Die Gäubahn könnte mit der Gartenschau stärker an Rottweils Innenstadt angebunden werden. Foto: Grüne

Ideen sprudeln, um künftige ökologische Zeichen zu setzen. Mobilitätswende vorbereiten.

Rottweil - Die Landesgartenschau fasziniert. Allein die Aussicht darauf, lässt vielerorts bunte, gar kühne Fantasien sprühen.

Auch der Vorstand der Ortsgrünen steht da gemeinsam mit den Stadträten auf keinen Fall abseits. Alle witterten in diesem Vorhaben ein spannendes Strukturprojekt zur Stadtentwicklung, das städtisches Grün, Mobilität, Freizeitgestaltung und Naherholung ebenso voranbringen kann wie bürgerschaftliches Engagement. Doch auch dies lag allen sehr am grünen Herzen: eine mögliche Landesgartenschau soll zudem kräftige ökologische Zeichen setzen – vor allem zum Schutz bedrohter Arten.

Gebeugt über das Kartenmaterial skizzierte Ingeborg Gekle-Maier Ideen der bisherigen Planungen. Da gefielen besonders diverse "Perlen am Neckar", die auch mit dem Fahrrad erreichbar sein sollten. Diese Perlen bereicherte Gekle-Maier mit eigenen Erlebnissen auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Berlin. Dort sei in den "Gärten der Welt" Globalisierung einmal auf sympathische Weise erlebbar gewesen. Und sie tippte auch die Idee eines "essbaren Wildpflanzenparks" an. Den Gedanken griff Hubert Nowack auf: "Warum machen wir nicht die essbare Stadt, das kommt voll gut an!" Beispiele dafür gebe es bereits.

Frank Sucker wünschte sich, dass eine Landesgartenschau die Stadt nicht nur adrett aufhübschen oder neue Freizeitbereiche erschließen sollte. Neben den Menschen, stehe die Natur immer extremer unter Stress und brauche dringend Schutz und Erholung. Auf den folgenschweren Artenschwund, nicht nur bei den gerade im Blick stehenden Insekten, solle eine Rottweiler Landesgartenschau eine starke ökologische Antwort geben.

Gut gefiel den Grünen die mögliche Altlastensanierung im Bereich des alten Gaswerks sowie die Überlegung, die Innenstadt per Aufzug mit dem Schienennetz zu verbinden. In diesem Zusammenhang erinnerte Sucker an die Alternative mit einer Seilbahnlösung direkt zum Bahnhof. Ein kleineres Gleisvorfeld könne den Platz dafür schaffen. In Berlin überlege man nun nach der IGA, die dortige Seilbahn ins öffentliche Verkehrsnetz zu integrieren.

Überhaupt scheint es den Ortsgrünen an der Zeit zu sein, dass Stadtverwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft sich umfassend auf die anstehende Mobilitätswende vorbereiten, die zeitlich gut zu einer Gartenschau im Jahr 2026 passen dürfte. Digitalisierung, Elektrifizierung, Car-Sharing, autonomes Fahren, wachsender Radverkehr erreichten – wenngleich zeitlich verzögert – auch Kleinstädte wie Rottweil und stellten Gewohntes infrage. Der grüne Vorstand will nun bei der Stadtverwaltung vorfühlen, ob und in welchem Format sich solch ein Fachtagung durchführen ließe.