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Narrentag: Vorfall ereignet sich in Besen vor der Alten Paketpost. Beamte müssen außerdem illegalen Besen schließen.

Rottweil - Zwei Tage mit jeweils 20.000 Besuchern, mehr als 4000 Narren, 70 Besenwirtschaften – und am Sonntagabend Erleichterung bei Einsatzkräften und Organisatoren: Der Narrentag ist im Großen und Ganzen reibungslos verlaufen. Ganz ohne Zwischenfall ist das große Event dann aber doch nicht verlaufen: In einem Partyzelt auf dem Gelände der ehemaligen Alten Paketpost zündete ein bislang unbekannter Täter einen Knallkörper. Bilanz der Aktion: zwei Verletzte. Die Polizei sucht Zeugen sowie weitere Geschädigte.

Der Leiter des Rottweiler Polizeireviers, Michael Schlüssler, zieht am Sonntagnachmittag erste Bilanz. "Angesichts der Größe der Veranstaltung mit rund 70 Besenwirtschaften kann man von einem positiven und disziplinierten Verhalten der Feiernden sprechen." Insgesamt habe es fünf Platzverweise gegeben, jeweils nach Körperverletzungsdelikten beziehungsweise Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ein Polizeibeamter bei der Kontrolle eines Narrentagbesuchers von diesem ins Gesicht geschlagen. Bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Feiernden schlug außerdem ein Kontrahent einem anderen eine Flasche auf den Kopf, was als gefährliche Körperverletzung gilt. Darüber hinaus wurden laut Schlüssler drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz registriert. Ein Kandidat tauchte später trotz Platzverweises nochmals auf, beleidigte einen Beamten und wurde in Gewahrsam genommen.

Bass war manchem zu laut

In einem Privathaus musste ein illegaler Besen geschlossen werden. Der Betreiber wird angezeigt, ihn erwartet ein Bußgeld von der Stadt. "Vereinzelt gab es außerdem Anrufe wegen Lärmbelästigung", berichtet Schlüssler. Dabei sei es meist um die Basslautstärke gegangen.

Die Polizei hatte während des Narrentags die eigene Einsatzstärke erhöht und zudem Unterstützung vom Polizeipräsidium Einsatz, der Verkehrspolizei, der Kriminalpolizeidirektion und der Polizeidiensthundestaffel.

Auge auf Jugendliche

Wegen der Kälte am Samstagabend seien DRK und die Sicherheitskräfte besonders wachsam gewesen, was alkoholisierte Personen angeht. Ein besonderes Auge hatte die Polizei auf Jugendliche. "Da gab es die ein oder andere Ansage", so Schlüssler. Mit dem Verkehr habe es überhaupt keine Probleme gegeben. Dank der großräumigen Ausschilderung hätten Besucher die Pendelbusse rege genutzt.

Er betont die gute Zusammenarbeit mit Stadt und Narrenzunft, Feuerwehr und DRK. Der gemeinsame Führungsstab in der Stadtbücherei und die klar festgelegten Erreichbarkeiten – beispielsweise auch mit dem Betriebshof – hätten zum reibungslosen Ablauf beigetragen.

"Es hat sich gelohnt, dass wir uns im Vorfeld so oft getroffen und alles eng miteinander abgestimmt haben", sagt auch Stadtbrandmeister Frank Müller. Auch ihm ist die Erleichterung am Sonntagabend anzumerken. Vor allem am Samstagabend beim Fackelzug und dem Schuttig-Feuer sei die Anspannung groß gewesen. 30 Feuerwehrkräfte waren in der Innenstadt einsatzbereit, ein extra Funkkanal für Feuerwehr und DRK war eingerichtet. Zudem waren separate Kräfte im Feuerwehrgerätehaus für eventuelle Paralleleinsätze eingeteilt.

Brand im Neckartal

Auch dieses Konzept hat sich bewährt: Prompt gab es am Samstag während des Schuttig-Feuers einen Containerbrand im Neckartal.

Gut gewählt war laut Müller auch das Lagezentrum des Führungsstabs in der Stadtbücherei. "Wir haben bis zur Villa Duttenhofer und ins Schwarze Tor gesehen", so der Stadtbrandmeister.

Am Montag werden alle Beteiligten ihre Abschlussbilanz ziehen. Dass es ein gelungener Rottweiler Narrentag war, steht aber jetzt schon fest.