Aleksandar Novakovic war an beiden 08-Toren beteiligt, trotzdem schied Rottweil im Pokal aus. Foto: Rohde Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballFV 08 Rottweil mit vermeidbarem Pokal-Aus gegen TV Darmsheim und ersten Erkenntnissen

Von Holger Rohde

Das Pokal-Aus des Landesligisten FV 08 Rottweil gegen den Ligakonkurrenten TV Darmsheim (2:4 n.V.) war ärgerlich, vermeidbar und dennoch lehrreich für Trainer Tim Hüfner. Durchgewechselt: 2:0 führte der FV 08 zur Pause durch den Doppelschlag von Aleksandar Novakovic und Valerij Bogdanov binnen sechs Minuten. 2:1 stand es auch nach 70 Minuten. Ein Zeitpunkt, in dem der Gastgeber alles im Griff zu haben schien. Darmsheim erweckte nicht mehr den Eindruck, dem Spiel die große Wende geben zu können. Weit gefehlt: Fünf Wechsel bei den Hausherren – und in den letzten 15 Minuten war der Rottweiler Spielfluss und die taktische Disziplin dahin. Die Folge: Das späte 2:2 (86.) und zwei Treffer bis zur 107. Minute in der Verlängerung zum 2:4. Darmsheims Torjäger Dennis Roth und Joker Tim Schneider waren nicht mehr in den Griff zu bekommen. Dabei fehlte den Gästen sogar ihr Top-Torjäger und ihre "Lebensversicherung" Florian Eipper mit einer Schulterverletzung. Erste Erkenntnisse: Das Pokalspiel war ein Testspiel unter Pflichtspielcharakter. Hätte Hüfner stur durchgespielt und wenig gewechselt, wäre die Partie wohl 2:1 oder sogar 3:1 ausgegangen. Er wollte jedoch den 16 Akteuren einen Einsatz und möglichst viel Spielzeit verschaffen. Unter diesem Gesichtspunkt in der Vorbereitung war das Risiko richtig. Das Pokal-Aus ist kein Beinbruch. Jedoch mit der klaren Gewissheit: Der erste Anzug kommt in Ligaform, Torjäger Novakovic war an beiden Treffern beteiligt. Doch der zweite Anzug von der Bank passt längst noch nicht.

Zum einen wurde Simon Kläger als ordnende Hand im defensiven Mittelfeld vermisst. Zum anderen sorgten die Auswechslungen der Leistungsträger Novakovic, Sascha Mauch und Valerij Bogdanov für einen Bruch. Da muss sich noch vieles einspielen – und Tim Hüfner braucht Zeit und Geduld mit den jungen Zugängen. Marcel John, Arber Krasniqi, Marcel Schmid, Andreas Roth sind alles talentierte Spieler, jedoch alleine zu grün, sondern sie brauchen zwei, drei Erfahrene an ihrer Seite, dann können sie helfen und glänzen. Neue Gesichter im Einsatz: Acht der Zugänge kamen zum Einsatz, vier von Beginn an. David Mieszala und Michael Weinmann spielten im Mittelfeld ordentlich. Nikolai Baster als linker Verteidiger unterstrich 70 Minuten sein vorhandenes Potential mit Beidfüßigkeit und Tempo am Ball. Er könnte mit Kapitän Dominik Hermle ein gutes Gespann bilden. Auf der rechten Seite hatte hingegen Patrick Hezel einen schlechten Tag und fabrizierte eklatante Fehler – drei Darmsheimer Treffer wurden über seine Seite initiiert. Im Tor bekam Tobias Kohl viel Arbeit; er zeigte etliche gute Paraden. Bei den vier Gegentoren war er machtlos. Er ist kein Sebastian Kellner, aber ein guter Vertreter.