Ein zehn Jahre alter Golden Retriever verendet / Vermutlich war es ein Giftköder

Von Armin Schulz undStefanie Siegmeier

Rottweil. Sie gingen spazieren wie etliche Male zuvor. Doch dieses Mal sollte das Gassi gehen für den Hund grausam enden. Elf Stunden später war das Tier tot. Vermutlich vergiftet, wie Hundehalter und Tierarzt vermuten.

Er ist ein Prachtkerl: Benny. Laut Stammbuch heißt er Beethoven. Der Rüde ist ein Golden Retriever, in seiner Straße bekannt wie ein bunter Hund. Er ist quietschfidel und neugierig. Vielleicht hat ihn das das Leben gekostet. Er wurde nur zehn Jahre alt.

Der für ihn verhängnisvolle Spaziergang führt ihn am Donnerstagabend gegen 19 Uhr am Mädelesbrunnen vorbei, weiter durch den Turmweg in die Kastanienstraße. Dort wohnt sein Herrchen, Eckhard Leser, mit Frau.

Der Hund bekommt wie üblich noch etwas zu fressen und es geht ihm gut. Zwei Stunden später beginnt sein Leiden damit, dass er erbricht und unkontrollierten Stuhlgang hat. "Er hat gejault vor Schmerzen, gekrampft und gezittert", erzählt Eckhard Leser. Wenig später ist Benny tot, elend verendet. Der Tierarzt vermutet, dass Benny vergiftet wurde. Sein Herrchen glaubt daher, dass der Hund auf dem Weg nach Hause etwas erwischt haben muss.

Die Polizei hat zuletzt keine weiteren Fälle wie diesen, bei denen Tiere an irgendeinem Gift zugrunde gingen, registriert. Und auch Marlies Mahler vom Tierschutzverein Rottweil ist Derartiges nicht untergekommen.

Aber immer wieder einmal kommt es vor, dass Giftköder ausgelegt werden, an denen Hunde dann verenden. Anni Will, Vorsitzende des Vereins der Rottweiler Hundefreunde, kennt das. Sie hat für Hundehalter einige Tipps parat. "Man sollte immer schauen, dass die Hunde draußen nichts fressen. Das kann man zu Hause trainieren", erklärt Will.

So sollte man mit den Hunden üben, dass sie nichts nehmen oder fressen, was auf den Boden fällt oder dort liegt. "Das ist zwar schwierig, aber die einzige und beste Möglichkeit, die Tiere vor solchen Dingen zu schützen", weiß die Hundetrainerin.

Zudem sei wichtig, die Hunde beim Spazierengehen nicht weit weg laufen zu lassen, sondern darauf zu achten, dass sie ganz in der Nähe bleiben, um zu sehen, was sie tun. "Man muss dadurch natürlich etwas weiter laufen, damit der Hund auch genügend Bewegung bekommt, aber das zahlt sich aus", sagt sie.

Bei dem Ehepaar Leser ist der Schmerz über den Verlust von Benny groß. Die Töchter drängen Vater und Mutter, sich wieder einen Hund zu nehmen. Jetzt noch nicht, vielleicht später, so Leser.