Das Schwarze Tor an Heiligabend 2014: noch nicht aufgehellt und doch heller als mittlerweile Archiv-Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Beleuchtungskonzept: Antrag zum Turmkonzept bleibt bei 12:12-Abstimmung auf der Strecke

Rottweil. Die Türme der historischen Kernstadt will die CDU ins richtige Licht rücken und hat deshalb einen entsprechenden Antrag gestellt, damit im Zuge der Haushaltsberatungen für 2017 Geld für das Ausarbeiten eines Beleuchtungskonzepts eingeplant wird (wir berichteten). Bei der Stadtverwaltung fand Fraktionssprecher Günter Posselt damit weit geöffnete Tore vor. Fachbereichsleiter Lothar Huber sprach von einer geradezu "einleuchtenden" Idee – eine, die die Verwaltung unabhängig vom CDU-Antrag bereits für das Schwarze Tor angegangen sei.

Der Gemeinderat hingegen war gespalten. Und bei einer Enthaltung, zwölf Stimmen für sowie zwölf gegen den Antrag fehlte am Schluss die erforderliche Mehrheit. Jahr der Türme hin oder her – 2017 wird Rottweil kein Fachbüro beauftragen, um ein Beleuchtungskonzept ausarbeiten zu lassen.

Die Befürworter stellten ihre Argumente in den Fokus: Nicht nur der Testturm solle nachts ins rechte Licht gerückt werden, sondern auch die historischen Türme in der Innenstadt. "Wir wollen touristisch attraktiver sein", führte Posselt den Kapellenturm als gelungenes Beispiel und Fotomotiv an. Auch Huber setzte sich mit Engelszungen für das Vorhaben ein. Gebäude würden heutzutage "dezent inszeniert" und nicht mehr wie früher angestrahlt. Oberbürgermeister Ralf Broß dachte gar laut über Möglichkeiten nach, auch die Hochbrücke oder die Stadtmauer im Bereich des Bockshofs zu illuminieren.

Doch der Ruf nach mehr Licht entspricht nicht dem Wunsch aller Stadträte. "Es muss nicht wirklich jedes Gebäude beleuchtet werden", meinte Reiner Hils (FFR) und Hubert Nowack (Grüne) pflichtete bei: "Es hat durchaus auch seinen Reiz, wenn man bestimmte Gebäude nicht beleuchtet." Ob man es nun lieber hell oder dunkel mag, war für dessen Fraktionskollegin Ingeborg Gekle-Maier aber gar nicht der entscheidende Punkt, sondern die Frage, "ob wir Geld übrig haben". Und das trieb auch FWV-Stadtrat Jörg Stauss um, der Angst hatte, zugunsten des Beleuchtungskonzepts könnten andere Projekte auf der Strecke bleiben. "Ein paar Lampen sind mir nicht so wichtig, wie ein Skaterpark, in dem ein paar Junge ihren Spaß haben."

Die 50 000 Euro – damit, meinte Huber, wäre der erste Schritt zum Beleuchtungskonzept machbar – finden sich in diesem Jahr also nicht im Haushaltsplan, den der Gemeinderat kommende Woche verabschieden will. Nun denn, schon bei der Neugestaltung von Rottweil Mitte gab es ein Beleuchtungskonzept, das nicht in den finanziellen Rahmen gepasst hat.