Was es hier wohl zu sehen gibt? Richtig, den Bau des Testturms von Thyssen-Krupp Elevator auf dem Berner Feld. Hunderte Interessierte sind es wieder am Wochenende, die sich vor Ort ein eigenes Bild machen wollen. Fotos: Riedlinger Foto: Riedlinger

Hunderte pilgern erneut am Wochenende zur Baustelle aufs Berner Feld. Begeisterung macht sich breit.

Rottweil - Ganz nah ran ging es für die Interessierten am Wochenende an den Thyssen-Krupp-Testturm auf dem Berner Feld. Mit einem ausgeschilderten Weg wird allen Schaulustigen ein Zugang bis fast an den Turm heran möglich gemacht. Hunderte Bürger nutzen die Chance, den Baufortschritt persönlich in Augenschein zu nehmen.

Der Baustellen-Tourismus am Turm ist in vollem Gange. Nicht enden wollte dieser am Samstag und vor allem am Sonntag bei sonnigem, wenn auch kühlem Kaiserwetter. Kaum einer war ohne Kamera zum Testturm erschienen, ein Smartphone hat ohnehin jeder in der Tasche. So war es nicht verwunderlich, dass unentwegt die Auslöser klickten. Turm von vorne, Turm von hinten, Turm mit Leuten und mit Hunden, Turm mit Sohnemann im Vordergrund oder Selbstporträt (Selfie) mit Turm. Erst jetzt, da er täglich ein Stück mehr in den Himmel wächst, scheinen die Menschen etwas damit anfangen zu können.

Und sie sind allesamt erstaunt, wie schnell er zulegt. Interessant ist auch für die Zuschauer, dass am Wochenende gearbeitet wird und man das Wachsen und die Arbeiten live erleben kann. Das ist noch mal so interessant wie auf einer Baustelle ohne Leben. Hans-Walter Scheible ist extra aus Dornhan-Weiden angefahren, um ihn zu sehen. "Das ist wirklich was, das ist unsere Generation, die ihn jetzt baut. Das ist in dieser Dimension für unsere Gegend einmalig. So was erlebt man nicht jeden Tag", ist er sich sicher. "Ich fahre jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit am Turm vorbei", erzählt Armin Grimm aus Zimmern, nach seinen Eindrücken gefragt. "Ich bin jetzt schon auf den Moment gespannt, wenn die Begehung frei ist und man hoch auf die Aussichtsplattform fahren kann."

"Eine tolle Sache für Rottweil" findet auch Manfred Tille aus Schramberg, der am Sonntagnachmittag eine Motorrad-Tour mit seiner Honda zum Turm gemacht hat. Auch wenn seine Frau keine Lust hatte mitzukommen. Er ließ es sich nicht nehmen, die Baustelle in Augenschein zu nehmen.

"Wer hätte ursprünglich gedacht, dass sich Thyssen-Krupp für den Standort hier entscheiden würde", resümieren Gerlinde und Dieter Bühler aus Dietingen. Sie ist frühmorgens um halb sechs unterwegs und sieht schon die Beleuchtung für die werkelnden Arbeiter. Auch sie und ihr Mann halten das Bauwerk "für eine kleine Sensation".

Ähnlich sehen es Carmen Widmann und Gerhard Krischker aus Wellendingen: "Das wird ein Wahrzeichen für die Stadt. Allein das heute zu sehen, ist toll. Die Fahrt heute hierher war nicht umsonst", schwärmt sie. "Das wird einen Anziehungspunkt geben." Da hat sie nicht unrecht. Denn ein Anziehungspunkt ist die Baustelle des Turms bereits jetzt schon. Wichtig für das Verständnis in der Bevölkerung war die Idee, den Turm so weit als möglich bereits jetzt zugänglich zu machen. Ingrid und Karl Behlke aus Bühlingen finden es richtig, dass man in die Zukunft blickt. "Das ist ein imposantes Gebäude", geben sie sich beeindruckt. Und das bereits jetzt, wo doch der Turm noch rund um das Zehnfache wachsen wird.

Für die meisten, die direkt an der Baustelle stehen und den Kopf in den Nacken legen, ist die endgültige Höhe kaum vorstellbar. Und doch soll bereits Mitte Juli die endgültige Höhe erreicht werden. Schon ab Mitte Mai sind an festen Terminen spezielle Baustellenführungen geplant. Das Projekt bleibt für alle Beteiligten und Interessierten weiterhin spannend.