Fast 4800 Besucher wurden am ersten Wochenende auf der Aussichtsplattform des Testturms von Thyssen-Krupp Elevator in Rottweil gezählt. Foto: Schmidt

An drei Tagen fast 4800 Tickets verkauft. Erste Kritik an Verbindung zum Bahnhof.

Rottweil - Am ersten Wochenende war das Interesse am Testturm erwartungsgemäß enorm. Insgesamt fast 4800 Besucher haben von der Aussichtsplattform einen Blick auf Rottweil und in die Region geworfen. Und die Begeisterung ist groß. Es gibt allerdings auch erste Kritik. Offenbar läuft noch nicht alles so rund wie es erwartet wird.

Bereits am Freitag wollten 1200 Interessierte unter den ersten sein, die zu den regulären Öffnungszeiten mit dem Aufzug in 232 Meter Höhe zur Aussichtsplattform fahren. Am Samstag wurden an den Kassen 1600 Besucher gezählt und dann am Sonntag sogar fast 2000, wie Turmmanagerin Beate Höhnle berichtet.

Mit dabei waren am Sonntag auch Klaus Albers und seine Mutter, die extra mit der Bahn aus Stuttgart angereist sind. Die Erlebnisse rund um den Wochenendausflug hat Albers in einer E-Mail an Oberbürgermeister Ralf Broß aufgearbeitet – und sich dabei den Ärger von der Seele geschrieben. Denn am Bahnhof in Rottweil musste Klaus Albers, der mit seiner 84-jährigen, gehbehinderten Mutter unterwegs war, feststellen, dass ein Rufbus hätte bestellt werden müssen: "Bei der Werbung hätten wir einen Shuttle-Service erwartet".

Albers und seine Mutter machen sich also zu Fuß auf den Weg hoch in die Stadt und wieder runter ins Neckartal, wo sie von einer freundlichen Rottweilerin mit dem Auto an den Turm mitgenommen wurden.

Bei der Stadtverwaltung wie auch bei Thyssen-Krupp Elevator ist man für solche Rückmeldungen dankbar, helfen sie doch, die Abläufe zu optimieren. Tobias Hermann, Pressesprecher der Stadtverwaltung, kündigt an, dass Broß auf das Schreiben antworten werde. Dass jemand auf dem Weg zum Turm im Neckartal strandet, sei bedauerlich. "Das darf natürlich nicht sein" – auch wenn der ÖPNV in Rottweil eben anders getaktet sei, als in Stuttgart. Ein Anruf im Vorfeld beim Rufbus hätte indes genügt – sogar noch aus dem Zug bei der Anreise.

Dass gerade am ersten Wochenende mit geöffneter Aussichtsplattform der Andrang groß sein wird, war erwartet worden. Das schöne Wetter tat ein übriges. Thyssen-Krupp hat im Internet deshalb sogar auf die beschränkten Kapazitäten hingewiesen. Gleichwohl: Die Zahlen des Wochenendes übertreffen die Schätzungen, wie viele Besucher an einem Tag durchgeschleust werden können. Und die Wartezeiten hielten sich trotzdem noch in Grenzen.

"Es muss sich alles noch einspielen", erklärt Hermann, dass derzeit noch Erfahrungen gesammelt würden. Mit Thyssen-Krupp wie mit der Stadtbus GmbH sei man im Gespräch. Über ein Aufstocken der Buskapazität könne bei Bedarf gesprochen werden. Für das zweite Wochenende ist nun schlechteres Wetter vorhergesagt. Dann wird sich zeigen, ob sich dadurch die Besucherzahlen verändern.

Auf eine andere Anregung Albers dürfte schneller reagiert werden. Seine Kritik, dass für seine gehbehinderte Mutter weder im Foyer noch auf der Aussichtsplattform des Turms eine Sitzgelegenheit fand, nimmt Beate Höhnle dankbar auf. "Das kriegen wir hin", denkt sie an die Möglichkeit, im Foyer Abhilfe schaffen zu können.