Christina Romer stellt Landschaftserhaltungsverband vor

Rottweil/Zimmern o. R. Gast beim jüngsten Grünen-Stammtisch war Christina Romer vom Landschaftserhaltungsverband (LEV). Nicht zufällig ließen die Grünen sich nahe des Dissenhorns und des Linsenbergweihers nieder, werden diese artenreichen Gebiete doch vom LEV mit betreut.

Die ausgebildete Landschaftspflegerin stellte ihren gemeinnützigen Verein vor. Kernbotschaft des Abends sei gewesen: Die Sensibilität für die Artenvielfalt muss wachsen – nicht nur im Außenbereich, sondern auch in öffentlichen Grünanlagen und privaten Gärten.

Der LEV ist ein von Land und Kreis geförderter Verein, der kreisweit operiert. Dabei vermittelt er zwischen den Interessen von Kommunen, Landwirten und Naturschützern. Diese Gruppen sind daher in Vorstand und Fachbeirat vertreten. Romer erklärte: "Wir verstehen uns als Brückenbauer zwischen Mensch und Natur."

Romer veranschaulichte mit optischen Impressionen Juwele selten gewordener Arten in der Region: Orchideen oder Bachmuscheln der Eschach. Auch Biber fühlen sich wieder heimisch. Und sie habe geschildert, wie schön es sei, wenn Wiesen wieder so belebt sind, dass "man sie schon hört, bevor man sie sieht".

Doch der Schutz von Arten und Kulturlandschaft ist nicht nur eine Frage des Beratens. Auch da geht’s ums Geld. Dann etwa, wenn Landwirte wegen schützender Maßnahmen Ertragsausfälle erleiden. Hier hilft der Verein, indem er Fördertöpfe anzapft, etwa über die Landschaftspflegerichtlinie des Landes. Romer hob auch das Streuobstwiesenprojekt des Kreises hervor, für das jetzt Anträge gestellt werden sollten.

Vera Niedermann-Wolf klagte im Gespräch, dass Wiesen oft zu früh gemäht werden. Romer bedauerte, sie und ihr Kollege könnten nur auf Flächen mit Schutzstatus aktiv werden.

Angesichts des Artenschwunds in intensiv genutzten Außenbereichen werden als Ausgleich innerstädtische Grünflächen und Gärten immer wichtiger. Das führte zur Idee, auf der Homepage der Rottweil-Zimmerner Grünen beispielhafte Gärten zu präsentieren.