Das syrische Mädchen Roaa Schihari ließ spontan ihre Stimme erklingen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert: Im Kapuziner beschert Begegnung mit Flüchtlingen viele besondere Momente

Rottweil (hf). "Gastfreundschaft und Vielfalt der Kulturen" war das Motto des Willkommen-Benefizkonzertes für Flüchtlinge im Kapuziner.

Angeregt hatte das Konzert Friedemann Bauknecht (Lifelong Management, Rottweil), organisiert wurde es vom Freundeskreis Asyl gemeinsam mit dem Mehrgenerationenhaus Rottweil.

Bunt gemischt war das zahlreich erschienene Publikum aller Generationen und Kulturen aus Rottweil und Kreisgemeinden. Die Security zählte 230 Personen im Sonnensaal. Friedemann Bauknecht begrüßte mit besonderer Herzlichkeit und hieß die Flüchtlinge unter ihnen willkommen. "Gastfreundschaft und die Pflicht zu helfen" seien für ihn fundamentale Werte unserer Gesellschaft. Er bedankte sich für das große Engagement zahlreicher Spender und Sponsoren, ohne die dieses Konzert nicht zu stemmen gewesen wäre: Kreissparkasse Rottweil, ENRW, Kultur Rottweil, Schwarzwälder Bote, W&Hak-Dsign und SWAT Security und bei den ehrenamtlichen Veranstaltern (MGH und Freundeskreis Asyl).

Zusammen mit seiner Band Free-Men-Life ging es dann musikalisch zur Sache: Friedemann Bauknecht, Gitarren und Gesang, Phillis Hoffmann. Cello und Gesang, Simon Rumold, Schlagzeug; ihre Lieder und Rhythmen ergiffen sofort alle im Saal. Es sind Lieder über ein unbeschwertes Leben (Wonderful Life), die ein friedliches Leben und Miteinander unterschiedlicher Kulturen beschreiben, und sie kamen an, ihre fein austarierte melodische Musik scheint auch über Barrieren hinweg verbinden zu können. Die Offenheit des Abends zeigte sich auch in dem spontanen Mitsingen des neunjährigen syrischen Mädchens Roaa Schihari aus Damaskus. Sicher und mit klarer Stimme trug sie auf der Bühne ihre Lieder vor, eine unvorherrgesehene und umso bewegendere Konzerteinlage für alle.

Die zweite Band "Schoko & Band" aus München, von der nur der Solist "Schoko" anreisen konnte, bestach nach der Pause mit Reggae, Ska und Afrobeat & Jazz mit leisen, faszinierend mitreißenden Rhythmen. Der aus Jamaika stammende Solist "Schoko" spielte zunächst bei der deutschlandweit bekannten Band "Jamaican" als Trompeter, bevor er seine eigene Band in München gründete.

In Rottweil begeisterte er mit seinen Liedern mit Gitarre und Ukulele (einer Art kleiner Gitarre) das Publikum, das ihn mit Klatschen und Tanz begleitete. Ein fröhlicher und sicher auch für die gekommenen Flüchtlinge wohltuender Abend, wie ihn nicht zuletzt Kulturen verbindende Musik zu leisten vermag. Neben dem "mentalen Gewinn" für die Besucher erbrachte der Benefizerlös des Abends knapp 1000 Euro. Damit werden Flüchtlingsprojekte des Freundeskreises Asyl unterstützt.