Ziemlich versteckt von der Außenwelt wird im Innenhof des Rottweiler Landgerichts eine Menge Erdreich bewegt. Foto: Otto

Historischem Gebäude wird Wasser abgegraben. Künftig neue Sicherheitstechnik und dichte Fenster.

Kreis Rottweil - Dreck, Bagger und tiefe Gräben: Dem altehrwürdigen Landgericht in Rottweil wird das Wasser abgegraben – im wörtlichen Sinn. Zu viel Feuchtigkeit von außen hat im Untergeschoss Schäden angerichtet. Zudem wird bis Ende 2018 in Sicherheit und Energetik investiert.

Wer das Gerichtsgebäude in der Königstraße von vorne betritt, merkt von den laufenden Maßnahmen zunächst nichts. Der Innenhof jedoch gleicht seit Wochen einer Großbaustelle: Ringsum werden entlang der Kellermauern tiefe Gräben gezogen, darin wird eine Drainage für die künftige Entwässerung verlegt. Zudem werden die Außenwände abgedichtet.

"Die Feuchtigkeit ist nicht nur vertikal von unten aufgestiegen, sondern auch direkt durch die Mauern eingedrungen", erklärt Projektleiter und Architekt Friedrich Sommerfeld vom Landesamt für Vermögen und Bau in Konstanz. Das habe für ordentliche "Ausblühungen" im Untergeschoss gesorgt.

Ein Albtraum für jeden Häuslebesitzer. Das Problem sei seit längerem bekannt, habe aus finanziellen Gründen aber erst jetzt umgesetzt werden können.

Gewerkelt wird noch bis Ende 2018

Mit dem Arbeiten im Außenbereich will man – je nach Witterung – möglichst zum Jahresende fertig sein, dann geht es Innen weiter: In Sachen Sicherheit und Energetik gibt es in dem denkmalgeschützten Gebäude, das 1908 bis 1910 erbaut und zwischenzeitlich auch schon grundlegend saniert wurde, einiges zu tun.

Bereits in den nächsten Wochen wird am Eingang eine Sicherheitsschleuse installiert, die bei besonderen Prozessen zum Einsatz kommt. Im Innern kommt weitere Sicherheitstechnik hinzu. Und eine besonders gute Nachricht für Mitarbeiter und Besucher des Landgerichts: Die zugigen Fenster, die zum Teil noch mit Einfachverglasung versehen sind, werden energetisch auf Vordermann gebracht. Aus Gründen des Denkmalschutzes werden sie nicht etwa ausgetauscht, sondern laut Sommerfeld mit einer Vorsatzscheibe versehen.

Die Planung und Bauleitung vor Ort wurde an das Büro Löffler in Rottweil vergeben. Insgesamt ist die Maßnahme laut Friedrich Sommerfeld mit 770 000 Euro veranschlagt. Nach Abschluss der Arbeiten, die sich bis Ende 2018 erstrecken, sei das Landgerichtsgebäude dann wieder fit für die kommenden Jahre.