Nach 18 Stunden Blitzmarathon: Etlichen Schnellfahrern droht sogar Fahrverbot

Kreis Rottweil. Die Blitzmarathon-Aktion am Donnerstag müsste nach den umfangreichen Ankündigungen eigentlich jedem bekannt gewesen sein. Dennoch ließen sich viele vom Schnellfahren nicht abhalten.

Am Donnerstag beteiligte sich das Polizeipräsidium Tuttlingen ab 6 Uhr in den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil und Tuttlingen sowie dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Zollernalbkreis gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen und Landratsämtern am dritten bundesweiten Blitzmarathon. Wegen der Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes am Freitag wurde der Aktionszeitraum um sechs Stunden verkürzt. Somit endete der Blitzmarathon um Mitternacht.

Im Vorfeld des Blitzmarathons waren dem Polizeipräsidium Tuttlingen insgesamt 349 sogenannte Aufregerstellen gemeldet worden. Als Aufregerstellen gelten Streckenabschnitte, an denen nach dem Empfinden der Bürger zu schnell gefahren wird. Zudem bestand die Möglichkeit, sich als Messpate registrieren zu lassen und die gemeldeten Kontrollstelle zu besuchen.

Diese Gelegenheit nahmen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen 13 Messpaten wahr.

In Absprache mit den Kommunen und Landkreisen waren am Donnerstag knapp 120 Kontrollstellen eingerichtet worden. Insgesamt wurden 45 233 Fahrzeuge (Vorjahr 41 240) gemessen. Beanstandet wurden 1848 Fahrer (Vorjahr 1246), hauptsächlich wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, aber auch wegen Nichtanlegen des Sicherheitsgurts sowie Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss.

Insgesamt 24 Fahrer (Vorjahr 13) müssen mit einem Fahrverbot rechnen. Es wurden 327 Fahrer (Vorjahr 117) wegen Geschwindigkeitsverstößen von über 21 Kilometer pro Stunde angezeigt. Gebührenpflichtig verwarnt wurden 1508 Fahrer (Vorjahr 1129).

Fast die Hälfte aller gemessenen Fahrzeuge (21 361) wurden von den Polizeibeamten der Verkehrsüberwachungsgruppen Balingen, Freudenstadt und Villingen-Schwenningen der Verkehrspolizeidirektion Zimmern o.R. gemessen, die im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen zuständig sind.

Von den 21 361 Fahrzeugen wurden 1014 beanstandet. Davon werden 241 Fahrer wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 21 Kilometer pro Stunde angezeigt. Auf 16 Fahrer wird ein Fahrverbot zukommen, wird beim Polizeipräsidium betont. Weitere 770 Fahrer wurden gebührenpflichtig verwarnt. Die höchste Überschreitung (170 Kilometer pro Stunde) wurde auf der A 864 (Anschlussstelle Donaueschingen bis zum Autobahndreieck Bad Dürrheim) gemessen. Die vorwerfbare Überschreitung des Autofahrers betrug abzüglich der Toleranz 63 Kilometer pro Stunde bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde.

Im Landkreis Rottweil wurden 6744 Fahrzeuge gemessen. Davon wurden 114 Fahrzeuge beanstandet. Insgesamt zwölf Fahrer wurden wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 21 Kilometer pro Stunde angezeigt. Weitere 102 wurden gebührenpflichtig verwarnt. Die höchste Überschreitungen (127, 87 und 77 Kilometer pro Stunde) betrug abzüglich der Toleranz in den Zuständigkeitsbereichen Polizeireviere Oberndorf, Rottweil und Schramberg jeweils 24 Kilometer pro Stunde – zulässig waren 100, 60 und 50 Kilometer pro Stunde.

Beim Zusammenführen der gebührenpflichtigen Verwarnungen und Anzeigen mussten die Polizeibeamten der Verkehrsüberwachungsgruppe Freudenstadt feststellen, dass der 40-jährige Autofahrer, der bereits am Morgen mit 170 Kilometern pro Stunde auf der Bundesautobahn A864 angehalten und angezeigt wurde, noch einmal wegen einem Geschwindigkeitsverstoß aufgefallen ist. Er wurde danach auf der Bundesstraße 27 – Höhe Donaueschingen-Mitte – erneut angehalten, weil er bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde mit 109 Kilometer pro Stunde fuhr.