Werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit wieder gegenüber stehen: Der Sulgener Dragomir Stoychev (links) und ABA-Ringer Andreas Trost. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenGäste schieben Favoritenrolle dem AB Aichhalden zu / Motivation und Nerven sind mitentscheidend

Von Lothar Herzog

Die beiden aktiven Mannschaften des AV Sulgen befinden sich am heutigen Freitag im Ausnahmezustand. Während das Oberliga-Team beim Lokalrivalen AB Aichhalden um 20.30 Uhr antreten muss, steht für die Reserve eine Stunde früher das nicht weniger spannende Derby beim KSV Tennenbronn II auf dem Programm.

Der Herbst bedeutet für die einen Wiesen- und Wasenzeit. Bei den Anhängern des AB Aichhalden und AV Sulgen greift in dieser Jahreszeit das Derby-Fieber um sich. Kaum ein Sportereignis in der Region entfacht eine solche Begeisterung und setzt Emotionen frei, wie der Lokalklassiker zwischen dem ABA und dem AVS. Ein Garant für den Vereinskassierer für eine volle Halle. Das Derby hat, so kurios das klingen mag, viel mit Fußball gemeinsam. Insbesondere mit der deutschen Nationalelf.

So wie Jogi Löw "Tausende Bundestrainer" hat, haben die Chefcoachs Lorenz Kopp (ABA) und Oliver Stich (AVS) zuhauf besserwissende "Experten", die am Stammtisch und am Arbeitsplatz die ideale Mannschaftsaufstellung austüfteln. Beide Trainer haben jedoch ihre eigene Ringer-Philosophie und lassen sich nur von den engsten Vertrauten in die Karten blicken. Zählte die Kopp-Zehn zu Saisonbeginn noch als Topfavorit für den Titel, hat sich die Situation nach nur drei Kampftagen aufgrund von verletzten Akteuren inzwischen etwas abgeschwächt.

Auf der anderen Seite hat man sich beim AV Sulgen mit dem Saisonziel etwas zurückgehalten, auch weil zumindest bis zur Rückrunde nicht in Bestbesetzung angetreten werden kann. Den bisherigen Leistungen zufolge werden den Gastgebern die größeren Siegchancen eingeräumt. Da nach dem modifizierten Reglement so genannte "Vierer" nur schwer wieder wett zu machen sind, sind Siegringer das Kriterium. Und da haben die Aichhalder mit Dean Peev, Petru Toarca, Stefan Brugger, Daniel Eberhardt, Frank Schwab und Bernd King gleich sechs ihren Reihen. Dem gegenüber stehen mit den AVS-Athleten Dragomir Stoychev, Jannik Malz, Marius Braun und Murtus Magomedov nur vier.

Außerdem gelang es Braun bisher nicht, King zu besiegen und auch Magomedov scheiterte zuletzt zweimal an Brugger. Weitere Schlüsselkämpfe wird es zwischen Eberhardt und Fabio Herzog sowie zwischen Lorenz Kopp und Louis Wessels geben.

Von acht Oberliga-Duellen hat der AV Sulgen bisher sechs gewonnen, der ABA zwei. Der Kampf findet in der Josef-Merz-Halle Aichhalden statt.

Der AV Sulgen II steht beim KSV Tennenbronn II ebenso vor einer außerordentlichen Bewährungsprobe. Bisher lief es für den Aufsteiger glänzend, doch die Gastgeber werden alles daransetzen, dem Nachbarn aus Sulgen ein Bein zu stellen und ihm die Tabellenführung zu entreißen. Auch hier wird den Einheimischen die Favoritenrolle übergestülpt. Kampfbeginn in der Festhalle Tennenbronn ist um 19.30 Uhr.