Viel beachtete Auftritte in Sachen Tourismuswerbung verzeichnet der Kreis Rottweil seit Jahren auch bei der CMT in der Landeshauptstadt. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Kreis Rottweil freut sich über Aufwärtstrend, der sich für viele Gäste bezahlt macht

Was die Übernachtungszahlen betrifft, gilt der Kreis Rottweil in Tourismuskreisen nicht gerade als Eldorado. Kultur und andere Attraktionen locken im Verhältnis deutlich mehr Tagesgäste, zu denen es keine Statistiken gibt.

Kreis Rottweil. Diese sind aber für die Wertschöpfung im Landkreis ein wichtiges Pfund. Bernhard Rüth, Leiter der Stabsstelle Archiv, Kultur, Tourismus beim Landratsamt werkelt mit einem Etat von etwa 135 000 Euro auf vielen Ebenen und mit der Erkenntnis, dass diese Ausgaben für vom Tourismus "angehauchte" Betriebe aus dem Kreisgebiet einen weit über diesem finanziellen Aufwand liegenden Mehrwert bedeuten.

Doch auch in der Beherbergungsstatistik ist der Kreis Rottweil auf dem Vormarsch. Im Jahr 2015 wurden im gewerblichen Sektor 320 674 Übernachtungen registriert. Der Anstieg um 5,9 Prozent lag deutlich über dem Landesdurchschnitt von 3,3 Prozent. Damit rückte der Landkreis in der Beherbergungsstatistik des Landes auf Platz 31. Im Reiseverkehr wurde in den vergangenen Jahren im August mit jeweils knapp 45 000 Übernachtungen ein Jahresspitzenwert erreicht. "Reisetechnisch" liegt Schramberg mit 80 000 Übernachtungen im Jahr im Vergleich der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet mit großem Abstand vorne. Den zweiten Platz hat Rottweil (2015 etwa 61 000 Übernachtungen), Sulz abgeluchst (circa 57 000). Neben Lauterbach, Schiltach, Schenkenzell und Aichhalden, die im oder nahe am Schwarzwald liegen, sind auch noch Dornhan, Oberndorf und Zimmern o. R. mit beachtlichen Übernachtungszahlen in die Statistik zu Beherbergungszahlen im Reiseverkehr eingeflossen. Die frühere Übernachtungshochburg Tennenbronn wird wegen zu geringer Kapazitäten gewerblicher Anbieter in der Statistik nicht mehr geführt.

Bei den Tagesgästen dürfte sich das Kreisgebiet sogar im Vorderfeld befinden

Laut Rüth sind die Förderung des Rad- und Wandertourismus mit Rad- und Wanderparadies Schwarzwald und Alb zusammen mit dem Schwarzwald-Baar-Kreis, die Herausstellung der Jakobuswege zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb zusammen mit Gemeinden, Alb-/, Schwarzwaldverein, Naturpark Obere Donau sowie den Nachbarkreisen und die Zertifizierung des Neckartal-Radwegs zu einer weiteren Qualitätsmarke bedeutende Impulsgeber für die Tourismusbranche im Kreis Rottweil.

Noch mehr "schöne Aussichten" sollen unter Federführung der Stadt Oberndorf geschaffen werden, die mit der Ausweisung von "Aussichtspunkten am Oberen Neckar" Touristen weitere Abwechslung verschaffen will.

Angeleiert ist auch das Projekt Kunstweg oberer Neckar. Der Beitritt des Landkreises Rottweil zum Verein BodenseeKulturraum erfolgte in diesem Jahr, vor allem, um einen "RegioKunstweg" im Gebiet der Landkreise Tuttlingen und Rottweil zu planen, der bereits 2017 unter Beteiligung der Anrainergemeinden ausgeschildert werden soll.

Ein Hingucker zum Tourismus im ländlichen Raum soll auch wieder der fünfte Tourismustag am 25. März in Oberndorf in der ehemaligen Augustinerklosterkirche sowie im Museum im Schwedenbau werden nach dem sehr erfolgreichen vierten Auftritt im März in der Auto- und Uhrenwelt Schramberg.

Und nicht erst seit es den Rottweiler Aufzugsturm gibt, geht es für den Kreis Rottweil in Sachen Tourismuswerbung höher hinaus: Auf der CMT in Stuttgart gibt es 2017 bei Beteiligung aller Städte des Kreises mit Personal aus Dornhan, Oberndorf, Rottweil, Schiltach, Schramberg und Sulz unter Beibehaltung der Kooperation mit Städten und Gemeinden des Schwarzwald-Baar-Kreises bereits die achte Teilnahme. Dieses Mal will man Testturm und Fasnet Messebesuchern als besondere Appetithappen servieren. Für die Mitgliedschaft in der Schwarzwald Tourismus GmbH sind von Rüth für 2017 Mittel von 30 280 Euro eingeplant. Weiter werden finanziert: Die Beschilderung von Radwegen (7500 Euro), Werbemittel (35 000), Projektförderungen (58 650), Marketing Neckartal-Radweg (3287) und Mitgliedsbeiträge an Vereine und Verbände (910).