. Und da hat der SV Flözlingen schon ein erstes "kleines" Problem, da sich Oliver Jauch mit einer Nackenverletzung plagt, deshalb zuletzt nicht trainieren konnte. "Ich bin aber guter Dinge, dass Oliver einsatzbereit ist. Die letzten Tage ist es ziemlich bergaufgegangen", freut sich Müller und fügt an: "Selbst wenn Oliver Juch ausfallen würde, sollte es gegen Magstadt reichen, dass wir gewinnen, wenn man die bisherigen Ergebnisse als Maßstab nimmt."

Reiner Müller macht deutlich, dass man die Meisterschaft noch nicht ganz abgehakt habe, aber dazu müsse ein deutlicher Sieg gegen den SV Magstadt her, der eben nur mit Oliver Jauch gelinge, um den Rückstand an Relativpunkten zum SV Obrigheim II aufzuholen. "Sonst geht unsere Rechnung nicht mehr auf", so der SVF-Trainer, der weiß, "Es wird schwer, aber wir werden kämpfen". Sina Lauble sieht Müller derzeit noch besser in Form als bei ihrer erfolgreichen DM im Oktober und Marc Lauble kann trotz seiner Ausbildung im Polizeidienst die nötigen Trainingseinheiten absolvieren. Seit September ist er in Lahr, hat ihn der Verein dort bei der Einrichtung eines Trainingsraums unterstützt. "Auch Daniel Ohnmacht ist gut drauf", so Müller und Marianne Ohnmacht gehe ebenso motiviert in diesen Heimkampf, der am Samstag um 19.30 Uhr in der Turnhalle beginnt.

Bereits um 18 Uhr findet der Landesligawettkampf zwischen dem SV Flözlingen II und SV Eisenbach statt. Beide Mannschaften starteten mit einer Niederlage in die Saison und bei den Gastgebern hofft man, dass der Reserve endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis gelinge.

Die Heimkämpfe der Gewichtheber des SV Flözlingen sind zudem auch Anlass für ein Veteranentreffen zahlreicher "Helden" und Begleiter von Willi Müller aus seiner aktiven Zeit beim SV Fellbach. Bei der Welt- und Europameisterschaft 1989 in Frankfurt/Main im "Kraftdreikampf" ließ der inzwischen 75-Jährige, damals Trainer des SV Flözlingen, seinen Gegnern keine Chance und gewann die Titel, worauf man heute noch besonders Stolz auf Willi Müller im 700-Seelendorf an der Eschach ist.