Den 2:1-Siegtreffer für den VfB Bösingen erzielte Marius Beiter, der jubelnd abdreht, während Sascha Mauch vom FV 08 Rottweil geschlagen am Boden liegt. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballVfB Bösingen beendet Talsohle und bringt FV 08 Rottweil der Bezirksliga näher

Von Holger Rohde

Ein wohl richtungsweisendes Derby für beide Seiten sahen die 400 Zuschauer mit einem 2:1-Sieg des VfB Bösingen beim FV 08 Rottweil. Die Zahl zehn spielte hierbei eine entscheidende Rolle: Zehn Spiele hatte der VfB nicht mehr gewonnen.

Am 1. November gab es ein 4:1 bei der TuS Metzingen. Nun endete die Durststrecke erneut auswärts. Wortwörtlich durften sich die Gäste nach Spielende ein beliebtes Hopfengetränk genehmigen. "Das war enorm wichtig, wenn man auf die Tabelle schaut. Da gab es nichts zu verschenken und wir freuen uns über den ersten Sieg in diesem Jahr", so ein erleichterter Uli Fischer.

Dem VfB-Coach war innerlich ein gemischtes Gefühl anzumerken auf die Frage: Was er als ehemaliger Rottweiler Spieler und Trainer zur Situation seines Ex-Vereins fühlt. "In erster Linie bin ich jetzt Bösinger Trainer. Da galt es das Spiel zu gewinnen, damit wir nicht in den Keller abrutschen. Aber natürlich: Ich bin noch Mitglied beim FV08. Es wäre bitter schade, wenn der Verein nach über 15 Jahren absteigen müsste", erlebte Fischer die goldenen Zeiten des Clubs mit zwei Landesliga-Meisterschaften und vier Jahren Verbandsliga hautnah mit, ehe er sehr erfolgreich die zweite Mannschaft trainierte, die ihm die Tür zu weiteren Trainerstationen öffnete.

Dietmar Heim, Sportlicher Leiter des VfB, atmete unterdessen nach Spielende mit innerer Ruhe durch und befand, "das wir ein klares Chancenplus hatten. Die 20 Minuten Drangphase der Rotweiler haben wir überstanden, weil unsere Spieler in einem kampfbetonten Spiel viel investiert haben." Zum umstrittenen 2:1 der Gäste gab er unumwunden zu: "Der Aktion ging ein klares Foul von uns voraus. Dies ist richtig, ich stand an unserer Bank direkt davor. Nur hat es die Schiedsrichterin übersehen. Danach allerdings hat Rottweil zweimal den Ball, darum lief der Vorteil weiter. Erst dann kam er zu unserem Spieler, der natürlich weiterspielt. Rottweil hätte zuvor zweimal selbst das Spiel unterbrechen können", so seine Sichtweise.

Co-Trainer Achim Schumpp sah den Schlüssel zum Sieg darin, "dass wir bereit waren alles zu geben und die Leidenschaft gezeigt haben, die in den Wochen zuvor immer wieder etwas gefehlt hat."

Bösingens Torwart-Trainer Volker Haaga war über den 2:1-Sieg glücklich und befand, "dass es purer Abstiegskampf war. Für uns sind es wichtige Punkte, die wir durch Kämpfen und viel Leidenschaft erzwungen haben." Was das Bösinger Trio übereinstimmend wie VfB-Cheftrainer Fischer etwas nervte war, "dass wir in den letzten Minuten mehrere Konter zu leichtfertig verspielt und das dritte Tor nicht gemacht haben".