Im Sitzungssaal des Neuen Rathauses diskutieren Senioren und Stadträte. Foto: Seniorenrat Foto: Schwarzwälder-Bote

Podiumsdiskussion: Stadträte sprechen mit Seniorenrat über Mobilität und selbstbestimmtes Leben

Rottweil. Am Donnerstag hatte der Seniorenrat Rottweil zur Podiumsdiskussion mit Vertretern des Rottweiler Gemeinderates geladen. Alle Fraktionen und Gruppierungen stellten sich bereitwillig dem Thema "Politik für ältere Menschen in der Großen Kreisstadt Rottweil". Auf dem Podium hatten Platz genommen: Ralf Armleder (SPD), Heide Friederichs (Forum für Rottweil), Jens Jäger (fraktionslos), Hermann Klein (FDP), Hubert Nowack (Grüne), Herbert Sauter (CDU) und Karl-Heinz Weiss (Freie Wähler).

Oberbürgermeister Ralf Broß hieß die Versammlung im Sitzungssaal des Neuen Rathauses willkommen. Er freue sich, dass das Thema mit den älteren Mitbürgern diskutiert werde. Der Vorsitzende des Seniorenrats Rottweil, Johannes Jäger, begrüßte die Vereinsmitglieder und Gäste, unter ihnen Winfried Halusa (Vorsitzender des Kreisseniorenrats), Ruth Gronmayer (Rottweiler Behindertenbeauftragte), Andreas Frankenhauser (Leiter der Rottweiler VHS und zuständig für das Seniorenreferat) und Peter Hirsch (AWO). Der Vorsitzende erläuterte den etwa 50 Anwesenden die wesentlichen Ziele des im November vom Rottweiler Kreistag beschlossenen Kreisseniorenplans und schaffte damit die Basis für die anschließenden Statements und Diskussionsbeiträge bei dem etwas mehr als zweistündigen Treffen.

Die Gemeinderatsvertreter legten ihre Positionen dar und betonten dabei auch die schon in der Vergangenheit unternommenen Schritte hin zu einer seniorengerechten Stadtpolitik. So wurde zum Beispiel das Rottweiler "Leitbild soziale Stadt" erwähnt, das Senioren in der Mitte der Gesellschaft sieht. Ebenso Erwähnung fanden seniorengerechte Wohnformen, Wohnquartiere, Einsamkeit im Alter, Altersarmut, Pflegesituation, Generationen übergreifende und verbindende Netzwerke, Vermeidung von Doppelstrukturen, um nur die wesentlichen – nicht zuletzt ebenfalls im Kreisseniorenplan benannten – Bereiche zu nennen. Weitere Kernthemen waren die Erhaltung der Mobilität und ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben im gewohnten Wohnumfeld.

In der Diskussionsrunde kamen neben den Kommunalpolitikern auch die Zuhörer zu Wort. Dabei wurde insbesondere die Rolle des im Kreisseniorenplan empfohlenen "Kümmerers" vertieft, einem Netzwerker und Berater für die Probleme der älteren Menschen in ganz unterschiedlichen Bereichen. Dem neuen Bild des Alters mit der Entwicklung zu einer deutlich besseren Fitness und höherer Mobilität der älteren Generation wurde aber auch eine größere Eigenverantwortung für die Lebensgestaltung zugewiesen.