4000 Stunden ehrenamtlich erbracht / Geringes Interesse an Hauptversammlung

Rottweil. Einen besseren Besuch hätte die Hauptversammlung des AWO-Ortsvereins verdient gehabt. Nicht zuletzt wegen des Referates und der Vorstellung des Vereins International Berlin durch Anne von Au.

Die Vorsitzende Gaby von Au sprach in ihrem Bericht von einem nicht einfachen, aber dennoch guten Geschäftsjahr 2013. Mit 4000 ehrenamtlich erbrachten Stunden leiste der Ortsverein ein großes Arbeitspensum. Insbesondere Mütter- und Mutter-Kind-Kurberatung und Vermittlung, Betreuungen auf Vollmachtsgrundlage mit Schuldnerberatung, der offene Spielnachmittag und die Betreuung der Cafeteria in der SWA Zimmern seien die Schwerpunkte. Auf Dauer sei manches ehrenamtlich nicht mehr zu bewältigen, da die Kapazitätsgrenze erreicht sei, verwies die Vorsitzende auf Gespräche mit dem Kreisverband und der AWO Soziale Dienste gGmbH über Wege für professionelle Grundlagen. Neben einer starken Zunahme der Beratungstätigkeit sei kennzeichnend, dass mehr als die Hälfte der Hilfe suchenden Menschen einen Migrationshintergrund haben und fast alle Hartz-IV-Empfänger sind.

Im Kassenbericht wies Klaus Fleck stolz darauf hin, dass weniger als fünf Prozent der Ausgaben auf reinen Verwaltungs- und Organisationsaufwand entfielen. Etwas Sorgen bereite das sinkende Beitragsaufkommen. Angesichts der Dimension der Flutkatastrophe in Deutschland und des Taifuns Haiyan habe der Vorstand die Überschreitung des Haushaltsansatzes für Katastrophenhilfen verantworten können. Für die Revision stellte Jochen Egin eine beanstandungslose Prüfung fest.

Der Kreisvorsitzende Hans-Peter Faisst fand anerkennende Worte für die ausschließlich ehrenamtlich geleistete Arbeit und bescheinigte dem Ortsverein, mit zu den aktivsten und am qualifiziertesten arbeitenden im ganzen Bezirksverband Baden zu gehören.

Eindrucksvoll berichtete Anne von Au über den Fachverband der AWO für Entwicklungszusammenarbeit, Nothilfe in Katastrophenfällen und nachhaltige humanitäre Hilfe. Zur Zeit würden mehr als 20 Projekte über drei Regionalbüros in Mittel- und Südamerika, in Südasien und Südostasien in Zusammenarbeit mit örtlichen Partnerorganisationen durchgeführt. Ländliche Entwicklung, Frauen- und Gesundheitsförderung, Jugend- und Kinderrechte, Bildung, Arbeitsmigration, die Stärkung der Zivilgesellschaft auch durch Projekte zur Gewaltprävention seien neben der Armutsbekämpfung und -reduzierung durch das Verbessern der Lebensbedingungen und Beteiligung am Fairen Handel zunehmend AWO-Themen. Der Ortsverein Rottweil gehöre zu denen, die diese bereits stark im Bewusstsein verankert hätten.

Von den zu ehrenden Mitgliedern war keines zur Hauptversammlung gekommen. Dem AWO-Ortsverein gehören seit 25 Jahren an: Hermann Bayer, Twig-Ulla Ehrath-Kiepsch, Peter Fröde, Thaddeus Grammer, Werner Guhl, Bernd Matzka und die Firma Gebr. Stumpp. Für 40-jährige Mitgliedschaft werden in einer gesonderten Veranstaltung Günter Egin, Willibald Filip, Monika Hetzel, Reinhold Kalmbach und Karl Maier geehrt.

Der Hinweis auf das gemeinsam mit der Spittelmühle und in Verbindung mit einem Tag der offenen Tür geplante Sommerfest Anfang Juli schloss die Versammlung.