Ein Anästhesist kümmert sich nicht nur um die Narkose eines Patienten vor der Operation, sondern überwacht auch während der OP dessen Vitalfunktionen. Symbolfoto: Schierenbeck Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberarzt Michael Scheible berichtet über seine Arbeit im Oberndorfer Krankenhaus / Jahreslanges Medizinstudium erforderlich

Von Selina Labuda

u Trifft man den Mediziner Michael Scheible an seinem Arbeitsplatz, dann hat es meistens einen schmerzlichen Hintergrund. Doch wie sieht eigentlich der Arbeitsplatz eines Oberarztes tatsächlich aus?

Wie die meisten Ärzte beginnt auch der Oberarzt seinen Arbeitstag um 7 Uhr am SHR-Krankenhaus in Oberndorf. Nach dem Umkleiden und Studieren des OP-Plans startet die Visite auf der Intensivstation. Bis 8 Uhr beschäftigt sich der Anästhesist mit den Notfällen und Patienten, die zur Zeit auf der Intensivstation liegen. Da sein Hauptaufgabengebiet die Narkose und Überwachung der Patienten ist, müssen dafür die Vorbereitungen getroffen werden. Heute steht zum Beispiel eine Knieoperation an.

Michael Scheible betritt selbstbewusst den OP-Saal und trifft die Vorkehrungen, um den Patienten sicher in die Narkose zu legen. Er muss dabei höchst konzentriert sein, und er darf keine Fehler machen. Via Monitor werden sämtliche Körperfunktionen überwacht. Wenn keine Komplikationen auftreten, wird das Narkosemittel verabreicht, und der Patient schläft ein. Die Überwachung der gesamten Vitalfunktionen erfolgt durch Scheible und sein Team während der Operation. Nach der erfolgten OP wird der Aufwachprozess eingeleitet. Der Mediziner trägt viel Verantwortung. Es geht schließlich um das Leben seiner Patienten. Die zur Nachbehandlung benötigten Medikamente werden per Computer an die Stationsschwester geschickt, sodass der Patient wenige Schmerzen ertragen muss. Und schon beginnt die nächste Operation für Michael Scheible.

Die Anästhesie umfasst die allgemeine Betäubung (Narkose), einschließlich der Vor-und Nachbehandlung der Patienten. Außerdem umfasst sie noch die Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen während der Operation, die Wiederbelebung und die Intensivtherapie. Solche und andere Operationen laufen täglich am Oberndorfer Krankenhaus ab.

Da sehr viele Eingriffe gemacht werden müssen, reicht es gerade für ein Brot und einen Kaffee als Mittagessen um 13 Uhr. Doch durch die Liebe zu seinem Beruf, die er schon als kleines Kind hatte, macht es ihm relativ wenig aus, und Michael Scheible hält bis 18 Uhr aus.

Schon seit fast 20 Jahren übt er seinen Beruf aus. Um überhaupt Oberarzt zu werden, braucht man Abitur. Dann muss man sechs Jahre lang Medizin studieren, fünf Jahre als Facharzt tätig sein, zwei Jahre lang Intensivmedizin ausüben sowie ein Jahr als Notarzt tätig sein. Jedoch gibt es immer weniger Menschen, die sich für solch einen Beruf interessieren.

Deshalb sollte man dankbar sein, dass es noch Personen gibt wie Michael Scheible, die mit solch einer Hingabe jeden Tag Leben retten und sich um die Gesundheit der Menschen kümmern.

u  Die Autorin ist eine Schülerin der Klasse 9 b des Albeck-Gymnasiums Sulz.

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