Fabian Reiner (blaues Trikot) sicherte sich die Bronzemedaille – hier besiegt er Tim Stoll klar und deutlich. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenTennenbronner Ausnahmeathlet hat sich in der deutschen Spitze etabliert

Von Alfred Moosmann

Endgültig in der deutschen Spitze etabliert ist der Tennenbronner Ringer Fabian Reiner. Nach dem Vorjahres-Vizemeistertitel der Männer gewann er am Wochenende bei den Titelkämpfen die Bronzemedaille.

Beim Empfang durch die Vereinsmitglieder am Sonntag bewerteten Vorstand Jürgen Götz und Trainer Mathias Brenn den errungenen 3. Platz bei den Aktiven als eine "ganz besondere Qualität". Nur ganz wenige Ringer schaffen den Sprung von der Spitze beim Nachwuchs zur Spitze bei den erwachsenen Männern. Fabian Reiner ist zudem ein lupenreiner Amateur, der den Sport neben seinem Beruf, bzw. derzeit neben seiner Technikerausbildung betreibt.

Seine Zeit ist somit begrenzter als von Konkurrenten, die bei Polizei, Bundeswehr oder ähnlichen Einrichtungen angestellt sind. Auch die besondere Rolle von Fabian Reiner für den KSV Tennenbronn wurde hervorgehoben. Er ist nicht nur der Motor der ersten Mannschaft, sondern gibt sein Können auch an den Nachwuchs weiter und ist außersportlich stets zur aktiven Mitarbeit bereit.

Ausgerichtet wurden die Greco-Männermeisterschaften am vergangenen Wochenende in der "f.a.n.-Arena" in Aschaffenburg. 130 Ringer in acht Gewichtsklassen stellten eine überdurchschnittlich starke Konkurrenz dar, die fast doppelt so hoch lag wie bei den Freistilmeisterschaften eine Woche zuvor. Nach Abwiegen und Auslosung am Freitag begannen am frühen Samstag die Kämpfe.

In der mit 15 Ringern besetzten Gewichtsklasse bis 71 kg schickte Fabian Reiner in der ersten Qualifikationsrunde Lucas Diehl vom hessischen ASV Schaafheim nach einem aktionsreichen Kampf mit 7:17-Punkten deutlich geschlagen von der Matte. Dafür musste er allerdings einen Vierer aufholen, den er gleich in der ersten Aktion durch einen gekonterten Griff verlor. Auch im weiteren Kampfverlauf kam der Hesse mit Konteraktionen zu Punkten. Im Viertelfinale ließ Fabian Reiner dann Tim Stoll vom RC Ehrenfeld, Landesverband NRW, keine Chance und siegte mit glatten 8:0 überlegen.

Das Halbfinale führte ihn gegen den amtierenden deutschen Meister Frank Stäbler aus Musberg, gegen den auch in diesem Jahr kein Kraut gewachsen war. Fabian Reiner verlor mit 0:10, so wie auch alle anderen Gegner des Abonnements-Meisters, der in diesem Turnier keinen einzigen technischen Punkt abgab

Damit war für Fabian Reiner der Weg ins Finale um die Goldmedaille versperrt, aber ein Platz auf dem Treppchen noch möglich. Sein Konkurrent Ruhullah Gürler vom saarländischen KV Riegelsberg wies bis dahin ebenfalls zwei überlegene Siege und eine Niederlage gegen Frank Stäbler auf. Den ausgeglichenen Kampf entschied Fabian Reiner in der zweiten Hälfte ausgerechnet in einer Position, in der sein Gegner im Vorteil war. Reiner musste in die Bodenlage und Ruhullah setzte seinen Griff nicht konsequent genug an, so dass der Tennenbronner mit einem Konter uneinholbare vier Punkte erzielte. Mit 5:1 behielt er die Oberhand und verdiente sich damit die DM-Bronzemedaille redlich.

Adrian Stockburger vom KSV Tennenbronn scheidet aufgrund einer Verletzung vorzeitig aus. In der mit 26 Ringern zahlenmäßig stärksten Klasse bis 66 kg war Adrian Stockburger am Start. Sein 5. Rang im Vorjahr war unter diesen Voraussetzungen eine große Herausforderung, die er aber mit gesundem Selbstvertrauen anging. In der Qualifikationsrunde bestätigte er seine Möglichkeiten mit einem 7:4 gegen Tizian Reggel vom TSV Westendorf in Bayern. Dabei zeigte er sich sehr nervenstark und machte noch kurz vor Kampfende den entscheidenden Vierer.

Das Achtelfinale führte ihn gegen Tim Bitterling aus Frankfurt/Oder und dieser offene Kampf endete ungeplant und abrupt. Bei der Abwehr in der Bodenlage zog sich Adrian Stockburger eine Armverletzung zu, die ihm die Fortführung des Turniers unmöglich machte. In der Rangliste der DM landete Adrian Stockburger mit dem einen Sieg auf dem 13. Platz.