2018 möchte die Stadt Rottweil die Primbrücke in Göllsdorf auf den Weg bringen. Allerdings ist sie nur für die Gehwegverbreiterung zuständig und muss auf den Startschuss der Kreisverwaltung warten. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Hochwasserschutz in Neufra in diesem Jahr einer der größten Investitionsposten

Mit dem Haushaltsplanentwurf unter dem Arm und im Gefolge die Kämmerei zog Oberbürgermeister Ralf Broß durch die Ortsteile.

Rottweil. Der Mammutlauf ist beendet. In allen Ortsteilen stellte Ralf Broß den Haushaltsplan 2017 der Stadt Rottweil vor. Fachbereichsleiter Herbert Walter und Tanja Heinze, Abteilungsleiterin der Kämmerei, informierten im Detail über die geplanten Investitionsprogramme vor Ort. Alle Haushaltsplanentwürfe und die Finanzplanung bis 2020 wurden in den Sitzungen ebenso einstimmig befürwortet wie das Gesamtwerk im Gemeinderat.

Hausen

Als Großmaßnahme ist für Hausen die lang erwartete Sanierung der Bollershofstraße zwischen Hausen und Zimmern vorgesehen. Insgesamt wurde die Maßnahme auf 450 000 Euro taxiert, allerdings sei mit Landeszuschüssen in Höhe von 225 000 Euro zu rechnen. Ausgehend davon, dass beide Gemeinden auch einen parallel führenden Radweg bauen werden, stellte Zimmern den Zuschussantrag für den Radweg und erwarb den dafür erforderlichen Grund. Somit wird auch auf Rottweiler/Hausener Seite der Lückenschluss für den Radweg hergestellt.

Als weiteres großes Projekt starten im laufenden Jahr die Maßnahmen für das Neubaugebiet Bronnenkohl/Rauzen. 2017 sind im Haushalt 540 000 Euro für den Grunderwerb eingestellt. Der restliche Grunderwerb ist im Finanzplan für das Jahr 2020 mit 445 000 Euro vorgesehen. Laut Ortsvorsteher Herbert Sauter verliefen die bisherigen Grundstücksverhandlungen "durchaus positiv". In einem Schreiben an die Stadtverwaltung habe der Ortschaftsrat um eine Beschleunigung der Erschließung gebeten, da in Hausen ein großes Interesse an Baugrundstücken bestehe. Darüber hinaus wurde dafür plädiert, das Baugebiet von der Landesstraße und nicht über den Bronnenkohlweg zu erschließen. Der Bronnenkohlweg sei "zu schmal und zu schwach", um die Erschließung leisten zu können. Zudem sollten die Ver- und Entsorgung von der Landesstraße her erfolgen. Es ist vorgesehen, 2017 und 2018 die Planung voranzutreiben, so dass spätestens 2019 die Erschließung erfolgen und die ersten Grundstücke bebaut werden können.

Weitere Investitionen sind in der Gymnastikhalle vorgesehen. Für die Flachdacherneuerung 40 000 Euro, für Sanierungsarbeiten im Bereich Bodenbelag und Malerarbeiten sowie Verbreiterung der Notausgangstür 18 000 Euro. Die ENRW beabsichtigt im Jahr 2017 Investitionen in verschiedenen Versorgungsbereichen in der Größenordnung von 140 000 Euro. Außerdem beteiligt sich die Stadt am kirchlich geführten Kindergarten mit 21 000 Euro an der Einrichtung einer neuen Küche. Die vier Grundstücke in der Rotensteiner Straße werden im Frühjahr 2017 erschlossen und können dann verkauft und die Einnahmen verbucht werden.

Neufra

Anfang des Jahres begannen in Neufra bereits die Maßnahmen für den Hochwasserschutz. Auf insgesamt 1,7 Millionen Euro beläuft sich die Gesamtmaßnahme. Für die Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens stehen in diesem Jahr 750 000 Euro bereit, sagte Herbert Walter. 680 000 Euro würden als Zuschüsse fließen. Neben kleineren Investitionssummen, etwa für die Anschaffung von Bänken und Bepflanzungen beim Friedhof, schlägt die Sanierung der Karl-Stimmler-Halle für die Erneuerung der Dachhaut und Dämmung mit etwa 105 500 Euro zu Buche. Für die weiteren Erschließungen des Gewerbegebiets Berland sind 58 000 Euro vorgesehen. Weitere 113 000 Euro plant die ENRW etwa für die Wasserversorgung Anton-Küster-Straße und die Stromversorgung in der Stuttgarter Straße. Die Sanierung der Straße Am Sonnenrain wurde erneut verschoben. Auch die Beleuchtung von der Bushaltestelle bis zum Kreisel muss warten, so Ralf Broß, bis die Planung der Straßenbeleuchtung in der Kernstadt beginne. Auch gibt es keinen Zuschuss für die Restauration des alten Kapfkreuzes. Walter schlug eine Finanzierung aus dem Ortschaftsbudget vor.

Für die zahlreichen sanierungsbedürftigen Straßen Neufras, auf die ein Ortschaftsrat hinwies, gebe es bereits einen Master-Plan, bestätigte Walter. Investiv seien 9,6 Millionen Euro dafür vorgesehen, allerdings sei der Sanierungsbedarf insgesamt, insbesondere bei Brücken, äußerst groß.

Zepfenhan

Im überschaubaren Rahmen bewegt sich das Investitionsprogramm in Zepfenhan. Als größten Posten nannte Walter die neue Therme für das Feuerwehrgebäude in Höhe von 7000 Euro. Für Malerarbeiten auf dem Friedhof und eine Sitzbank wurden 3500 Euro festgelegt, für neue Fenster im Rathaus 3000 Euro. Auf weitere 3000 Euro belaufen sich die Malerarbeiten in Flur- und Umkleideräumen der Turnhalle, und für Turngeräte wurde eine Pauschale von 1500 Euro in den Entwurf eingestellt.

Feckenhausen

Auch die Nachbargemeinde Feckenhausen begnügt sich mit einem kleinen Budget. Für die Neuversiegelung des Bodens im Bürgerhaus wurde ein Betrag in Höhe von 2000 Euro und für den Erwerb eines Sonnenschutzes 4500 Euro veranschlagt. Für den Ausbau der Jugendräume sind im Haushaltsplan 7000 Euro zur Verfügung gestellt. Wobei hierfür 2000 Euro aus der Rücklage der Ortschaft verwendet werden sollen. Im Investitionsprogramm wurde der Verkauf des letzten Bauplatzes im Baugebiet Hirschäcker für das laufende Jahr und die Veräußerung von Bauplätzen im neuen Baugebiet Hirschäcker für das kommende eingeplant. Um die Erschließung der neuen Bauplätze der zweiten Erweiterung des Baugebiets bewerkstelligen zu können, sind 2017 Investitionen für die Bauleitplanung in Höhe von 20 000 Euro und für die Erschließung im Jahr 2018 in Höhe von 80 000 Euro eingeplant.

Göllsdorf

Höher hinaus geht es im einwohnerstärksten Ortsteil Göllsdorf. Für die Fertigstellung der neuen Mehrzweckhalle bis zum Herbst stehen rund 1,8 Millionen Euro im Haushalt bereit. Aus dem Bereich der Gebäudewirtschaft sind für die Reparatur der Rathausfassade und des Sockels 5000 Euro eingeplant, für Maler- und Gipserarbeiten am Feuerwehrhaus weitere 30 000 Euro. Des Weiteren werde 2017 für die Trennung des Schulgebäudes vom Vereinsgebäude, für Malerarbeiten in der Aussegnungshalle und das Anschaffen von schulischen Turngeräten investiert. Für das in Göllsdorf größte geplante Projekt in diesem Jahr, der Erweiterung des Baugebiets Brunnenäcker, sind 2017 Gelder in Höhe von rund 750 000 Euro für die Planungskosten und den Grundstücksankauf eingeplant. Mit der Veräußerung der erschlossenen Bauplätze wird 2018 und 2019 gerechnet. Die Gehwegverbreiterung entlang der geplanten neuen Primbrücke hat die Stadt für 2018 auf dem Radar. Anderes erfuhr indes Hans Maier. Nach Informationen aus der Kreisbehörde, die für die Maßnahme zuständig ist, sei von einem längeren Vorlauf für die Planung auszugehen. Ralf Broß versprach, noch einmal nachzuhaken, sah das kommende Jahr aber als Beginn der Baumaßnahme realistisch.

Neukirch

In Neukirch sind für die Erschließung des Baugebietes "Alte Straße" 60 000 Euro vorgesehen. Des Weiteren werden dort seitens der ENRW 202 000 Euro investiert. Auf dem Friedhof Neukirch soll die schrittweise Erneuerung der Stützmauern zwischen den Grabfeldern fortgesetzt werden. Dafür sind Mittel aus der Unterhaltspauschale sowie zusätzlich 5000 Euro veranschlagt. Für eine weitere Ruhebank stehen 500 Euro zur Verfügung. Im Teilhaushalt Stadtbau, Liegenschaften ist wie üblich der Verkauf eines Bauplatzes eingeplant (Heiligenwiesen Nord). Der Kindergarten Neukirch darf sich auf insgesamt 4000 Euro für neue Stühle und einen Sandkasten freuen. Auf ein neues Fahrzeug muss die Feuerwehr noch warten. Es steht für 2019 mit 230 000 Euro im Finanzplan. Weiterhin stehen für Verwirklichung von Brandschutzmaßnahmen im Rathaus Neukirch 34 000 Euro zur Verfügung. Für Malerarbeiten im Bürgerhaus und in der Friedhofskapelle sind jeweils 3000 veranschlagt.