Foto: Pach Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwei Leibnizianer konstruieren bei Gebrüder Schwarz Testturm samt Aufzugsimulation

Die Schüler Bastian Kirch und Finn Laurin Berndt haben es geschafft: Sie haben dem Rottweiler Testturm eine Hülle verpasst, die sich sehen lassen kann. Und das noch bevor das Original ummantelt wurde.

Rottweil-Neukirch. Stolz präsentieren die beiden Zehntklässler des Leibniz-Gymnasiums (LG) Rottweil ihrer betreuenden Gemeinschaftskundelehrerin Silke Pach an diesem Morgen, wie nun die Aufzüge von oben nach unten sausen. "Die Simulation funktioniert mit Netzteil, aber auch batteriebetrieben", erklärt Berndt, der zusammen mit Bastian Kirch sein so genanntes erweitertes BOGY bei der Gebrüder Schwarz GmbH in Neukirch absolviert hat.

Über Wochen haben die beiden Leibnizianer dafür mittwochnachmittags sowie die komplette BOGY-Woche das Klassenzimmer gegen den Arbeitsplatz im hochmodernen Technologie-Unternehmen eingetauscht. "Als wir uns im Januar überlegt hatten, welche Projektaufgabe wir den Schülern stellen sollten, fiel unser Blick aus dem Fenster und direkt auf den Testturm", erinnert sich Geschäftsführer Jens Roth. "So ist die Idee mit der Außenhülle und der Aufzugsimulation entstanden." Für die Umsetzung allerdings war deutlich mehr Zeit vonnöten: Der Turm samt Hülle musste von den Zehntklässlern selbst konstruiert, der Sockel gefräst, die Leiterplatine bestückt und gelötet sowie die Elektronik für die LED-Lichteranlage verkabelt werden.

Einblicke in das Berufsleben, die Schule so nicht bieten kann

"Wir haben wahnsinnig viel gelernt und mit verschiedenen Materialien gearbeitet", schwärmt Bastian Kirch, dem es vor allem die Hülle selbst angetan hat. "Diese haben wir im 3D-Drucker hergestellt. 150 Einzelteile, die man wie einen Legobausatz zusammenstecken muss." Dass sich die Arbeit und die Investition in ein solches Projekt gelohnt haben, davon sind nicht nur die Schüler selbst, sondern auch Schule und Unternehmen überzeugt.

"Diese intensiven Einblicke ins Berufsleben kann die Schule auf diese Art nicht vermitteln", betont Silke Pach und ist froh, dass inzwischen zahlreiche Unternehmen der Region sich an der Kooperation mit dem Leibniz-Gymnasium beteiligen und den Arbeitnehmern von morgen ein erstes Fachwissen vermitteln. "Und für die Betriebe und Firmen kann es ein Gewinn sein, schon früh potenzielle Fach- und Führungskräfte für das eigene Unternehmen zu begeistern", ergänzt sie.

Dass beim erweiterten BOGY, das am Leibniz-Gymnasium bereits seit Jahren den Schülern als zusätzliche Option angeboten wird, auch in diesem Jahr weit mehr entwickelt und produziert wurde, können Interessierte am Abend der Technik sehen. Am Donnerstag, 6. Juli, werden die Schüler ihre Ergebnisse am Leibniz-Gymnasium präsentieren.