Die Staudenmischung Silbersommer soll das ganze Jahr über hübsch anzusehen sein und Kosten sparen. Foto: Flyer

Neuer Vorstoß: FFR sind Kreisel-Blumen zu teuer. Mischung "Silbersommer" soll's richten.

Rottweil - Wer gedacht hat, mit dem alten Jahr ist auch die Debatte um den Kreisel an der Schramberger Straße beendet, hat sich geirrt. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß: Dem Forum für Rottweil (FFR) ist die Bepflanzung mit Blumen zu teuer.

Nachdem die Installation eines Kunstwerks nach langen, hitzigen Debatten vom Tisch ist – beziehungsweise an den Rand des Kreisverkehrs verlagert wurde, wartet das Forum für Rottweil nun mit einer neuen Idee auf: In einem Brief an Oberbürgermeister Ralf Broß – rechtzeitig vor der anstehenden Haushaltsdebatte – beantragt FFR die Bepflanzung des Kreisverkehrs mit "extensiver Staudenbepflanzung". Die Staudenmischung namens "Silbersommer" soll die bisherige Bepflanzung mit Wechselflor ablösen.

Stadtgärtnerei ist kreativ

Die Stadtgärtnerei gibt sich bekanntlich viel Mühe, um den Kreisverkehr zwischen Heimburger Tankstelle und neuem Feuerwehrgerätehaus mit Blumenrabatten ansprechend zu gestalten und so für einen Blickfang am westlichen Stadteingang zu sorgen. Auch für FFR ist unbestritten, "dass die derzeitige Bepflanzung des Kreisverkehrs an der Schramberger Straße bei weiten Teilen der Bevölkerung auf Wohlwollen stößt." Allerdings: "Ob das noch so wäre, wenn die Kosten bekannt wären, darf bezweifelt werden", schreibt FFR. Die Blumenrabatten sind den Stadträten Reiner Hils und Heide Friederichs zu teuer. Eine Bepflanzung mit Stauden wäre nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnvoller.

Ein Flyer zum "Silbersommer" zeigt die Vorzüge auf: Die Mischung besteht aus kurz- und langlebigen Stauden, Halbsträuchern und Blumenzwiebeln. Durch das "ausbalancierte Konzept" entfallen aufwendige Bepflanzungspläne, die Mischung sei so ausgewählt, dass sich zu jeder Jahreszeit ein ansprechendes Bild ergibt. Im Spätwinter wird alles komplett zurückgeschnitten, der Pflegeaufwand sei insgesamt sehr gering. Der Bund deutscher Staudengärtner hat das Konzept laut Flyer mehrere Jahre getestet und speziell für die Anforderungen im öffentlichen Grün optimiert. FFR sieht diese Lösung auch dazu geeignet, sie auf weitere Kreisverkehre und Pflanzflächen in der Stadt auszudehnen, erklären sie in ihrem Schreiben.

Erinnerungen werden wach

Am Ratstisch wird man sich wohl demnächst mit dem Vorschlag befassen. So hitzig wie beim Thema "Kunst im Kreisel" dürfte die Debatte dann wohl nicht mehr werden. Gegen das lange verfolgte Ziel, das Innere des Kreisverkehrs mit Kunst zu schmücken, hatte die Landesbehörde ihr Veto eingelegt. Auch ein Gutachten hatte ergeben, dass das Aufstellen eines Kunstwerks aus Stahlrohr nicht zulässig ist. Auch die damit verbundene Spende war somit passé. Nun soll Tobias Kammerer mit einem Kunstwerk aus Glas auf der Wiese zwischen Schramberger und Marxstraße zum Zug kommen.

Übrigens: In Balingen soll ebenfalls ein neuer Kreisverkehr aufgehübscht werden. Die dortige VHS schlägt dazu einen Wettbewerb für eine künstlerische Gestaltung vor, an dem sich auch Kinder und Jugendliche beteiligen können. In Rottweil werden da Erinnerungen an die Holztiere auf dem Neufraer Kreisel wach, die trotz erbittertem Widerstand entfernt werden mussten. Mit dem "Silbersommer" dürfte man aber wohl auf der sicheren Seite sein.