Neuntklässler des DHG besichtigen das KZ Dachau. Foto: Lienen Foto: Schwarzwälder-Bote

Exkursion des Rottweiler Gymnasiums zur Gedenkstätte Dachau

Rottweil. Als Abschluss der Unterrichtseinheit "Nationalsozialismus" besuchten die Klassen 9b und 9c des Droste-Hülshoff-Gymnasiums (DHG) Rottweil zusammen mit ihren Fachlehrern Kyra von Lienen und Harald Sellner in Begleitung von Lennard Hensle und Franca Heim die Gedenkstätte Dachau. Die Schüler erhielten dort eine über zwei Stunden dauernde Führung über das Gelände und durch die dazugehörende Ausstellung.

Durch ein kleines schmiedeeisernes Tor, auf dem die zynischen Worte "Arbeit macht frei" zu lesen sind, betritt man einen großen geschotterten Platz, der von einzelnen Gebäuden umgeben ist. Zahlreiche Besuchergruppen bewegen sich bei sengender Hitze still über den Platz. Zu hören sind fast ausschließlich die Ausführungen der Führer, die über die unvorstellbaren Gräuel dieses Ortes berichten: Dachau.

1933 wurde dieses KZ vor allem für politische Häftlinge errichtet. Es gilt als Prototyp für viele weitere KZ und als "Schule der Gewalt" für die dort eingesetzten Männer der SS. Über 200 000 Menschen aus ganz Europa waren bis zu ihrer Befreiung am 29. April 1945 inhaftiert. 41 500 wurden dort ermordet, darunter auch so bekannte Persönlichkeiten wie Georg Elser.

Heute ist das ehemalige Konzentrationslager eine wichtige Gedenkstätte und nicht zuletzt historischer Lernort. Die Erinnerung an Unterdrückung, an Verfolgung und Ermordung von Menschen unter der Herrschaft des Nationalsozialismus stand für die DHG-Gruppe ebenso im Mittelpunkt wie das Erinnern an Widerstand und Verweigerung gegenüber dem nationalsozialistischen Unrechtsregime. Durch die authentischen Situationen vor Ort und das durch die Führung vermittelte Hintergrundwissen dient ein derartiger Besuch nicht zuletzt auf unmittelbare Weise der Bewusstseinsbildung bei jungen Menschen.

Die Entscheidung für die Fahrt nach Dachau wurde bewusst getroffen. Für die Gegend um Rottweil wäre freilich ein Besuch der Gedenkstätte des KZ Natzweiler-Struthof ebenso denkbar gewesen, zumal direkte Bezüge zu KZ wie das im Eckerwald oder in Dautmergen bestehen. Für Dachau spricht allerdings das Angebot einer äußerst kompetenten Führung, eine Ausstellung in deutscher Sprache und nicht zuletzt die Tatsache, dass größere Teile des Lagers noch erhalten oder rekonstruiert sind, wodurch den Schülern ein noch tieferer Eindruck vermittelt werden kann. Die Reaktionen haben dies auch bestätigt. Bleibende Eindrücke hinterließen neben der Gaskammer vor allem das Krematorium und die in der Ausstellung gezeigten Bilder.