Die ambulante Hospizgruppe feiert ihr 20-jähriges Bestehen am 16. September. Foto: Hospizgruppe Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamt: Hospizgruppe vor 20 Jahren gegründet / Öffentliche Feier am 16. September

Die ambulante Hospizgruppe Rottweil feiert ein Jubiläum. Vor 20 Jahren wurde sie gegründet. Die öffentliche Feier findet am Samstag, 16. September, im Gemeindezentrum Auferstehung Christi statt.

Rottweil. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich das ehrenamtliche Engagement der Hospizgruppe im Stillen vollzieht. Die Hospizgruppe, das ist eine Gruppe von Frauen und Männern, die schwerkranke und sterbende Menschen begleitet. Ihre Leiterin seit rund 15 Jahren ist Ursula Switek. Gerade da sich die Gruppe unbemerkt von der Öffentlichkeit einbringt, ist Switek und ihren Mitstreitern wichtig, das 20-jährige Bestehen in einem öffentlichen Rahmen zu feiern. Die langjährige Leiterin betont, dass alle Menschen eingeladen sind, an diesem Fest teilzunehmen.

Wirken im Hintergrund

Das Jubiläum der ambulanten Hospizgruppe wird am Samstag, 16. September, im Gemeindezentrum der Auferstehung-Christi-Gemeinde mit einem Ganztagesprogramm begangen. Beginn ist um 10 Uhr mit einer ökumenischen Eröffnungsandacht. Spirituelle Impulse, Kurzreferate, ein Zugang über Kunstprojekte und ein literarisch-musikalischer Beitrag von Anne Mokinski, die lange Zeit im Zimmertheater wirkte und als Altenpflegerin viel Erfahrung gesammelt hat, sind Teile des Programms. (Näheres zum Programm, siehe Info-Rubrik).

Die heutige Leiterin Ursula Switek erinnert sich: Die entscheidenden Impulse vor 20 Jahren gab Pfarrer Anton Seeberger. Die Aufgabe lautete damals wie heute, Schwerstkranke und Sterbende in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Unabhängig von Religion und Weltanschauung werden die Menschen, die Unterstützung brauchen, zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern besucht. Trotz der 20-jährigen Tätigkeit und den jährlichen Hospiztagen werde die Arbeit öffentlich kaum wahrgenommen, so Switek. Das liege auch daran, dass absolute Schweigepflicht die Grundvoraussetzung zu diesem vertrauensvollen Miteinander der Beteiligten sei.

Der ambulante Hospizdienst versteht sich als Ergänzung zu professionellen Diensten und Einrichtungen wie ambulanter Pflegedienst, Krankenhäuser oder Alten- und Pflegeheime.

Weitere Informationen: www.hospizdienst-rottweil.de

Der ambulante Hospizdienst begleitet Menschen in ihrer letzten Lebenszeit bis zum Tod durch Gespräche, durch Zuhören, durch stilles Dasein, durch das Erfüllen eines letzten Wunsches. Die lebensbejahende Hospizidee schließt aktive Sterbehilfe aus, heißt es in der Informationsbroschüre. "Wir wollen Menschen so lange und so intensiv begleiten, wie sie es wollen und uns gegenüber auf verschiedene Weise zum Ausdruck bringen." Auch wolle man, soweit gewünscht, Angehörige unterstützen.

  10 bis 10.30 Uhr: Ökumenische Eröffnungsandacht, Diakon Paulus/Pfarrer Christian Honold, Organist P. Strasser.

  10.40 bis 11.20 Uhr: Begrüßung der Gäste, Ursula Switek (Koordinatorin der Ambulanten Hospizgruppen). Grußworte von Wolf-Rüdiger Michel, Landrat; Ralf Broß, Oberbürgermeister Rottweil; Ursula Deiber, Sitzwache Rottweil; Monika Wehrstein, Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand.

  11.30 bis 12 Uhr: Festansprache Prälat Martin Klumpp, Hospiz Stuttgart "Wenn man nichts mehr machen kann – was machen wir?".

12.05 bis 12.15 Uhr: Ursula Switek stellt ihr Team vor mit Texten aus dem Spektrum "Was tröstet?".

12.15 bis 12.30 Uhr: Mädchenkantorei, Leitung Wolfgang Weis, festlicher Abschluss des Morgens im Kirchenraum.

Die Clownfrau Zita Knubbel (Tanja Stotz) lädt zum Essen in den Clubraum.

12.30 Uhr: Mittagessen.

Programm Nachmittag im großen Saal – Markt der Möglichkeiten (Treffpunkt und Meinungsaustausch). Alle Angebote jeweils 12.30 bis 16 Uhr:

Stadtbücherei: Büchertisch "Endlich Leben", Annette Braun und Diana Lange.

Stand "Trauer von Kindern und Jugendlichen", Ulrike Wolf.

Stand: "Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst" Sigrun Butschek.

"Meine Löffelliste – Was ich unbedingt noch vor meinem Ableben erleben möchte", Schülerprojekt, Realschule Jahrgangsklasse 9.

Einführung in Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht; Einzelgespräche. Mitglieder der ambulanten Hospizgruppe Rottweil: Bei Bedarf dazu Vertiefung der Gespräche im Ministrantenzimmer.

16 bis circa 16.45 Uhr: Kultur nach vier im Saal Italienische Gemeinde "Von Wiege und Bahre". Mystisches und Märchenhaftes, Wissenschaftliches und Wahres, gelesen von Anne Mokinski, untermalt und manchmal unterbrochen von Rainer Demattio.

Programm am Nachmittag im Saal Italienische Gemeinde.

 14 bis 14.20 Uhr: Gelingt gutes Sterben zu Hause?, Elke Kübler.

  14.30 bis 14.50 Uhr : Bestattungskultur im Wandel, Frank Hertkorn.

15 bis 15.20 Uhr: Trauern Kinder anders? Ulrike Wolf

Playing Arts Projekt

Über die gesamte Zeit im Gottesdienstraum: Was Menschen als ihr Erbe betrachten in 64 Objekten, Silvia Häfele, Materialbild aus Flugsamen, Angela Flaig.

15.30 bis 16 Uhr: Kaffeepause im Clubraum, das Kaffeeangebot gibt es auch schon nach dem Mittagessen.

16 bis 16.45 Uhr: Kultur nach vier.