Von AVS-Schlussringer Fabio Herzog (links) könnte es erneut abhängen, ob der Oberligist aus Sulgen die Punkte aus Neckarweihingen entführt. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ringen KSV Neckarweihingen dennoch nicht zu unterschätzen / Gastgeber wieder mit Chancen im Abstiegskampf

Von Lothar Herzog

Den letzten Saison-Auswärtskampf bestreitet Oberligist AV Sulgen am Samstag beim Schlusslicht KSV Neckarweihingen. Von der Papierform her – Sulgen ist derzeit Tabellendritter – eigentlich eine klare Sache für die Schwarzwälder.

Doch der Schein trügt gewaltig. Völlig überraschend gelang den Ludwigsburger Stadteil-Ringern am vergangenen Wochenende ein 16:15-Sieg bei der SG Weilimdorf. Da gleichzeitig die KG Baienfurt und die KG Unterelchingen/Bellenberg jeweils eine Niederlage kassierten, haben sich die Chancen der Gastgeber auf den Klassenerhalt deutlich erhöht. Mit einem Sieg könnten sie sich vom Tabellenende lösen. Die Sulgener müssen sich somit auf einen hoch motivierten Gegner gefasst machen, der vor eigenem Publikum noch einmal alles in die Waagschale werfen wird.

Gegenüber dem Vorrundenkampf, den der AV Sulgen klar mit 21:11 gewann, können die Neckar-Ringer in stärkster Besetzung antreten. Bei einem Blick in deren Namensliste wundern sich ohnehin die Experten, weshalb dieser Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf erst drei Siege gelangen. Neben den drei absoluten Top-Athleten Safed Ferad, Zbigniew Nowak und Przemslaw Maczak haben sie mit Neculai Mihai, Alexander Pack, Philipp Bühler und Anton Schneider weitere vier Akteure mit gutem Oberligaformat, die meistens als Sieger die Matte verlassen.

Lediglich bis 61 kg und 86 kg griechisch-römisch kann die Stich-Zehn sichere Punkte einkalkulieren. Sie muss deshalb den größeren Anteil von Schlüsselkämpfen für sich entscheiden, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen. Es deutet vieles darauf hin, dass die Begegnung wie beim 14:15 Zittersieg in Neckargartach vergangener Woche erst in den beiden letzten Einzelduellen entschieden wird. Jannik Malz und Fabio Herzog werden erneut Nervenstärke beweisen müssen. Nach der vergebenen Titelchance ist die Vize-Meisterschaft das erklärte Ziel des AV Sulgen, die nach wie vor möglich ist.

Der nur einen Punkt besser platzierte TSV Ehningen wird zwar an diesem Wochenende bei der KG Unterelchingen/Bellenberg kaum ins Stolpern geraten, hat aber im letzten Saisonkampf mit dem TSV Musberg noch einen dicken Brocken vor sich. Der Kampf beim KSV Neckarweihingen findet in der Sporthalle der Friedrich-Keller-Schule statt, Beginn ist um 19.30 Uhr.

Der AV Sulgen II ist kampffrei und gibt nach dem feststehenden Direktaufstieg in die Landesliga Württemberg seine Abschiedsvorstellung in der Bezirksliga am Samstag, 20. Dezember, in der heimischen Festhalle Sulgen. Dabei wird es gegen den KSV Vöhrenbach ebenso um Platz zwei gehen.

Sollte der KSV Tennenbronn II wider Erwarten an diesem Wochenende bei der KG Wurmlingen/Tuttlingen stolpern, geht’s sogar noch um den Titel. Die AV-Jugend pausiert ebenfalls.