Hängebrücke: Informationen vor dem Bürgerentscheid

Rottweil. Die Bürgerinitiative "Rottweil OHNE Hängebrücke" (BI) macht ihre Ankündigung wahr und informiert mit einer Reihe von Pressemitteilungen aus ihrer Sicht zu Erwartungen und Belastungen durch die Hängebrücke. Ihr Ziel: vor dem Bürgerentscheid so zum besseren Verständnis beizutragen – und für ihr Nein zur Hängebrücke zu werben.

In ihrer ersten Mitteilung nehmen Winfried Hecht, Gisela Stier und Werner Fischer als Sprecher der BI die Perspektive der Anwohner ein. "Die Hängebrücke darf keinesfalls über bewohntes Gebiet gehen. Die Bürger sollten möglichst wenig eingeschränkt werden, sonst gibt das böses Blut." Diese für Rottweil ausgesprochene Empfehlung habe Bürgermeister Marcus Kirchhoff von Mörsdorf im Hunsrück gegeben, der aus seinen Erfahrungen mit der dortigen Hängebrücke "Geierlay" berichtete. Die "Geierlay" hänge mitten in der Landschaft. Die Einstiegsstellen seien von bewohnten Gebieten rund zwei Kilometer entfernt. Auch die Hängebrücke bei Reutte verlaufe in freier Natur, ohne Wohnbereiche zu berühren.

In Rottweil macht die BI hingegen eine andere Situation aus. "Hier soll die Hängebrücke im Bereich der Wohngebiete Schafwasen und Neckartal verlaufen und schließlich in der dicht besiedelten Innenstadt beim Bockshof enden", schreiben Hecht, Stier und Fischer. Im Wohnbereich Neckartal werde die Hängebrücke in 40 Meter Höhe und in Steinwurfnähe zu den Wohngrundstücken verlaufen. "Die damit verbundenen schlimmen Auswirkungen für die Bewohner sind voraussehbar", meinen die BI-Sprecher und fordern dazu auf, sich eine solche Situation für den eigenen Wohnbereich vorzustellen.

Aber auch für die Bewohner der Innenstadt und besonders am Bockshof erwartet die BI Auswirkungen. Wer wolle bei dem erwarteten Massentourismus bei einem Rummelplatz wohnen, fragen die drei Sprecher angesichts ihrer Befürchtung, dass sich "mit der Eröffnung der Hängebrücke das Leben vollkommen verändern" wird.