Aufwendige Bergung nach dem Unfall bei Dunningen: Der Fahrer des Lastwagens geriet auf die Gegenfahrbahn und erfasste ein Auto mit zwei jungen Leuten. Foto: sb

Schwere Unfälle bei Dunningen und Wellendingen. Kollisionen fordern zwei Tote und mehrere Verletzte.

Kreis Rottweil - Das war ein schwarzes Wochenende: Gleich zwei schwere Unfälle ereigneten sich im Landkreis. Bei einem Frontalzusammenstoß zwischen Neufra und Wellendingen starb ein Ehepaar, zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Auch in Dunningen krachte es heftig.

Feuerwehren und Rettungskräfte waren den ganzen Samstag über gefordert. Besonders tragisch endete der Unfall am Nachmittag auf der K 5545 zwischen Wellendingen und Rottweil-Neufra. Ein 47-Jähriger war laut Angaben der Polizei gegen 14.50 Uhr mit seinem Renault – gemäß Zeugenangaben offenbar mit überhöhter Geschwindigkeit – von Wellendingen in Richtung Neufra unterwegs. Aus bislang ungeklärter Ursache kam er mit seinem Auto zu weit nach rechts auf das unbefestigte Bankett und verlor anschließend die Kontrolle über sein Fahrzeug. Dabei schleuderte er auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal in den Ford eines entgegenkommenden Ehepaars.

Die beiden 69 und 67 Jahre alten Eheleute erlitten durch den Unfall so schwere Verletzungen, dass sie noch an der Unfallstelle verstarben, teilt die Polizei mit.

Der 47-Jährige und sein Beifahrer wurden schwer verletzt und kamen mit dem Rettungshubschrauber in umliegende Kliniken.

Wehr muss zwei Menschen aus Unfallwrack befreien

Wie der Sprecher der Feuerwehren im Kreis, Manuel Suhr, mitteilt, war die Feuerwehr Rottweil mit acht Fahrzeugen und 42 Kräften im Einsatz. Die beiden Personen im Verursacherfahrzeug waren eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr mit hydraulischem Rettungsgerät aus dem Unfallwrack befreit werden.

Die Eheleute im anderen Fahrzeug waren nicht eingeklemmt, sie wurden in enger Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst reanimiert, jedoch erfolglos.

Neben den Feuerwehrleuten aus Rottweil war auch Kreisbrandmeister Mario Rumpf vor Ort. Vom Rettungsdienst waren fünf Rettungswagen, zwei Notarztwagen, zwei Rettungshubschrauber der DRF, der organisatorische Leiter Rettungsdienst sowie ein leitender Notarzt im Einsatz. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten war die Fahrbahn voll gesperrt.

Vermutlich übermüdet: Lastwagenfahrer kommt auf Gegenfahrbahn

Schon in der Nacht auf Samstag waren Feuerwehr und Rettungskräfte bei einem schweren Unfall auf der Ortsumfahrung Dunningen gefordert: Zwei Autos und ein Lastwagen mit insgesamt sieben Personen waren in den Unfall verwickelt.

Ein 40-jähriger Fahrer eines Sattelzuges war gegen 1.20 Uhr auf der B 462 von Schramberg Richtung Rottweil unterwegs. Zwischen den Abfahrten Dunningen-Mitte und Dunningen-Ost kam er laut Angaben der Polizei vermutlich infolge Übermüdung nach links auf die Gegenfahrbahn, wo er seitlich einen entgegenkommenden Audi touchierte. Der 27-jährige Lenker und dessen 19-jährige Beifahrerin wurden hierbei verletzt und mussten ins Krankenhaus Rottweil eingeliefert werden. Die Polizei spricht bei einer stationären Aufnahme automatisch von Schwerverletzten, laut Auskunft von Feuerwehrsprecher Suhr erlitten sie jedoch leichte Verletzungen.

Eine dem Audi hinterherfahrende 18-jährige Autofahrerin wurde durch die Lichter der Unfallfahrzeuge geblendet und prallte in den Auflieger des Sattelzuges. An den drei Fahrzeugen entstand laut Polizei ein Schaden von rund 130.000 Euro.

Die Feuerwehr Dunningen war unter der Leitung von Kommandant Volker Hils mit drei Fahrzeugen und 21 Kräften vor Ort. Die Wehr leuchtete die Unfallstelle aus, unterstützte die Bergungsarbeiten des Lastwagen, die von einem Abschleppunternehmen durchgeführt wurden, und reinigte anschließend die Fahrbahn. Der Rettungsdienst, der mit vier Rettungswagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeugen und dem organisatorischer Leiter Rettungsdienst an der Unfallstelle war, wurde vom DRK-Ortsverein Dunningen unterstützt.

B undesstraße bis in den Morgen hinein voll gesperrt

Die Fahrbahn war während der Bergungsarbeiten bis gegen 5 Uhr voll gesperrt. Gegen den Fahrer des Sattelzuges wird laut Mitteilung der Polizei bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen Straßenverkehrsgefährdung erstattet, sein Führerschein wurde einbehalten.  Die Polizei sucht nun Zeugen, die Hinweise zum Fahrverhalten des Sattelzuges bereits vor dem Unfall machen können, oder durch diesen behindert oder gar gefährdet worden sind. Hinweise nimmt der Verkehrsunfallaufnahmedienst Zimmern, Telefon 0741/34 87 90, entgegen.