Ortschaftsrat Michael Leibrecht sieht in Hausen Mängel in der Infrastruktur

Rottweil-Hausen. In Hausen bewegt sich was. Doch nicht alles läuft so rund, wie sich das Ortschaftsrat Michael Leibrecht vorstellt. In der FFR-Sitzung im Gasthaus Adler machte er deutlich, dass er noch Mängel in Infrastruktur und politischer Steuerung sieht. Unterstützt wurde er von seiner Ratskollegin Manuela Hirth und dem Hausener Bernd Bohn. In seinen Ausführungen wurde sein Unmut über die Haltung der Verwaltung immer wieder deutlich. Lobend hob er hervor, dass der Umkleide- und Sanitärtrakt der Hausener Halle neu gebaut wird. Das begonnene Baulückenmanagement mit einer Informationsveranstaltung im November habe sich ebenfalls gut angelassen, sagte er. Kritisch dagegen sah er das Thema Infrastruktur.

Diskussionsbedarf sieht Leibrecht auch bei der Zufahrt zum geplanten Baugebiet Bronnenkohl, der Gestaltung des Lärmschutzes im Bereich der Autobahn und sicheren Fahrradwegen nach Rottweil. Zu letzterem habe der Ortschaftsrat der Verwaltung Vorschläge gemacht, aber bisher keine Reaktion von Baubereichsleiter Lothar Huber erhalten, führte Leibrecht aus.

Mit Spannung warte indes der Ortschaftsrat auf die Auswertung der Bürgerumfrage vom Spätsommer. Um bei der Entwicklung des Teilortes die Bedürfnisse und Wünsche der Bürger berücksichtigen zu können, hatte die Universität Stuttgart einen mehrseitigen Fragebogen entwickelt. Wenig begeistert zeigte sich Leibrecht dabei, dass die Ergebnisse zuerst im Ortschaftsrat nichtöffentlich diskutiert werden sollen, statt diese sofort öffentlich zu präsentieren.

Mit einer guten Nachricht begann Heide Friederichs ihre Haushaltsbetrachtung: Rottweil ist seit Jahresbeginn schuldenfrei. Weniger erfreut sei hingegen die Ankündigung, dies werde nicht lange so bleiben. In ihren Ausführungen ging die Stadträtin auf die Investitionsplanung für die kommenden Jahre ein. Ab 2016 wolle die Stadt elf Millionen Euro neue Schulden für Investitionen aufnehmen. Darunter fielen allerdings auch Ausgaben, die sich refinanzieren. Etwa mehr als vier Millionen Euro für die Erschließung des Baugebiets Spitalhöhe II. Vorgesehen seien auch fünf Millionen Euro für Parkhäuser an der historischen Innenstadt sowie große Summen für die DHG-Sanierung und den Hallenneubau in Göllsdorf. Dann sei die Rücklage nicht nur aufgebraucht, wie FFR-Mitglied Klaus Ossmer kritisch hervorhob, sondern Rottweil mache neue Schulden, die sich nicht unbedingt als Wertanlage bezeichnen ließen. Für Friederichs und Max Burger ist dieser Investitionsplan nicht tragbar. Kritisch sehen beide FFR-Stadträte auch, dass die Diskussion darüber erst mit dem neugewählten Gemeinderat im Herbst erfolgen soll.