Im malerischen Neckartal soll die Lücke im Radwegenetz geschlossen werden. Foto: Nädele

Verlängerung des Neckartal-Radwegs ist ein kostspieliges Projekt. Förderung vom Land weckt Hoffnung.

Rottweil - Der Neckartal-Radweg soll bis zum Gewerbepark Neckartal verlängert werden, um die Region attraktiver für Touristen zu machen. Unter der grün-roten Landesregierung steigen die Chancen auf eine Realisierung.

Erstmals gibt es einen eigenen Fördertopf für den Bau von Radwegen. Dies bestätigt auch Verkehrsminister Winfried Hermann: "Der Lückenschluss des Neckartalradwegs ist ein wichtiges Projekt zur Förderung des Radverkehrs im Land und bietet sich für die Aufnahme in das Förderprogrammm an." Dabei können sich Kommunen für Mittel bewerben, mit denen Radwege unabhängig vom Straßenbau realisiert werden. Um die Menschen zu motivieren, im Alltag noch mehr Rad zu fahren und eine sichere und gut ausgebaute Infrastruktur zu schaffen", so Herrmann. Wer sich derzeit auf den Drahtesel schwingt und das Neckartal entlangradelt, muss Rottweil mittig durchqueren. Da braucht es Ausdauer, denn der Aufstieg vom Tal in die Stadt ist mühsam. Der Radweg entlang des Neckars müsste jedoch an einigen Stellen den Fluss queren, was das Projekt ziemlich teuer macht. Für zwei zusätzliche Brücken über den Neckar für die Verlängerung zwischen der Ruine Neckarburg und dem Gewerbepark veranschlagte die Stadt 180 000 Euro. "Die touristische Bedeutung des Neckartalradwegs hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen", betont Oberbürgermeister Ralf Broß. Die Möglichkeit zur Übernahme von Flächen der Rhodia AG im Bereich Kältenberg/Beckenhölzle mache die geplante Verlängerung erst möglich.

Der Neckartalradweg soll dann von der Ruine Neckarburg bis zur Duttenhoferstraße 6,5 Kilometer lang direkt am Neckar entlang führen. Nach einem kurzen Anstieg (Duttenhoferstraße) befände sich der Radfahrer bereits mitten in der Stadt am Nägelesgraben. Die Gesamtkosten beliefen sich dabei auf 280 000 Euro. Hoffnung weckte der Besuch von Claus Schmiedel (SPD-Fraktionsvorsitzender BW). "Wir wollen insgesamt 20 Prozent des Verkehrs auf Fuß- und Radwege verlagern", erklärt er. Ein ehrgeiziges Ziel, besonders im ländlichen Raum.