Foto: Haubold

Gläserne Produktion: Großer Andrang auf den Höfen der Familien Binder und Haberer.

Vöhringen-Wittershausen - Das Interesse an der "Gläsernen Produktion" war am Sonntag riesengroß. Für Groß und Klein gab es Informationen, Mitmachaktionen und Einblicke in die Landwirtschaft.

Bilderbuchwetter und spätsommerliche Temperaturen begleiteten gestern die Gläserne Produktion in Wittershausen. Anschauliches über den ökologischen Anbau, den Betrieb einer Biogasanlage und vielseitige Attraktionen lockten zahlreiche Besucher aus Nah und Fern zum landwirtschaftlichen Anwesen von Heinz und Tanja Binder am Ortsrand und zum Energiehof der Familie Haberer in die Ortsmitte.

Heinz Binders Kühe staunten nicht schlecht über die vielen Besucher, die ihnen an diesem Tag in die Futterrinne schauten. Bereits zum dritten Male beteilige er sich an der Landesaktion "Gläserne Produktion", erzählte der Landwirt, der sich gestern sichtlich über den Besucherandrang freute. Das Augenmerk der vielen Besucher lag auf dem neuen Stall, der im letzten Jahr gebaut wurde, und der derzeit Platz für 22 Mutterkühe der Rinderrasse Limousin bietet. Doch auch die Schweine und die Schafe erfreuten sich großer Beachtung. Kleine Schafe durften sogar von den Kindern gestreichelt werden.

Rund um den Hof informierten verschiedene Landgerätehändler aus der Region. Rund 20 Maschinen, darunter auch die drei eigenen Schlepper, die beiden Rundballenpressen und verschiedene Ackergeräte nahmen die Besucher unter die Lupe. Leckereien hatte die TSG mit etwa 20 Helfern für die vielen Gäste parat. Am Nachmittag bot Heinz Binder Führungen über seinen Hof, denen sich viele interessierte Besucher anschlossen.

Volksfeststimmung herrschte indes über die Mittagszeit in der Ortsmitte. Im und vor dem Winkelschopf ließen sich die Gäste beim "Herbstbesen" ein echt schwäbisches Mittagessen schmecken und lauschten den Klängen vom Musikverein Lyra Wittershausen, der mit Dirigent Marco Fuentes schmissige und volkstümliche Blasmusik zum Besten gab.

Viele Informationen

Auf beiden Höfen gab es neben Vorträgen und Informationen zu den einzelnen Betrieben auch Verpflegungsstände. Auch der Hofladen von Tanja Binder war durchweg gut besucht.

Der Blick hinter die Kulissen des Energiehofes der Familie Haberer ließ staunen. Der Mühlbachhof, früher Milchkuhbetrieb, ist heute eine Biogasanlage. Der Familienbetrieb erzeugt Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen sowie tierischen Reststoffen. Dort informierten gestern Plakatwände über erneuerbare Energien. Im Heizhaus in der Ortsmitte konnte das Blockheizkraftwerk besichtigt werden. Hier ließen sich die Gäste zeigen, wie die gewonnene Energie in ein eigenes Nahwärmenetz fließt. Erstmals wurde die gelb blühende Dauerkultur "Durchwachse Silphie" vorgestellt.

Lange Schlangen bildeten sich am Stand vom Landratsamt Rottweil, wo Annemarie Mauerlechner und ihr Team über nachhaltige Landwirtschaft und insbesondere über die Aussage verschiedener Siegel auf den Lebensmittelverpackungen aufklärten.

Kniffeliges für alle Altersklassen hatte der Kreisbauernverband vorbereitet und mit Backwaren aus eigener Herstellung lockte die Herrenzimmerer Mühle. Zudem sorgte die Feuerwehr Wittershausen für das leibliche Wohl der Gäste. Die kleinen Gäste tummelten sich auf einer Strohhüpfburg oder nutzten das Malangebot. Die Kinderbetreuung übernahm die Landjugend aus Rottweil-Tuttlingen.