Auch das Sängertrio der Al McKay Allstars legt sich am Dienstagabend mächtig ins Zeug. Foto: Schnekenburger

"Earth Wind and Fire Experience" bedeutet beim Ferienzauber eine klanggewaltige Funk-Show.

Rottweil - Das war am Dienstagabend ein bisschen wie die "Energy Base" – für die Ferienzauber-Fans im gesetzteren Alter. Im Kraftwerk warteten die Al McKay Allstars mit ihrer "Earth Wind and Fire Experience".

Das bedeutet: Funk-Hits am laufenden Band. Okay, zunächst wartete das Publikum. Nach der Anmoderation ging gar nichts. Technische Probleme sorgten für Verzögerung. Schon wurden bei Akzenten im deutlich vernehmbaren Hintergrundbrummen "Zugabe"-Rufe laut.

Nach fünf Minuten war der Fall erledigt. Vom Brummen gab es keine Zugabe mehr, dafür die nächsten gut eineinhalb Stunden eine beherzt vorgetragene Hitparade. Die groß besetzte Band um den ausgesprochen vielseitigen Gitarristen Al McKay, der in den 1970ern bei "Earth Wind and Fire" gespielt hatte und später Musiker, die ebenfalls in der Kultband waren, für sein Projekt gewann, machten mächtig Dampf.

Scharfe Bläserriffs, tanzende Basslinien, von den Keyboards die Soundkulisse der späten 1980er-Jahre und dazu drei Sänger, die nicht nur ein bisschen Bühnenshow mit eingängiger Choreographie können, sondern gestern förmlich im Groove der heißen Disco-Zeit schwelgten.

Wobei sich auch schon das Problem ankündigt: Die Gäste im Kolossaal hörten viel – und vieles nicht. Der Sound war zu indifferent, was dafür sorgte, dass die Songs vor allem "laut" rüberkamen. Eigentlich schade, denn etwas abseits, und damit gefiltert, groovte die Sache dann nicht nur wie früher, sondern offenbarte erst die vielen kleinen Nuancen, die Spielchen mit der Dynamik, die feinen Spitzen und nicht zuletzt die ausgespielte Harmonik, die die Al McKay Allstars ganz selbstverständlich und doch impulsiv vortrugen.