Für Aufsteiger SC Wellendingen (Heiko Angst, Nummer 4, und Alexander Török Reiber) war es kaum einmal möglich, sich gegen den BSV 07 Schwenningen (Stefan Ringgenburger und Gökhan Sengül) entscheidend durchzusetzen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Spiel des Tages4:1-Auftakterfolg gegen SC Wellendingen / Aufsteiger kann nur bedingt dagegenhalten

Von Jürgen Schleeh

BSV 07 Schwenningen – SC Wellendingen 4:1 (2:0). Für den BSV war es ein Auftakt nach Maß, dagegen gab es für die Gäste die befürchtete Niederlage, die sogar noch deutlich höher hätte ausfallen können.

Seine stärkste Phase hatte der SCW nach der Pause, die man zum 2:1-Anschlusstreffer nutzen konnte. Das Duell Ex-Landesligist gegen den Meister aus der A2 verglich Sebastian von Au, Spielertrainer des SC Wellendingen, "mit dem Aufprall zweier verschiedener Welten". Dennoch lobte von Au seine Spieler, "die haben kämpferisch alles gegeben, da kann man keinen Vorwurf machen."

Der Aufsteiger fand gut in die Partie, besaß durch Marcel Grimm, der über rechts auf das BSV-Tor zusteuerte, sogar die große Chance zur Führung (4.). Den Flachschuss entschärfte jedoch Keeper Markus Rössner. Die Gastgeber, die mit fünf ihrer elf Neuzugänge aufliefen, hatten sich nach wenigen Minuten sortiert und gaben fortan den Takt an.

Nachdem Daniel Horne einen Freistoß von Kim Tursak um Haaresbreite mit dem Kopf verpasste und kurz darauf Gökhan Sengül nur das Außennetz traf, gelang Dimitri Stroh nach feiner Vorarbeit von Eugen Krylov das 1:0(10.) für den BSV. Nach einem weiten Ball auf Christian Balde war der auf links völlig frei und hatte keine Mühe, den zögerlichen SCW-Torhüter Patrick Lehmann zum 2:0 (15.) zu überwinden.

Damit hatte der BSV Schwenningen das Geschehen im Griff, auch wenn der Gast zu einer guten Möglichkeit kam, als Magnus Merz von links Andreas Griesser bediente, der aber frei vor dem Kasten den Ball drüber jagte. Der BSV versuchte mit kontrolliertem Spiel den Gegner zu beschäftigen und lauerte auf die entscheidenden Lücken. Dabei besaß vor allem Christian Balde mehrfach Chancen.

So in der 39. Minute, als SCW-Torwart Lehmann einen Distanzschuss von Balde mit den Fäusten abwehrte, im Nachschuss aber auch Gökhan Sengül frei vor dem Gästetor die Präzision fehlte. "Da müssen wir das dritte und sogar vierte Tor nachlegen", so Djordje Vasic. Dem Coach des BSV Schwenningen gefiel nicht, "dass wir Mitte der ersten Halbzeit für zehn Minuten das Spiel aus der Hand gegeben haben und nach der Pause nach einer Standardsituation das Gegentor einfangen."

Derart dominant, ließ es der BSV Schwenningen nach Wiederbeginn etwas ruhiger angehen, wodurch der SC Wellendingen besser in die Partie fand und mutiger nach vorn spielte. Belohnung der Treffer zum 2:1-Anschluss, als Heiko Angst nach einer Ecke für den Gast in der 52. Minute erfolgreich war. Erschüttern konnte dies den "neuen BSV" jedoch nicht. Bereits vier Minuten darauf erhöhte Filip Antic nach feiner Vorarbeit von Eugen Krylov auf 3:1. Und spätesten mit dem 4:1 in der 61. Minute waren die Fronten geklärt. Einen herrlichen Angriff über Daniel Horne und Mario Bühler "veredelte" Gökhan Sengül.

Beim SC Wellendingen kam Marc Ringgenburger ins Spiel, der nach vorn für Entlastung sorgte, mehrfach vielversprechende Angriffe einleitete. Klar bestimmend blieb allerdings der BSV Schwenningen, dessen Aktionen zwingender waren. So krachte ein Freistoß von Dimitri Stroh an die Querlatte (71.) und mit dem nächsten Angriff, als Stefan Ringgenburger sehr gut Mario Bühler in Szene setzte, hatte auch der Pech mit einem Aluminiumtreffer.

Trotz des klaren Rückstandes resignierte der Aufsteiger nicht, kam dem zweiten Tor näher. So in der 76. Minute, als Viktor Schmidt anstatt auf den besser postierten Martin Volk querzulegen, selbst (wirkungslos) abschloss. Kurz darauf drang Marc Ringgenburger über rechts in den BSV-Strafraum ein, sein Schuss wurde jedoch zur Ecke geklärt. Vom Chancenverhältnis hätte die Partie auch mit 8:2 für den BSV enden können.

Djordje Vasic (BSV 07 Schwenningen): "Das erste Spiel ist immer schwer. Man weiß nicht, wo stehen wir, wo steht der Gegner. Und Wellendingen hat richtig gute Ergebnisse in der Vorbereitung gehabt. Bei uns war die im Juli war Ok, aber im August fehlten viele meiner Spieler durch Urlaub. Wichtig war für mich, dass wir Vollgas geben. Das haben wir in den ersten 20, 25 Minuten auch richtig stark gemacht. Die zwei Tore gemacht und noch weitere Chancen gehabt. Spielerisch konnte uns Wellendingen nicht in die Bredouille bringen. Was mich noch stört, sind die vielen Standardsituationen, die wir in der eigenen Hälfte produzieren. Was meine Mannschaft richtig gut gemacht hat ist, dass sie nach dem 2:1 nicht nervös geworden ist, sondern das 3.1 und 4:1 nachgelegt hat."

Sebastian von Au (SC Wellendingen): "Natürlich haben wir uns hier nicht viel ausgerechnet. Wir haben viele Spieler, die bisher nur A- oder B-Klasse gespielt haben, jetzt das erste Mal in der Bezirksliga spielen. Dennoch haben wir versucht, das Optimale herauszuholen. In der zweiten Halbzeit, als wir das 2:1 gemacht haben, wenn wir das länger halten, wäre es vielleicht nochmal spannend geworden. Uns fehlen auch noch vier Spieler, das hat man vor allem in der Offensive gemerkt. Die Durchschlagskraft fehlte und wir mussten mehrfach umstellen. Wir müssen andere Gegner als Maßstab nehmen, klar ist, wir sind in keinem Spiel Favorit".

BSV 07 Schwenningen: Markus Rössner – Mario Bühler, Emrah Sarikaya (46. Filip Antic), Tomislav Dujmic, Eugen Krylov, Marcel John, Christian Balde, Gökhan Sengül (79. Lukasz Kuzmicki), Daniel Horne (65. Stefan Ringgenburger), Kim Tursak, Dimitri Stroh.

SC Wellendingen: Patrick Lehmann – Alex Török Reiber, Heiko Angst, Thomas Hafner (65. Viktor Schmidt), Andreas Griesser, Sovichea Kao, Magnus Merz, Marcel Grimm (62. Marc Ringgenburger), Martin Volk (88. Ömer Aygan), Sebastian von Au (79. Dennis Griesser), Sascha Bader.

Tore: 1:0 (10.) Stroh, 2:0 (15.) Balde, 2:1 (52.) Angst, 3:1 (58.) Antic, 4:1 (61.), Sengül.

Schiedsrichter: Joachim Störk (Wald); Gelbe Karten: 1 / 0; Zuschauer: 120