Die Teilnehmer des KSV Tennenbronn bei den deutschen A-Jugendmeisterschaften. Von links: Jonas Schondelmaier, Maximilian Mrokon und David Brenn (Deutscher Meister). Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenTennenbronner Nachwuchs demonstriert seine Klasse bei Meisterschaften in Mainz und Plauen

Von Alfred Moosmann

Mit dem DM-Titel der A-Jugend kehrte David Brenn vom KSV Tennenbronn heim, der zusammen mit Jonas Schondelmaier in der Freistilmannschaft Südbadens in Mainz-Laubenheim im Einsatz war.

David Brenn war auch in seinem ersten A-Jugendjahr heiß auf einen Medaillenrang, nachdem er zuvor bei der B-Jugend bereits mit Gold- und Bronze holte. Dabei war der letztjährige dritte Platz für ihn eher "verlorenes Gold" gewesen. "David war für mich der Beste und hatte einfach nur Pech, dass ihm zum Finale um Gold ein winziges Pünktchen fehlte. Er wird noch viele Chancen haben, seine Klasse zu beweisen", meinte damals sein Trainer Joachim Moosmann. Doch zwei Gewichtsklassen höher und im Vergleich mit älteren Konkurrenten war die Aufgabe ein Stück schwerer und entsprechend intensiv bereitete sich der junge Tennenbronner darauf vor.

Fünf- bis sechsmal die Woche trainierte er seine Kondition und feilte an den Techniken. In den vier Poolkämpfen seiner Gewichtsklasse bis 50kg zeigte sich David Brenn allen Gegnern eindrucksvoll überlegen. Er holte sich insgesamt 56 technische Punkte und gab selbst nur einen einzigen ab. Zielstrebig, nervenstark und technisch brillant gewann er gegen Hassan Ismail aus Jena mit 15:1, den späteren Bronzegewinner Alexander Jakob aus Neckargartach mit 16:0, Niklas Celo aus Riegelsberg mit 15:0 und Marvin Rossi aus Mömbris-Königshofen mit 10:0 Punkten.

Im Finale um Gold stand Brenn mit Leon Gerlach vom ASV Neumarkt ein Ringer gegenüber, der weitaus weniger souverän zum Poolsieg gekommen war. Entsprechend unterschiedlich war das Nervenkostüm der beiden Finalgegner und David Brenn marschierte unaufhaltsam dem Sieg entgegen.

Mit 16:0 triumphierte er über den Bayern, erhöhte damit sein Punkteverhältnis auf 72:1 und durfte die souverän wie kein anderer Ringer dieser DM erkämpfte Goldmedaille in Empfang nehmen.

Aufgrund seiner körperlichen Entwicklung - er hat in den letzten beiden Jahren um über 25kg zugelegt - steckte Jonas Schondelmaier im ebenfalls ersten A-Jugend-Jahr seine Ziele in der Klasse bis 76kg deutlich niedriger. Nicht ohne Sieg oder irgendwo im Mittelfeld wollte er landen. Der erste Poolkampf führte ihn gegen den späteren Vierten, Sebastian Müller aus Halle. Der zwei Jahre ältere Gegner behielt mit 9:2 die Oberhand. Gegen Vladislav Vogelmann aus dem hessischen Elgershausen konnte Jonas mit 11:0 souverän gewinnen und sich im Rennen halten. Einen weiteren schlagbaren Gegner in der 15 Mann starken Konkurrenz wies ihm das Los aber nicht zu. Daniel Piro aus Riegelsberg im Saarland gewann den nächsten Kampf mit 8:2 und Jonas Schondelmaier schied auf dem 9. Rang aus dem Turnier aus. Alle vor ihm platzierten Gegner waren ein oder zwei Jahre älter und in den kommenden Jahren werden die Chancen für den Tennenbronner sicher wachsen.

Als Neuling ging Maximilian Mrokon vom KSV Tennenbronn zwei Jahren erstmals auf die Ringermatte und hat in dieser kurzen Zeit mit viel Ehrgeiz und Fleiß bereits so viel Aufmerksamkeit geweckt, dass ihm der südbadische Verband einen DM-Start in Plauen (griechisch-römischen Stil) anbot. In der mit sieben Ringern besetzten Klasse bis 100kg traf er erwartungsgemäß auf deutlich routiniertere Gegner, denen er aber respektlos gegenüber trat und sie ordentlich forderte. Der erste Kampf führte Maximilian gleich gegen den Goldgewinner Franz Richter aus Markneukirchen, dem er "nur" mit 2:8-Punkten unterlag.

Auch dem nächsten Gegner Kevin Drehmann aus Pausa in Sachsen, später Gewinner der Bronzemedaille, nahm er eine Wertung ab, unterlag aber noch auf die Schultern. Am Ende bescherte sich Maximilian Mrokon doch noch ein Erfolgserlebnis, indem er seinen Gegner um den 5. Platz Max Leipold aus Zella-Mehlis auf die Schultern legte.

Die Rückkehrer wurden am späten Sonntagnachmittag von den Vereinskameraden in Tennenbronn erwartet und beglückwünscht. Die großartigen Erfolge wecken berechtigte Hoffnungen, dass von den jungen KSV-Athleten in der kommenden Mannschaftsrunde auch auf der heimischen Matte viel zu sehen ist. Obwohl erst 15 Jahre alt, dürfte David Brenn in der Tennenbronner Regionalligamannschaft einen sicheren Platz einnehmen. Aber nicht nur sein Vater und KSV-Cheftrainer Mathias Brenn, sondern auch Landes- und Bundestrainer haben ein Auge auf ihn geworfen.