"Schlüsselübergabe" beim Kreisbauernverband (von links): Der Vorsitzende des KBV Rottweil, Manfred Haas; der neue Kreisgeschäftsführer Mathias Linsenmann, der den Schlüssel von seinem Vorgänger Gerd Manger erhält, sowie der Vorsitzende des KBV Tuttlingen, Wilhelm Schöndienst. Foto: Czilwa Foto: Schwarzwälder-Bote

Für Geschäftsführer des Verbandes Tuttlingen und Rottweil, Gerd Manger, gibt es für den Ruhestand viele Wünsche

Von Frank Czilwa

Kreis Rottweil. Fast 38 Jahre lang hat der Öfinger Gerd Manger die Geschäfte der Kreisbauernverbände Tuttlingen und Rottweil geführt. Nun haben die Kreisverbände und die Landfrauen den beliebten Geschäftsführer in der Kulturfabrik Kesselhaus in Trossingen in den Ruhestand verabschiedet.

Zahlreiche Weggefährten und Mitarbeiter ließen es sich nicht nehmen, zu der Abschiedsfeier mit Gerd Manger und seiner Familie zu kommen. Zwischen den Gängen des Menüs, das die Kesselhaus-Gastronomie vorbereitet hatte, würdigten die Laudatoren Gerd Manger, der zum 1. Oktober 1977 als junger Agraringenieur Nachfolger von Fritz Bühler wurde.

"Große Fußstapfen", so Wilhelm Schöndienst, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Tuttlingen, in die Gerd Manger treten musste. Doch relativ schnell habe sich dieser im persönlichen Gespräch und durch seine verbindliche Art Vertrauen erarbeitet, so Schöndienst. Manger, ergänzte Manfred Haas, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Rottweil, habe die Geschäftsstelle zu einem Dienstleistungsbetrieb ausgebaut – und dabei manchmal auch "wüste Anrufe frustrierter Bauern" aushalten müssen.

Manger organisierte Demonstrationen und Erntedankfeste, hob die Landfrauen-Gruppierung aus der Taufe und begleitete aktiv die Landjugend.

Der Geschäftsführer initiierte zudem den Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit sowie das Projekt "Klassenzimmer Bauernhof" mit mittlerweile mehr als 100 Besuchen jährlich von Schülern auf den Höfen.

"Du hast Zeichen gesetzt im Kreis Rottweil", stellte der Ehrenvorsitzende des Kreisbauernverbands Rottweil, Gerold Teufel, fest. Höhepunkt sei dabei das Kreiserntedankfest 1980 gewesen.

Winfried Schwarz, Leiter des Landwirtschaftsamts Tuttlingen, betonte auch im Namen seines Rottweiler Kollegen Hans Klaiber die Verlässlichkeit und Menschlichkeit Mangers, die immer für eine stets von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit gesorgt habe.

Renate Benne und die Landfrauen hatten eine gereimte Laudatio für Gerd Manger vorbereitet, der – wie er zum guten Schluss selbst trefflich bewies – ebenfalls gern dichtet.

Als Geschenke der Landfrauen aus den beiden Kreisen gab es ein Ruhebänkle und zwei Bäume als "sichtbare Gedichte der Schöpfung". In den Akten, die der neue Geschäftsführer Mathias Linsenmann und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle ihrem ehemaligen Chef zum "Aufarbeiten" mitgebracht hatten, steckte ein Gutschein für zwei Karten für ein VfB-Spiel, während die Kreisverbände ihm einen habhaften Gutschein für eine Säge in die Hand drückten. Bei seinen von viel Verständnis für die Sorgen und Nöte der Landwirte in Reimform geprägten Abschiedsworten blitzte auch wieder der Humor des geschätzten langjährigen Geschäftsführers auf.