Grund zum Jubeln hatten die Spieler des BSV 07 Schwenningen nach dem Punktgewinn in Sindelfingen. Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballEngagierter Auftritt des BSV Schwenningen macht Mut um Klassenerhalt

Von Jürgen Schleeh

"Meine Jungs sind immer für Überraschungen gut – auch für positive", freute sich Djordje Vasic nach dem 2:2-Unentschieden des BSV 07 Schwenningen beim VfL Sindelfingen. Die Leistung, mit der sich "seine Jungs" den Punkt beim ambitionierten Gastgeber erarbeitet hatten, mache ihn ebenso stolz. Denn damit hatten eigentlich nicht mal die kühnsten Optimisten im Lager des Aufsteigers gerechnet.

Vor allem als klar war, dass Uli Bärmann und Tomislav Dujmic ausfallen, sich in die Verletztenliste zu Tobias Grötzinger einreihten und kurzfristig auch noch Kim Tursak es von einer Vorlesung seiner Uni nicht zum Spiel nach Sindelfingen schaffen wird. In dieser "Not" half nur die Tugend: Beton anzurühren, wählte Coach Vasic eine sehr defensive Variante, die zum Erfolg führte.

Eine Woche zuvor, beim 0:0 gegen die SpVgg Freudenstadt gelang es dem BSV nicht, "das leere Tor" zu treffen, als man in der Nachspielzeit gleich dreimal am Aluminium scheiterte und nun knackt die Mannschaft von Vasic eine der besten Abwehrreihen dieser Landesligasaison gleich zweimal. Die vom BSV-Trainer immer wieder geforderte hohe Laufbereitschaft sowie Kampf und Leidenschaft, dazu waren seine Jungs bereit und gaben alles. Einem übermächtiger Gegner wurde es verdammt schwer gemacht, sich in Szene zu setzen. "Wir haben die Taktik hervorragend umgesetzt, es ist uns gelungen, die Schnittstellen bei Sindelfingen super zuzumachen, somit haben wir nur sehr wenig zugelassen", freute sich Djordje Vasic.

Und was doch in den Strafraum kam, da stand die Abwehr um Organisator Anton Wenzler mit Mario Bühler, Lukasz Kuzmicki, Emrah Sarikaya und Eugen Krylov sehr gut. Auch von den Mittelfeldpositionen kam die nötige Unterstützung. Mit Kopfballstärke und einem ebenso starken Torhüter Markus Rössner im Rücken gelang es fast jede Gefahrensituation zu bereinigen. Serienweise ergaben sich zudem Standardsituationen durch Eckbälle und Freistöße für den VfL Sindelfingen, doch die BSV-Mauer hielt stand, zumal den VfL-Angreifern oft auch die nötige Präzision fehlte.

Dabei schien man bei den Gastgebern darauf eingestellt zu sein, rechnete VfL-Trainer Maik Schütt keineswegs mit einem offensiv ausgerichteten BSV. Schütt forderte Tempo und schnelles, flüssiges Direktspiel seiner Mannschaft, um gegen den Aufsteiger zum Erfolg zu kommen. Auch deshalb wurde die Partie auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen, versprach man sich beim VfL Sindelfingen dadurch einen zusätzlichen Vorteil. Dem war aber nicht so. Vielleicht lag es daran, dass man sich beim Ex-Verbandsligisten im Vorfeld schon zu sehr mit dem Gedanken "Herbstmeister werden zu wollen" beschäftigte.

Spätestens nach der 1:0-Führung des BSV Schwenningen durch Christian Engel "Marke Traumtor" wenige Minuten nach der Halbzeit war bei den Gastgebern klar, dass sie noch eine Schippe drauflegen mussten. Zwar drehte der VfL Sindelfingen den Spielstand mit 2:1 zwischenzeitlich zu seinen Gunsten, doch auch bei den Gästen war man in der Lage, in der Schlussphase noch ein paar Körner draufzulegen.

Die Leidenschaft wurde durch den Ausgleich belohnt, als Vitali Heinrich mit einem raffiniert getretenen Freistoß zum 2:2 erfolgreich war. Der Punkt geriet jedoch nochmals in Gefahr, als der VfL durch Maximilian Hiller in der 87. Minute per Kopf das vermeintliche 3:2 erzielte. Doch als der Linienrichter die Fahne hob, kam Entwarnung und Erleichterung für den BSV.

Jetzt noch ein leidenschaftliches Derby beim VfB Bösingen, bei dem "was hängen bleibt" und der BSV Schwenningen könnte einigermaßen entspannt in die Winterpause gehen.