"Ringer des Jahres" beim Regionalligisten KSV Tennenbronn wurde Fabian Reiner (rechts) vor Timo Moosmann (Mitte) und Daniel Reiner. Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenKSV Tennenbronn liefert großartige Saison in der Regionalliga ab / Fabian Reiner "Ringer des Jahres"

Von Alfred Moosmann

"Ich weiß nicht, ob wir die Besten sind, aber wir haben immer unser Bestes gegeben", so die Erklärungs von Trainer Mathias Brenn für den überraschenden zweiten Platz des KSV Tennenbronn in der Regionalliga Baden-Württemberg.

Im Aufstiegsjahr schien das Ziel des Klassenerhalts schon ambitioniert, da dafür mindestens der siebte Rang unter zehn Mannschaften erforderlich war. Seinen guten alten Freund Markus Eichin aus Gresgen im Wiesental motivierte Mathias Brenn, beim KSV Tennenbronn das Schwergewicht zu verstärken. Seine Zusage war ein großer Gewinn, sowohl sportlich, als auch kameradschaftlich. Als dann noch der junge Bulgare Kaloyan Kolev vom AV Sulgen nach Tennenbronn kam, waren zwei bislang wesentliche Schwachstellen im KSV-Team beseitigt. Davon profitierten nicht nur die erste Mannschaft, sondern auch die beiden Reserveteams in den unteren Ligen.

Zu Beginn der Runde schien noch der Klassenerhalt das maximal erreichbare Ziel. Gegen die vermeintlichen Favoriten Viernheim und Adelhausen II gab es knappe Niederlagen, denen Erfolge gegen die schwächeren Teams aus Waldkirch-Kollnau und Taisersdorf entgegenstanden. Einen enormen Motivationsschub brachte jedoch ein knapper Auswärtserfolg gegen den Vorjahres-Zweiten Hausen-Zell. Von da an verlor der KSV Tennenbronn in der Vorrunde keinen Kampf mehr und zählte fortan zu den Meisterschaftsfavoriten.

Begünstigt wurde die Erfolgswelle allerdings auch durch unerklärliche Schwächen und Fehlern in den Aufstellungen der Konkurrenten, die den Verdacht nährten, dass nicht alle Regionalligisten wirklich an die Spitze strebten. Die Umstellung der Gewichtsklassen in der Rückrunde brachte den guten Lauf der KSV-Staffel etwas ins Stocken. Da sich aber kein Gegner an der Tabellenspitze absetzte, blieb die Mannschaft von KSV-Trainer Brenn bis zum Schluss sogar ein Kandidat für die Meisterschaft. Am Ende stand die Vizemeisterschaft mit drei Punkten hinter dem Sieger Viernheim.

Wie kaum ein anderer Verein mobilisierte der KSV Tennenbronn wieder die Ringkampffans aus der Gemeinde und auch von auswärts. Die neun Heimkämpfe besuchten zusammen rund 4.000 Zuschauer, die ihre Mannschaft moralisch gewaltig stärksten, ohne dabei Sachverstand und Fairness zu vergessen.

Der beste Punktesammler 2014 des KSV Tennenbronn war Fabian Reiner. Er bestritt alle 18 Kämpfe, ging 17mal als Sieger von der Matte und holte insgesamt 60 Punkte. Ihm folgt Bogdan Zaharia mit 14 Siegen in 17 Kämpfen und 45 Mannschaftspunkten vor Luca Lehmann, der von 18 Kämpfen 12 gewinnen konnte und dabei 43 Punkte einholte. Dass Fabian Reiner bei der Wahl des "Ringer des Jahres" in der Publikumsgunst vorne lag, ist dank seiner herausragenden Leistung keine Überraschung.

Doch nicht nur die Sieger, sondern auch die Newcomer haben ihre Fans: Der 16-jährige Timo Moosmann, in der Vorrunde noch in der zweiten Mannschaft und in der Rückrunde Stammringer mit tollem Einsatz in der Ersten, folgte auf dem zweiten Platz. Fabians jüngerer Bruder Daniel Reiner, der lange durch Verletzungen nicht in Erscheinung trat, hat 2015 einen bemerkenswerten Neustart hingelegt und ist in der Rückrunde ebenfalls in die erste Mannschaft gekommen, was mit dem dritten Platz gewürdigt wurde.