Offensichtlich hat es den Sängern auch Spaß gemacht, diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Auferstehung Christi: Vorläufer des heutigen Sternsingens / Sammlung für Kinder aus Kenia

Rottweil. Zusätzlich zu den Kindergruppen, die sich in diesen Tagen als Sternsinger auf den Weg machten, sah man auch eine fünfköpfige Gruppe von gestandenen Männern aus der Kirchengemeinde Auferstehung Christi durch die Straßen Rottweils laufen. Gewandet wie die Jugendlichen als Caspar, Melchior und Balthasar sowie einem Sternträger und dem Gitarristen brachten sie die Botschaft von der Geburt Christi in die Häuser.

Seit den Zeiten der Gegenreformation im 16. Jahrhundert besteht der Brauch des Quempas-Singens. Ursprünglich sangen dabei Schüler und Knabenchöre während der Christmette das lateinische Weihnachtslied: "Quem pastores laudavere". Dazu hatten sie sich an den vier Ecken des Kirchenraumes aufgestellt und im Wechsel die einzelnen Strophen vorgetragen. Unter dem Namen "Der Quempas geht um" hatte sich daraus der Brauch des Quempas-Singens entwickelt, sozusagen als Vorläufer des modernen Sternsingens, bei dem nicht mehr Erwachsene sondern Kinder und Jugendliche als Könige verkleidet durch die Straßen gehen und – wie in diesem Jahr – für Kinder aus Kenia sammeln.

Im Repertoire der mit Martin Hensel, Ralf Kuwan, Patrick Mink, Marcel Raffoul und Jürgen Rieger besetzten Gruppe waren zwar keine lateinischen Chorgesänge mehr zu finden, dafür umso mehr moderne Sternsingerlieder und bekannte Choräle. Nach dem Gesang und der Verkündigung der Weihnachtsbotschaft wurde auch der in den meisten Häusern noch stehende Christbaum fleißig gelobt, woraufhin die Sänger angemessen entlohnt wurden. So konnte auch diese erwachsene Gruppe ihren Beitrag zum Sammelergebnis der Sternsinger für die Kinder in Kenia leisten.