Einen Vortrag über das Berufsbildungszentrum CFL hielt Klaus Edele im Rahmen der Vollversammlung der Aktion Eine Welt Rottweil. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Bildungszentrum ermöglicht duale Ausbildung auf hohem Niveau / Neues Projekt in Aussicht

Rottweil (rd). Im Rahmen der Vollversammlung der Aktion Eine Welt Rottweil berichtete Klaus Edele, vom Freundeskreis Liweitari in Kißlegg, über die Maßnahmen im Ausbildungszentrum in Natitingou in der Republik Benin in Westafrika. Diese werden mit bewilligten Geldern, wie von der Aktion Eine Welt Rottweil, finanziert.

Benin sei ein Land, in dem 90 Prozent der Wirtschaftskraft aus der Landwirtschaft kommen, weitere zehn Prozent werden über den Hafen Cotonou erzielt, führte Klaus Edele aus. Im Norden der Republik wird in Natitingou seit Jahren im "Centre Formation Liweitari" (CFL) für Jugendliche eine Ausbildung organisiert. Ursprünglich vom Schweizer Heinrich Roth und seiner Frau ins Leben gerufen, ist die Einrichtung mittlerweile unter einheimischer Leitung. In ihr erhalten 52 junge Menschen eine duale Ausbildung als Maurer/Gipser, Polymechaniker oder Elektriker auf einem sehr hohen Niveau.

Hilfe zur Selbsthilfe

Oft wurden die dafür benötigten Maschinen oder das Verbrauchs-Material über Spenden finanziert oder als gebrauchte Maschinen nach Benin transportiert und dort nach einer Reparatur wieder in Betrieb genommen. Genau wie bei allen bewilligten Projekten der Aktion Eine Welt Rottweil handelt es sich bei CFL um Hilfe zur Selbsthilfe. So wurden, wie es beim Bildervortrag von Klaus Edele sehr eindrücklich sichtbar wurde, alle Gebäude von Ausbildern und Lehrlingen geplant und gebaut.

Und auch die benötigten Steine zum Mauern oder Lehmziegel wurden eigenhändig hergestellt. Selbst ein Sturm im April 2016, der das Dach der Lehrlingswerkstatt weggerissen hatte, konnte die Bemühungen nur kurz einbremsen.

Mit der Hilfe zahlreicher Unterstützer und viel Eigeninitiative wurde die Infrastruktur mit eigenem Brunnen und einem Stromanschluss, der im Jahr rund 6000 Dollar Dieselkosten für die stationäre Stromerzeugung spart, realisiert.

Zusätzlich soll in diesem Jahr auf einem benachbarten Grundstück, mit dem Projekt "Epal", eine stark landwirtschaftlich geprägte zusätzliche Ausbildung auch für Frauen angeboten werden können. Nachhaltige ökologische Landwirtschaft soll nach den Grundsätzen der Permakultur durch Ausbilder Sepp Holzer vermittelt werden.

Zu deren Verwirklichung soll in diesem Jahr ein weiterer Container mit Ausrüstung nach Benin gesandt werden. Außerdem steht die Anschaffung eines Transportfahrzeuges mit Doppelkabine und Pritsche an, das für die Ausführung der bereits erhaltenen Aufträge über Schlosserarbeiten notwendig sein wird.