Große Freude bei der Gründungsversammlung des Regionalentwicklungsvereins Mittlerer Schwarzwald: Hans Peter Heizmann, Vorsitzender des Vereins und Landrat Wolf-Rüdiger Michel zeigen die Ernennungsurkunde zur LEADER-Region. Foto: Kiefer

Regionalentwicklungsverein Mittlerer Schwarzwald gegründet. Vereinssitz wird Schiltach.

Kreis Rottweil/Ortenau - 27 Kommunen und zahlreiche Vertreter von Vereinen und Verbänden aus dem Landkreis Rottweil und dem Ortenaukreis gründeten in Schiltach den Regionalentwicklungsverein Mittlerer Schwarzwald e. V.

Drei Stunden tagten die 56 Mitglieder der Gründungsversammlung in der Hansgrohe Aquademie im angenehm temperierten Sitzungssaal, bei 35 Grad draußen. Der neue Verein ist der Organisationsrahmen, um in den kommenden Jahren die Gelder des europäischen Förderprogramms Leader in geeignete Projekte zur Regional- und Strukturentwicklung zu lenken. Schwerpunktthemen sind Regionalvermarktung, Lebensqualität auf dem Land, naturnaher Tourismus, erneuerbaren Energien und lebenswerte Heimat für die Jugend. Im Januar 2015 hatte die Landesregierung mit der Übergabe der Ernennungsurkunde den Startschuss für die Periode bis 2020 gegeben.

In seiner Begrüßung dankte Landrat Wolf-Rüdiger Michel, scheidender Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald, allen Akteuren, dass sie mit ihrer Arbeit zur Aufnahme in die neue Förderperiode beigetragen hätten. Nun gelte es, die erfolgreiche Arbeit zum Wohle der Region fortzusetzen.

Karl Burgmaier, Referatsleiter im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, betonte, dass es angesichts der großen Konkurrenz im Bewerbungsverfahren keine Selbstverständlichkeit gewesen sei, dass sich die Leader-Region Mittlerer Schwarzwald durchgesetzt hätte. Das gelungene regionale Entwicklungskonzept habe die Jury in Stuttgart aber überzeugt.

Regionen erhalten grundsätzlich Mittel

Leader trage dazu bei, dass starke ländliche Räume mit lebendigen Kommunen und attraktiven Arbeitsplätzen be- und entstehen. "Sie wissen am besten, wie Sie Ihre Region stärken können. Die Entscheidungen kommen von unten. Das Geld kommt von oben", erklärte Referatsleiter Burgmaier

Jede der 18 ausgewählten Regionen erhalte grundsätzlich Mittel in Höhe von rund 4,0 Millionen Euro, davon 2,8 Millionen Euro von der EU und 1,2 Millionen Euro vom Land. "Wir wollen nicht nur öffentliche, sondern auch möglichst viele private Projektträger", schloss Burgmaier und übergab das Wort an Landrat Michel, der den Akt der Vereinsgründung und der Vorstandswahl leitete.

Im ersten Schritt verabschiedeten die 52 Stimmberechtigten der 56 Anwesenden einstimmig die Vereinsatzung. Dort wurden als Aufgaben festgeschrieben: Der Regionalentwicklungsverein vernetzt Kommunen, Vereine, Verbände, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger in seinen 27 Mitgliedskommunen im Ortenaukreis und im Landkreis Rottweil, um Projekte zur regionalen Strukturentwicklung zu entwerfen. Und der Verein hat die Aufgabe, über Projektanträge zu entscheiden. Als Auswahlgremium dafür wurde ein 26-köpfiger Vorstand gewählt.

Zum Vorsitzenden wurde Hans Peter Heizmann (Geschäftsführer SchwarzwaldWasser Labor GmbH) gewählt, seine Stellvertreter sind Monika Schnaiter (Landfrauenbezirk Haslach), Diana Kohlmann (Landratsamt Ortenaukreis) und Hans Klaiber (Landratsamt Rottweil). Zum Schatzmeister wurde Jürgen Nowak (Sozialverband VdK e. V. Kinzigtal) gewählt, als Kassenprüferin wurde Angelika Ringwald (Steuerberaterin) bestellt. "Der Sitz des Vereins wird Schiltach, die bisherige Zusammenarbeit mit der dortigen Leader-Geschäftsstelle und Bürgermeister Thomas Haas war immer hervorragend", erklärte Landrat Michel.