Patrick Hezel (links) und der FV 08 Rottweil brauchen unbedingt einen "Dreier" aus dem Derby. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

LandesligaFV 08 Rottweil will ersten Sieg / Vasic: Wir wissen, was auf uns zu kommt

Von Holger Rohdeund Jürgen Schleeh

FV 08 Rottweil – BSV 07 Schwenningen (heute, 19 Uhr). Erneut ein Bezirksderby unter Flutlicht: Die Gastgeber erhoffen sich gegen den Aufsteiger den ersten Saisonsieg.

Der Start war für 08-Trainer Tim Hüfner sehr zwiespältig: Drei Spiele, kein Sieg, nur ein Punkt und sieben Gegentreffer. Dazu etliche Verletzte und Ausfälle. Dies wirft eine Menge Fragen auf: Woran liegt es insgesamt, dass nicht mehr Ausbeute herausgesprungen ist? "Mit der Spielqualität bin ich absolut zufrieden. Da kann ich nicht meckern. Vielmehr haben wir eine zu hohe Fehlerquote im individuellen Bereich", zeigt Hüfner auf und fügt weiter an: "Da entscheiden dann einzelne Aktionen über Gegentore und dass wir nicht punkten oder gewinnen."

Was ist daher seine Erkenntnis aus den ersten Saisonspieltagen: "Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ich habe mir schon einen guten Überblick verschafft. Es hängt immer von der Tagesform ab, da jeder jeden schlagen kann. Da ist Konstanz der Schlüssel zum Erfolg." In diesem Punkt haben die Rottweiler alleine schon wegen ihrer Personalsorgen erhebliche Probleme: "Ja, bei uns sorgen die Langzeitausfälle dafür, dass die Kontinuität leidet", muss der 08-Coach gegen den BSV wieder auf mehrere Spieler verzichten: Sascha Mauch, Michael Weinmann, Simon Kläger, Nicolai Baster in jedem Fall. Ein Fragezeichen steht hinter Dominik Hermle und Marco Lenz – zwei weitere Abwehrspieler die in der Woche nicht voll trainieren konnten – die allerdings letztlich auflaufen dürften.

Mit Aufsteiger und Lokalrivale BSV kommt wieder ein Herkulesaufgabe. Hüfner hat Respekt vor dem Gegner: "Sie haben bereits vier Punkte geholt, sind gut gestartet und sind ein ernstzunehmender Gegner, der seine Qualitäten zuletzt zweimal gezeigt hat." Daher erwartet der Rottweiler Coach wieder eine eng umkämpfte Begegnung.

Mit vier Zählern aus drei Partien liegt der BSV Schwenningen zwar nicht ganz im Soll, dennoch kann Trainer Djordje Vasic insgesamt mit dem Start seiner Mannschaft zufrieden sein, was beim heutigen Gastgeber nicht unbedingt zutrifft. Vor dem Derby ist der Gastgeber durchaus in Zugzwang, der Aufsteiger aber alles andere als in der Favoritenrolle.

Den FV Rottweil sieht BSV-Coach Vasic als eine in der Landesliga über viele Jahre etablierte Mannschaft. "Wir wissen, was da auf uns zu kommt", hat für ihn das aktuelle Tabellenbild keinerlei Aussage, auch wenn sich beim FV08 die Ausbeute auf einen Punkt reduziert. Denn die Vorzeichen für die Gäste sind alles andere als "rosig“". Steffen Erbe, der sich in der Partie gegen die TSG Tübingen verletzte, konnte diese Woche nicht trainieren, ebenso meldete sich Eugen Krylov krank, Torhüter Markus Rössner plagt eine Schleimbeutelentzündung im Ellbogen und auch der Einsatz von Alex Pohl (Rückenproblemen) ist weiterhin fraglich. "Die Vorzeichen sind also alles andere als gut", meint Djordje Vasic, zur angespannten personellen Situation des BSV, fügt aber an, "wir hoffen natürlich, dass wir den einen oder anderen doch noch fit bekommen bis zum Derby."

Mit dem Ziel, zumindest einen Punkt zu holen, fährt der BSV Schwenningen nach Rottweil. "Nachdem, was wir zuletzt gezeigt haben, rechnen wir uns schon etwas aus", unterstreicht Vasic das beim Aufsteiger vorhandene Selbstbewusstsein. Ganz entscheidend wird dabei für ihn, wie man Aleksandar Novakovic und Valerij Bogdanov vom FV08 in den Griff bekommt, die zuletzt beim 3:3 in Zimmern die Hauptdarsteller der Rottweiler waren. "Ganz ausschalten kann man die nie, die haben eine gewisse Qualität", weiß Vasic, sieht diese Herausforderung aber auch als "Schlüssel für den möglichen Erfolg, wenn es uns gelingt, die beiden aus dem Spiel zu nehmen." Erforderliche Tugenden, das Vorhaben umzusetzen, sind für den Trainer des BSV Schwenningen somit neben "höchster Konzentration eine enorme Laufbereitschaft, mehr zu geben als der Gegner, dann können wir bestehen", betont Djordje Vasic.