Kurator Jürgen Knubben (rechts) mit Josef Bücheler vor dessen Werk PE 39/01 Foto: Baumgartner Foto: Schwarzwälder-Bote

Gespräch: Kurator Jürgen Knubben unterhält sich mit Künstler / Unbekannte Anekdoten ans Tageslicht

Rottweil. In dem Künstlergespräch, das Kurator Jürgen Knubben mit dem Künstler Josef Bücheler führte, kamen Aspekte zur Sprache, die in der Ausstellung "Josef Bücheler zum Achtzigsten" im Dominikanermuseum und im begleitenden Katalog nicht oder kaum Erwähnung finden. Knubben berichtete von der ersten Begegnung der beiden, als der damalige Stadtjungendring auf Anregung Büchelers Ende der 60er-Jahre eine Woche der jungen Kunst mit einer Ausstellung im Landratsamt veranstaltete. Hier müssten die Anfänge der Kunst als prägendes Thema für Rottweil gesehen werden, noch bevor das Forum Kunst gegründet worden sei. An dieser Ausstellung hätten Künstler wie Felix Schlenker, Gerlinde Beck, Franz Bucher und andere mehr mitgewirkt.

Eine interessante Anekdote in diesem Zusammenhang war, dass sich Erich Hauser nicht an der Aktion beteiligt habe. Als "Weltmeister" stelle er nicht zusammen mit "Kreismeistern" aus, war seine Einstellung. Aber dann plagte den Meister doch das schlechte Gewissen, so Bücheler, und Hauser unterstützte das Künstlerfest mit einer namhaften Bierspende.

Thematisiert wurde auch, dass Werke Büchelers aus der Zeit vor 1980 in der Ausstellung im wahrsten Sinne keinen Platz gefunden hätten. Insbesondere die für diese Phase prägenden Polyester-Plastiken seien zu groß für den Raum im Dominikanermuseum. Bemerkenswert ist, dass nur wenige Werke Büchelers thematische Titel tragen. In der Regel gibt es nur Hinweise zum Material und zur Entstehungszeit.

So ist die Skulptur mit der Bezeichnung PEE 39/01 aus Papier und Eberesche als 39. im Jahr 2001 entstanden. Mit dieser Titulierung soll erreicht werden, dass der Betrachter nicht vorbestimmt wird, sondern sich die Arbeit selbst erschließt. Die Ausstellung "Josef Bücheler zum Achtzigsten" dauert bis 28. August.