Großeinsatz für die Rettungskräfte im Rottweiler Stadtgraben. Foto: Nädele

Beziehungsdrama in der Innenstadt eskaliert: 31-Jährige springt nach Attacke auf Partner von Hochbrücke.

Rottweil - Ein Beziehungsstreit ist am Mittwochabend in der Rottweiler Innenstadt eskaliert. Erst stach eine Frau mit einem Messer auf ihren Mann ein - kurz danach sprang sie von der Hochbrücke.

Ein Großeinsatz auf der Rottweiler Hochbrücke verheißt selten etwas Gutes. So war es auch am Mittwochabend, als zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort waren. Sie hatten es mit einem heftigen Beziehungsstreit und dessen gravierenden Folgen zu tun. Das darin verwickelte Paar zog sich erhebliche Verletzungen zu. In Lebensgefahr befinden sich die beiden aber nicht, wie die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Polizeipräsidium Tuttlingen mitteilten.

Zunächst im Auto gestritten

Nach ersten Ermittlungserkenntnissen hat ein Beziehungsstreit zwischen einem 40 Jahre alten Mann und einer 31-jährigen Frau am Mittwochabend zu einer Messerattacke seitens der Frau und ihrem anschließenden Sprung in den angrenzenden Rottweiler Stadtgraben geführt. Die beiden hatten sich zunächst in einem in der Hochbrücktorstraße/Ecke Grafengasse geparkten Auto gestritten.

Das Paar hatte sich kurz zuvor in einem Schnellrestaurant einen Imbiss besorgt und wollte diesen im geparkten Auto verzehren. Noch im Wagen kam es wohl zu einem Streit, in dessen Verlauf die Frau den 40-Jährigen mit einem Klappmesser angriff. Dieser erlitt Stichverletzungen. Anschließend verließ die Frau das Auto, kletterte auf die angrenzende Mauer des Rottweiler Stadtgrabens und sprang hinunter. Hierbei zog sich die 31-Jährige schwere, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen zu.

Neben Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst war die Bergwacht am Einsatzort. Laut Stadtbrandmeister Frank Müller erfolgte die Alarmierung um 21.33 Uhr. Das Stichwort lautete: "gesprungene Person." Die Feuerwehr sollte den Rettungsdienst bei der Bergung unterstützen. Müllers Truppe war mit 17 Personen und vier Fahrzeugen vor Ort.

Die Frau lag am Hang. Um sie zu bergen, mussten die Feuerwehrleute unwegsames Gelände überwinden. In solchen Fällen kommt laut Müller eine sogenannte Schleifkorbtrage zum Einsatz, eine Art Mulde, die acht Retter tragen. Sie brachten die Verletzte nach unten auf den Weg im Stadtgraben, wo das Rettungsfahrzeug wartete.

Die Frau und der Mann wurden in eine Klinik gebracht und dort ärztlich versorgt. Beamte des Kriminalkommissariats Villingen haben die Ermittlungen zur Hintergrund der Tat übernommen. Diese dauern derzeit noch an.